Am Biowein führt für  Thomas Hareter kein Weg vorbei. “Wir wollen nicht das Letzte, sondern das Beste aus unseren Pflanzen und aus uns herausholen.”

Thomas Hareter, Weingut Hareter in Weiden am See macht seinen Hareter Wein mit der Natur und nicht gegen sie. ©Weingut Hareter

Alles, was konventionellerweise eingesetzt wird, wird am Bioweingut Hareter in Weiden am See nicht gebraucht: weder Herbizide, noch Pestizide, noch Mineraldünger, weder Hefe, noch Schönungsmittel. Getrieben von der Idee des pursten Weins hat Thomas Hareter es sich zum Ziel gesetzt, auf die Herausforderungen eines jeden Jahrgangs und auf jeden einzelnen Naturwein und dessen Eigenheiten einzugehen. „Biowein braucht zwar vieles nicht, was herkömmlicherweise eingesetzt wird. Was er aber braucht ist ein geschultes Auge, Zeit und Vertrauen.“

Biowein aus Überzeugung

Handgeerntete, biologische Trauben, die in einem gesunden Umfeld gewachsen sind, sind die Grundlage für eine Vinifikation nach dem Hareter Geschmack. Deit 2009 arbeitet Thomas zertifiziert bio-organisch. Seine Neugier und sein Hinterfragen der konventionellen Methoden – eigentlich das Hinterfragen jeder Methode – haben sein Auge geschult, um die wichtigen Dinge im Weingarten zu erkennen und vorausschauend gezielte Maßnahmen zu setzen.  „Alles was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand,“ ist die Grundlage seines Arbeitens. Hareter Bioweine sollen für Thomas vor allem eines sein: ehrlich und unverfälscht. Ein jeder nach seinen Eigenarten ausgebaut, jedem Biowein sein eigenes Spektrum: intensiv, feingliedrig, charaktervoll, saftig, kühl, gehaltvoll und vielschichtig! Ganz einfach: die Traube im Glas.

Gerührt und gelüftet

Claudia und Thomas Hareter. ©Weingut Hareter

Thomas und Claudia Hareter haben eine Vorstellung von einem Wein, von einem Naturwein, so pur und
ursprünglich und köstlich, dass es mit den althergebrachten Methoden und Mitteln nicht möglich war, ihn herzustellen. Also mussten neue Wege her. Das Verwerfen vom Schulbuchweinbau war nicht das Problem; aber einfach nur den Schwefel und die Schönungsmittel wegzulassen, war auch nicht die Lösung. Wie sich herausgestellt hat, ist die absolute Grundvoraussetzung der Bioweinbau. Die Biotrauben werden von Hand geerntet und spontan vergoren. Die Spontangärung funktioniert nur mit den Trauben optimal, auf denen genügend traubeneigene Hefen sitzen (die also nicht mit Fungiziden behandelt wurden). Eine Schwefelung während der Vinifikation ist nicht oder kaum notwendig. Die optimal gereiften Biotrauben haben ausreichend Antioxidanzien als natürlichen Oxidationsschutz. Ebensowenig ist eine Schönung nötig. Die Beerenhaut von Biotrauben bildet wesentlich weniger Gerbstoffe als die von konventionellen Trauben. Der Naturwein wird während der Reifung regelmäßig verkostet und – je nach Notwendigkeit – gerührt oder gelüftet. „Viel mehr ist eigentlich nicht notwendig. Das hat uns die Erfahrung gezeigt. Die jahrelange Erfahrung. Denn von heute auf morgen lässt sich kein Naturwein vinifizieren, der schmeckt und dann auch noch stabil und lagerfähig ist!“

Denn das ist es ja letztendlich, was zählt: der Geschmack!  Bei all dem Weglassen und Neumachen und Spekulieren und Sichärgern und draus Lernen hat Thomas Hareter immer das ursprüngliche Ziel vor Augen behalten: Wein – pur, ursprünglich und vor allem köstlich.

Naturwein, also Natural Wine, ist ein Wein der

  • nicht mit Zucker zur Erhöhung des Alkoholgehalts angereichert wurde,
  • nicht gesüßt wurde,
  • dem keine Weinbehandlungsmittel zugesetzt wurden, außer Bentonit,
  • der eine Schwefelhöchstgrenze von 70 mg/l hat.
  • Ist dieser Wein ein Perl- oder Schaumwein mit Trübung, ist es ein pét nat.

Histamingeprüfter Wein ist hier Standard

“Es hat sich herausgestellt, dass unsere Trauben entschieden mehr Antioxidantien (Reduktone) haben, die verhindern, dass im Ausbau des Bioweines Histamin entsteht. Wir versuchen, diese Reduktone durch den gesamten Reifeprozess zu erhalten und so zu verhindern, dass der Wein (zu viel) Histamin bildet. Das Feedback unserer Kunden zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind: Unsere Weine sind besonders gut verträglich, weil sie biologisch, ohne Reinzuchthefe und mit wenig Schwefel ausgebaut sind!”

Die Weine werden im Labor auf Histamin untersucht. Ab weniger als 0,1 mg/l gilt Histamin als „nicht nachweisbar“.