Resilienz kann man essen
Unser Essen versorgt uns mit Energie. Es ist aber auch gut fürs Gemüt, macht uns mental stark und widerstandsfähig. Gute Lebensmittel machen uns resilient.
„Der Mensch ist, was er isst“. Die große Bedeutung von Nahrung für Körper und Geist bringt dieser viel zitierte Satz von Ludwig Feuerbach perfekt zum Ausdruck. Das heißt: Gesunde Lebensmittel geben uns nicht nur körperliche Kraft, sondern auch emotionale Stärke. Wir können schwierige Situation besser bewältigen, negative psychische Folgen wie Angstzustände, Belastungsstörungen oder Depressionen „prallen“ von uns ab. Der Begriff Resilienz kommt übrigens vom lateinischen Wort „resilire“ – was so viel wie abprallen oder zurückspringen bedeutet.
Was in einem „resilienten Einkaufswagen“ steckt?
Echtes Soulfood, vielfältig und bunt: Langsam ins Blut gehende Kohlenhydrate, hochwertige Eiweiße, essenzielle Fettsäuren, spezifische Mikronährstoffe und bioaktive Pflanzenstoffe. Das heißt: Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Milchprodukte, Bio-Eier, Fisch, mageres Fleisch, ganz viel buntes Gemüse und Kräuter, Obst und natürlich Nüsse. Ein resilienter Speiseplan wird generell von pflanzlicher, naturbelassner regionaler und saisonaler Nahrung bestimmt. Porridge, Suppe und Eintöpfe – also „am Herd Geköcheltes“ – wärmt zudem von innen und verleiht uns ein Gefühl von Geborgenheit.
Kraft aus dem Korn und Glücksmomente aus dem Eiweiß
“Langsame” Kohlenhydrate, aber auch hochwertiges Eiweiß, Magnesium, Zink und B-Vitamine liefern vor allem Vollkornprodukte aus Hirse und Dinkel, Buchweizen, Quinoa und Amaranth. Körpereigene Botenstoffe, die wir für unser Wohlbefinden und für unsere Konzentration benötigen, werden aus Eiweißbausteinen gebildet, den sogenannten Aminosäuren: darunter wichtige Hormone wie das aktivierende Adrenalin, Wohlfühlstoffe wie Serotonin und die Vorstufe des Schlafhormons Melatonin, aber auch das glücksbringende Dopamin. Deshalb ist eine eiweißreiche Nahrung am besten kombiniert mit Hülsenfrüchten und Vollkorngetreide so wichtig.
Omega-3-Fettsäuren machen Mut
Bei der Produktion von Hormonen spielen auch Omega-3-Fettsäuren eine wichtige Rolle. Sie sind unter anderem an der Bildung der körpereignen Abwehrzellen oder am Zellstoffwechsel und am Aufbau der Zellmembran beteiligt. Sie schützen uns vor Infektionskrankheiten und verbessern nachweislich unsere Stimmung. Angst- und Depressionszustände werden gemildert, sogar Demenz kann „abgebremst“ werden. Wer also darauf achtet, seinen täglichen Bedarf an Omega-3-Fettsäuren zu decken, beugt Erkrankungen vor und tut zudem seiner Seele Gutes. Meeresfisch ist zwar eine richtig gute Omega-3-Fettsäuren Quelle. Allerdings wären da noch Argumente wie Überfischung und Gewässerverschmutzung. Besser sind die pflanzlichen Alternativen wie Hanf, Speiseöle wie Rapsöl, Leinöl, Walnussöl, Gemüse wie Rosenkohl, Spinat, Bohnen, Nüsse und Leinsamen.
Frisches buntes Gemüse
Frisches buntes Gemüse am Teller macht nicht nur durch sein Äußeres gute Laune. In frischer pflanzlicher Nahrung stecken ganz viele Vitaminen, Mineralstoffen sowie sekundäre Pflanzenstoffe, die einen positiven Einfluss auf unser geistiges und seelisches Potenzial haben. Vitamin C und Selen sind an der Bildung von Adrenalin und Noradrenalin beteiligt, Selen aktiviert zudem unser Schilddrüsenhormon. Magnesium und Vitamin D benötigen wir zur Bildung und Aktivierung von Serotonin, Antioxidantien schützen unser Nerven- und Gehirnzellen vor freien Radikalen.
Kochen besänftigt das Gemüt
Und wer all diese guten Lebensmittel noch dazu mit Liebe und Achtsamkeit zubereitet, der hat alles richtig gemacht. Denn schon das Ritual des Kochens an sich beruhigt. Kochen strukturiert unseren Alltag, besänftigt unser Gemüt und ist Ausdruck unserer Selbsfürsorge. Nicht umsonst rät der Dalai Lama: