Mohn: Ein Körnchen voll Geschichte
Klein, aromatisch, vielseitig. In Österreich wird Mohn zu feinen Ölen, herzhaften Teigwaren, köstlichen Desserts und außergewöhnlichen Kreationen verarbeitet.

Neben dem Graumohn wird im Waldviertel auch der Weißmohn traditionell angebaut. ©Andrea Knura/Mohnwirt Neuwiesinger
Wer sich bei uns auf bauernladen.at durch die Vielfalt regionaler Spezialitäten treiben lässt, begegnet eher früher als später dem Mohn. Dieses winzige Korn besitzt eine erstaunliche Präsenz. Es schimmert silbrig oder tiefdunkel, taucht in ursprünglicher aber auch gequetschter Form sowie in Ölen, Nudeln, Schokolade, Pflegeprodukten oder Backwaren auf. Es trägt einen Hauch von Tradition in sich, aber ebenso viel neue, kreative Energie. Mohn ist ein leiser, aber beständiger Botschafter österreichischer Landschaften, und vielleicht fasziniert er genau deshalb so sehr: weil er die Vergangenheit ehrt und gleichzeitig Raum für Neues lässt.

Die Mohnzelterei beim Mohnwirt Neuwiesinger in Armschlag. ©Mohn Amour
Mohn Amour – ein Waldviertler Bekenntnis zum Korn
Im Waldviertel, wo der Graumohn seit Jahrhunderten zum bäuerlichen Rhythmus gehört, zeigt Mohn Amour, Mohnzelterei wie eng eine Region mit ihrer Kulturpflanze verbunden sein kann. Die Mohnmarke von Mohnwirt Neuwiesinger setzt auf eine besonders schonende Verarbeitung, bei der die Körner erst dann gequetscht oder gemahlen werden, wenn sie unmittelbar zum Einsatz kommen. Dieses Bekenntnis zur Frische macht sich im Geschmack bemerkbar: Das Graumohnöl wirkt hell und klar, hat eine feine Nussigkeit und transportiert den Duft der Landschaft fast unverfälscht.
Gleichzeitig bildet dieses Öl die Grundlage für eine kleine, naturbelassene Pflegelinie – Cremes, Badezusätze und Seifen, die die milde Kraft des Mohns weitertragen. Mohn Amour verbindet Handwerk und Natur spürbar miteinander. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel dafür ist die Mohnmühlen-Box, die frisch geernteten Graumohn und eine kleine Holz-Handmühle vereint. Wer die Körner darin mahlt, erlebt jenen Augenblick, in dem das Aroma aufbricht und die Küche sich mit einem Duft füllt, der an Waldviertler Felder im Spätsommer erinnert. Diese achtsame Haltung zieht sich durch all ihre Zelten, Strudel und süßen Spezialitäten – regionale Identität, die man schmecken kann.
Mohn ist vielseitig
Marco Sbaiz von Aperivo aus Gmünd widmet sich dem Korn in einer modernen, leichten Form: Knusprige Gebäckstücke tragen eine feine Mohnspur, die dem salzigen Teig eine überraschend elegante Tiefe verleiht. Es ist Mohn in seiner lässigsten Variante, perfekt für kleine Genussmomente. Zimmermanns Teigwaren aus Weitra wiederum holen den Mohn zurück in jene Welt, in der sich viele Menschen ihm zum ersten Mal begegnet sind: die warme, vertraute österreichische Küche. Ihre Mohnnudeln entfalten beim Kochen einen weichen Duft, verbinden sich harmonisch mit Butter und rufen Erinnerungen an Mehlspeisen aus Kindertagen wach.
La müh la – Langers Mühlenladen in Atzenbrugg öffnet den Blick auf das traditionelle Handwerk. Mit einem Mohnnudel-Backset laden sie ein, selbst Hand anzulegen und die Verarbeitung des Korns auf ursprüngliche Art zu erleben. Der Mohn wird hier nicht nur als Zutat, sondern als Teil eines kulinarischen Erbes verstanden.
Die Mühlviertler Ölmühle in Haslach schließlich konzentriert sich auf die Essenz des Mohns. Ihr kaltgepresstes Öl zeichnet sich durch aromatische Reinheit aus, während das daraus gewonnene Mohnmehl Teigen eine nussige Fülle verleiht. Hier trifft bäuerliche Erfahrung auf präzise Verarbeitung und zeigt, wie viel Kraft in einem winzigen Korn stecken kann.
