Weil vom weihnachtlichen Schlemmen gern Reste übrig bleiben, wartet hinter dem dritten Türchen Sophia Hoffmanns “Zero Waste Küche” als Gewinn.

Was kommt nach dem großen Weinachts-Essen? “Zero Waste Küche” natürlich! ©Panthermedia

Biegen sich die Gabentische bei Ihnen zu Weihnachten? Sie sind in guter Gesellschaft. Das tun sie bei uns allen. Vermutlich auch bei Sophia Hoffmann. Einziger Unterschied. Bei ihr wird nichts weggeschmissen. Einen Grund hat das  auch: “Ich komme aus einer Familie in der alles verwertet wurde”, sagt die Köchin, Autorin und Aktivistin. Schuld dran? Ist der Papa. “Mein Vater, der bei uns zuhause kochte, ist ein Kriegs-/Flüchtlingskind, die Erfahrung des Hungers in frühester Kindheit sitzt tief.” So tief, dass Papa Hoffmann auch schon mal eine Flasche sauer gewordene Milch demonstrativ am Abendessentisch austrank. “Er hätte sie nicht weggeschüttet.” Der Papa lehrte die Tochter auch,  Essensreste gezielt und kreativ zu verkochen. So gesehen verdanken wir ihm irgendwie auch Sophias neues Werk “Zero Waste Küche”, das wunderbar in die Weihnachtszeit passt, in der wir oft viel zu viele Lebensmittel einkaufen. So viel, dass wir quasi selbst eine plötzlich herannahende Hungersnot damit überstehen würden. Doch die kommt bekanntlich nicht. Deshalb findet sich dann später auch viel zu viel davon in den Mistkübeln wieder. Zahlen gibt es übrigens auch dazu: Alleine in Österreich landen Lebensmittel im Wert von 30 Millionen Euro zum Fest der Feste im Müll. Was man zum Beispiel aus altbackenem Brot zaubern kann, um es nicht wegzuwerfen? Wie wäre es mit Brotlingen, begleitet von knusprigen Ofenpommes?

Aus Sophia Hoffmanns “Zero Waste Küche”

Brotlinge mit knusprigen Ofenpommes (Zutaten für zwei Portionen):

Brotlinge: 200 g altbackenes Brot in Scheiben oder Würfeln, 1 mittelgroße Zwiebel oder 3–4 Frühlingszwiebeln, 3–4 EL Semmelbrösel, optional 1 Handvoll Spinat/Rucola/Petersilie/Kapern/getrocknete Tomaten/Pilze/Oliven, Salz, Pfeffer; Pommes: 250 g Kartoffeln, 2 EL Pflanzenöl (Sonnenblumen, Raps), 1 TL Paprikapulver, 1 EL Polenta, Salz, Pfeffer;


© Annabell Sievert

Zubereitung: 1: Den Backofen auf 200 °C Ober/Unterhitze vorheizen.  2: In einem Wasserkocher Wasser zum Kochen bringen. Das altbackene Brot in einer Schussel mit Wasser übergießen, sodass alles gut bedeckt ist. Je nach Größe der Brotstücke 5–10 Minuten aufweichen lassen. 3. Die Kartoffeln waschen, wenn sie aus Bio-Anbau sind, kann die Schale dran bleiben. Zuerst in Scheiben, dann in Stäbchen schneiden. Am einfachsten geht das, wenn man die Kartoffel auf das Brett legt und schaut, auf welcher Seite sie von selbst liegen bleibt. 4. Die Kartoffelstäbchen zusammen mit dem Öl, dem Paprikapulver, der Polenta und etwas Salz und Pfeffer in einen Lebensmittelbehalter geben. Deckel drauf und gut durchschütteln. 4. Auf einem Backblech verteilen und im Backofen bei 200 °C 10 Minuten backen. Anschließend mit einem Pfannenwender wenden und weitere 10 Minuten backen, bis die Pommes schon gebräunt und knusprig sind. 5. In der Zwischenzeit die Brotlinge zubereiten. Dafür das eingeweichte Brot in einem Sieb abgießen. 6. Zwiebeln/Frühlingszwiebeln schalen/säubern und fein würfeln. Zusammen mit den Semmelbröseln unter die Brotstucke kneten. Nach Belieben weitere fein gewürfelte Zutaten dazukneten. Mit Salz, Pfeffer und beliebigen weiteren Gewürzen abschmecken. Wichtig ist, dass die Masse nicht zu feucht und formbar ist. Nach Bedarf mehr Semmelbrösel dazugeben, diese saugen die Feuchtigkeit auf. 7. Patties formen. Diese in einer Pfanne mit genug Öl von beiden Seiten knusprig braten.

Sie sind jetzt auf den Geschmack gekommen, und wollen mehr Reste-Essen-Rezepte? Wie gut, dass unser Adventkalender zwei Bücher zum Gewinnen hinter seinem dritten Türchen versteckt hat. Wobei das Buch viel mehr als nur alltagstaugliche, vielseitige und untereinander kombinierbare Rezepte liefert. Es findet sich auch spannendes Grundlagenwissen zum Thema Zero Waste darin, Fakten zu Nahrungsmittelverschwendung, Mindesthaltbarkeitsdatum, Lebensmittelwertschätzung, und Einkaufs-Tipps. Hoffmann stellt zudem vierzig Lebensmittel vor, die in unseren Küchen oftmals im Müll landen, zu Unrecht gering geschätzt werden und gerne im Vorratsschrank vor sich hin gammeln. Wir lernen über deren häufigste Zero Waste-Problematiken und erhalten Tipps zur richtigen Lagerung und optimalen Verwertung. Und jetzt? Gewinnen, lesen, gustieren, kochen, genießen, und bitte immer an Sophia Hoffmanns Credo denken:

“Lasst uns alle versuchen so wenig wie möglich Lebensmittel wegzuschmeißen. Für die Umwelt. Für uns. Denn auch Resteverwertung ist aktiver Klimaschutz. Lebensmittelverschwendung ist verschwendeter Energieausstoß.