Kürbis ist der ideale Schönmacher. Deshalb gehört das Fruchtfleisch rund um die Kerne nicht in den Biomüll, sondern als frische Kosmetik auf die Haut.

Rita Davidson, ByDavidson,

Natürlich werden alle Empfehlungen von Rita Davidson im Selbstversuch getestet. ©Andrea Knura

Grundsätzlich ist es ja mal so, dass bei der Kürbisverarbeitung vielfach Kerne, Schale und/oder Fruchtfleisch übrig bleiben. In der Regel werden diese Reste einfach weggeschmissen. Doch mit diesen Resten kann man eine herrliche und frische Hautpflege zaubern.

Das “Innenleben” des Hokkaido wird ganz schnell zur Gesichtsmaske. Und die wirkt.©Andrea Knura

Es ist vor allem das im Fruchtfleisch und in den Kernen enthaltene Alpha- und Betacarotin das den Kürbis für die Haut so wertvoll macht. Diese sekundären Pflanzenstoffe wandelt der Körper in Vitamin A um, das eine wichtige Rolle beim Aufbau der Hautstruktur spielt. Vitamin A fördert die Bildung von Hornzellen und unterstützt den Regenerationsprozess. 

Kürbis enthält auch Vitamin D, das eine große Rolle bei der Einlagerung von Mineralstoffen spielt und die Zellatmung reguliert. Auch das reichlich vorhandene Zink unterstützt die Immunkraft der oberen Hautschicht und Enzyme fördern die Beseitigung von abgestorbenen Hautzellen. Insgesamt enthalten Kürbisse bis zu 100 unterschiedliche Wirkstoffe, von denen unsere Haut profitiert. 

Faltenfreies Kürbisgesicht

Ich verwende für Masken und Peelings vorwiegend Hokkaido-Kürbisse, da deren Schale einerseits einen hohen Anteil an Carotin aufweist, anderseits nicht unbedingt entfernt werden muss. 

Besonders bei trockener und strapazierter Haut eignen sich die Reste des Fruchtfleisches. Die Reste zerkleinern und ganz kurz in sehr wenig Wasser oder Milch aufkochen (damit es weicher wird) und leicht auskühlen lassen. Wenn das Fruchtfleisch nur mit Wasser aufgekocht wurde, wenig vollwertiges Joghurt beimengen und auf die Haut auftragen. Bei Milch einfach direkt auf die Haut, Hals und Dekolleté schmieren. Lassen sie die Masse nicht zu sehr auskühlen, den auch die Wärme fördert die Aufnahme der Inhaltstoffe und entspannt. 

Peeling aus Kürbiskernen

Vor allem in der kühlen Jahreszeit sollten wir auch an die mit Kleidung verdeckten Hautstellen denken. Unsere Unterarme z.B. brauchen auch Pflege und werden im Winter leicht trocken und fahl. Ich empfehle hier ein wirkungsvolles Unterarm-Peeling. Die mit einem Mixer zerkleinerten Kürbiskerne mit einem Schuss Kürbiskernöl und ein wenig Joghurt vermengen und einfach über dem Waschbecken gut in die Haut einmassieren. Kurz einwirken lassen und mit lauwarmen Wasser abspülen. Das Peeling sorgt für eine gute Durchblutung und sichtbar glatte und weiche Haut. Natürlich können sie dieses Peeling auch an anderen Körperstellen, z.B. Oberschenkel, anwenden. 

Kürbiskernöl ist ein Wunderhautöl. Es beugt Falten- und Fältchenbildung vor und verwandelt rissige sowie schuppige Haut in eine samtweiche und gesunde Haut. Die Inhaltsstoffe des Kernöls bekämpfen freie Radikale, liefern und speichern Feuchtigkeit und helfen bei kleinen Entzündungen und Pickeln. 

Kürbiskernöl sollte naturrein sein und wenn möglich von regionalen Herstellern stammen.  

Eine wunderbare Kürbis-Gesichtsmaske lässt sich auch aus den Resten des Fruchtfleisches und Kernen zaubern. Einfach alle Reste, auch Schale, in den Entsafter geben. Falls der Kürbis schon ein wenig älter und trockener ist, bisschen Wasser beifügen. Den gewonnenen dickflüssigen Saft mit ganz wenig Honig, paar Tropfen Kürbiskernöl vermischen und auf Gesicht, Hals und Dekolleté auftragen und einmassieren.

Die Kürbis-Maske prickelt herrlich, zieht sehr schnell ein und hinterlässt eine ganz kurz eine gelbe Farbe. Aber keine Angst. Sie werden nicht zu einem lebenden Halloween Kürbis. Der gesunde gelbe Farbstoff lässt sich leicht mit lauwarmen Wasser entfernen  – auch aus dem Handtuch. Der Rest wird von der Haut schnell aufgenommen.

Daher Kürbis essen, Reste auf die Haut auftragen und dann gibt’s garantiert Süßes statt Saures. 

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