Mohnvielfalt aus vielen Händen
Mohn regt die Fantasie an – klein, unscheinbar und doch voller Möglichkeiten. Er wird nicht nur traditionell verarbeitet, sondern inspirierte Produzenten verwandeln ihn in moderne Kreationen, überraschende Kombinationen und sogar spielerische Kunstobjekte. Iss mich. The Good Food Company zum Beispiel verwandelt den Waldviertler Mohn in luftig-leichte Bio-Mohnsoufflés mit Beeren-Röster, die nachhaltig in Pfand-Gläsern serviert werden. Bau dein Waldviertel” nimmt das Korn auf eine ganz andere, spielerische Ebene: Ihr Mohn-Puzzle aus Holz macht die Schönheit der Samenkapsel greifbar und zum Erlebnis.
Gleichzeitig zeigen Betriebe wie die Ur-Natur Fam. Steinberger mit ihren Mohnöl, wie naturbelassen und ursprünglich Mohn verarbeitet werden kann, während im Krammerladen am Biohof Kammer-Pinter der Mohn im Bio-Dinkelmüsli mit Kirschen zum Einsatz kommt. Von Farmer Rabensteiner vlg. Graf, gibts eine feine Schokolade mit Mohn und Eierlikör, die Imkerei Pell veredelt ihn zu süßen Leckereien, die Striglbaur- Familie Mader pflegt die Mohntradition in Teigwaren und Ölen und auch die Seewinkler Eierteigwaren verbinden Mohn harmonisch mit ihrer Handwerkskunst.
Waldviertler Spezialitäten Witura verarbeiten Mohn etwa zu ihren charakteristischen Weißmohnzelten, ebenso findet man die so typischen Mohnzelten in der Käsehütte Maria Taferl. Wiener Miso fermentiert das Korn und hat daraus ein aromatisch-cremiges Graumohn-Miso entwickelt. In der Kräuterwerkstatt Naturkosmetik & Aromamanufaktur findet Mohn seinen Platz in pflegenden Körperprodukten, und die Ölmühle Fandler nutzt ihn für ein hochwertig kaltgepresstes Öl. Die Wilde-Kaiser-Schokolade-Manufaktur integriert Mohn in ihre feine Schokoladenkreationen, wohingegen die Innviertler Seifenmanufaktur das Korn für natürliches Peeling in ihren Seifen einsetzt. Bettina’s Honig bietet süße Spezialitäten, in denen Mohn eine harmonische Ergänzung zu regionalem Honig bildet, und Unverschwendet kombiniert ihn mit geretteten Früchten zu überraschenden Würzideen. Die Mayer Granit- Destillerie e.U. verarbeitet Mohn zu edlen Spirituosen, während die Schmankerlbox e.U. regionale Mohnprodukte in Genussboxen zusammenführt. Schneiderbauer Gewürze bietet reinen Graumohn in besonderer Qualität an, bei Ritonka wird das Korn in feine Gewürz- und Nussmischungen integriert und im Café-Konditorei-Bäckerei Müssauer findet der Mohn seine Bestimmung in traditionellen Backwaren. Ben’s Energiebällchen – laktosefrei ! zeigen, dass Mohn auch in der sportlich-gesunden Snackwelt Platz hat. Pressmayr verfeinert Apfelmarmelade mit selbst angebauten, gemahlenen Mohn der Sorte Waldviertler Graumohn. Auch bei Weinbau & Brothof Atschko findet Mohn Anwendung, etwa in begleitenden Back- oder Genussprodukten, die das Wein-Sortiment ergänzen.
Mohn prägt unsere heimische Genusslandschaft. Das beweisen all unsere Produzenten mit ihren wunderbar „mohnigen“ Erzeugnissen – ob in Backwaren, Ölen, Süßspeisen, Spirituosen, Snacks oder Kosmetikprodukten.
Auf bauernladen.at wird sichtbar, wie unterschiedlich man diesem Korn begegnen kann – traditionell, innovativ, sinnlich, modern oder spielerisch. Jeder Betrieb interpretiert ihn auf einzigartige Weise und trägt damit dazu bei, ein altes Kulturgut lebendig zu halten.
So bleibt der Mohn, trotz seiner Winzigkeit, ein großer Erzähler. Er bringt Menschen zusammen, verbindet Tradition mit Gegenwart und verwandelt einfache Gerichte oder Produkte in Botschafter einer ganzen Region. Ein Korn, das Österreich prägt – und immer wieder neu überrascht.
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Rezept: Waldviertler Mohnzelten



