Der Mohn beginnt zu blühen. Die Blüten sind nicht nur Symbol für das Waldviertel sondern auch für den liebevollen Umgang der Waldviertler mit ihren Traditionen.

Mohnblüten

Am Mohnblütenweg im Mohndorf Armschlag, direkt hinter dem Mohnwirt Neuwiesinger, beginnt der Mohn jetzt zu blühen. @Franziska Neuwiesinger

Jedes Jahr im Sommer, immer Anfang Juli, verwandelt sich die sanfte Hügellandschaft des Waldviertels in ein Meer voll leuchtend rot-lila-weißer Blütenblätter: die Mohnblüte hat begonnen. Sie ist nicht nur ein visuelles Fest für die Sinne, sondern auch ein Symbol für Ruhe, Schönheit und unberührte Natur. Das Naturschauspiel Mohnblüte dauert etwa zwei bis drei Wochen – eine Pflanzenart blüht sogar nur einen einzigen Tag. Danach wirft sie ihre vier zarten weiß, lila oder roten Blütenblätter ab und steckt ihre ganze Kraft in die Reifung der Samen in den Kapseln. Spätestens im August, wenn sich die Kapseln braun gefärbt haben und man den Mohn rascheln hört, beginnt die Erntezeit. „Der Mohn ist ein Symbol für das Waldviertel und steht zudem für den Pioniergeist wie auch die Entschlossenheit der Waldviertler, ihre Traditionen zu bewahren, diese mit Gästen zu teilen und das Wissen darüber weiterzugeben“, zeigt sich Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner begeistert. „Die Mohnblüte bringt diesen liebevollen Umgang der Waldviertler mit ihren Traditionen zum Ausdruck und Gäste zum Staunen.“

Naturschauspiel Mohn

Beim Besuch dieses einzigartigen und farbenfrohen Naturschauspiels können sich die Gäste Appetit auf Mohnspezialitäten wie Mohnnudeln, -zelten, -strudeln oder -torten holen, die dann beim Mohnwirt Neuwiesinger im Mohndorf Armschlag, im Mohnhof Gressl in Haiden sowie bei den regionalen Gastronomen verkostet werden können. Bei einem Besuch im Mohndorf sollte man unbedingt einen Spaziergang durch das Dorf entlang des Mohnlehrpfades, durch den Mohngarten und vorbei am längsten Mohnblumengemälde einplanen. Für Frühaufsteher wird beim Blütenerwachen eine Fahrt mit dem Mohnexpress zu den blühenden Feldern mit anschließendem Mohnnudelessen beim Mohnwirt angeboten.

Waldviertler Graumohn

Das Waldviertel gilt seit Jahrhunderten als Heimat des Waldviertler Graumohns. Seine Ursprünge reichen bis ins Mittelalter zurück, als die ortsansässigen Bauern schnell die Vorteile dieser Pflanze erkannten, die sich hervorragend an das Klima und die kargen Böden des Waldviertels anpasste und zu einer wertvollen Einkommensquelle wurde. Das daraus gewonnene Mohnöl fand in der Küche Verwendung und der Mohn selbst wurde in verschiedenen Gerichten verwendet. Die zarten, nussigen Aromen des Graumohns verleihen vielen Waldviertler Gerichten einen unverwechselbaren Geschmack – auch heute noch.

Nicht nur der Mohn ist in der Region allgegenwärtig, das Waldviertel ist grundsätzlich eine wahre kulinarische Schatzkammer: Spezialitäten wie die Waldviertler Erdäpfel, Karpfen aus den unzähligen Teichen, bester Roggen für den Waldviertler Whisky, das einzigartige Waldviertler Kriecherl oder auch der typische Kamptaler Grüne Veltliner sind nicht nur Waldviertlern ein Begriff. Ein Geheimtipp:
Wer sich den Geschmack des Waldviertels nach Hause holen möchte, dem empfehlen wir das druckfrische Kochbuch „Die Mohnwirtin kocht“. Mit 46 Mohnrezepten – süß und pikant – präsentiert die Mohnwirtin Rosemarie Neuwiesinger ihre Klassiker aus dem Mohnwirtshaus. Dazu verrät sie die Idee, wie es zum Mohnwirt und zum Mohndorf kam, gibt eine kleine Mohnkunde und erzählt auch persönliche Anekdoten über die Familie. Alle Informationen zum Mohndorf und dem Mohnwirt gibt es auch in der Folge „Mohn Amour“ mit Rosemarie Neuwiesinger im Waldviertel Podcast „A Woidviertler – drei Leit“ zum Nachhören.

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