Es geht ums Essen, da achten wir natürlich auf die Qualität und die Herkunft. Es geht beim Grillen aber um viel mehr, um Genuss, die Freude, das Miteinander.

Österreich importiert jährlich rund 500.000 Tonnen Soja aus Südamerika, um den Hunger auf Fleisch zu decken.@Canva

Grillen aktiviert mehrere Sinne gleichzeitig. Der Geruch vom Grillgut auf Hitze lässt das Wasser im Mund zusammenlaufen. Da sind wir – ich hab mal im Freundes- und Bekanntenkreis eine kleine Umfrage gemacht – tatsächlich wie der berühmte Pawlowsche Hund. Schon der Gedanke an einen Grill löst den Speichelfluss aus. Ganz klar ist, wir werfen nicht irgendwas auf den Grill, Qualität ist uns wichtig. Der aktuelle WWF Grillfleisch-Check zeigt allerdings auch eine andere Grillseite der Österreicher. Und dann wäre da die soziale Komponente. In der Regel grillt man nicht alleine, sondern mit Freuden oder der Familie. Ein lauer Sommerabend, gute Laune, eine richtig schöne Stimmung, man ist ausgelassen, entspannt. Der Psychologe Albert Wunsch meinte dazu in einem Interview mit der Bild-Zeitung: „Durch das Abendlicht, den Geruch des Grillfleisches und das Beisammensein mit Familie und Freunden werden Glückshormone wie Serotonin ausgeschüttet. “ Heißt: Grillen löst das gleiche Glücksgefühl aus wie bei unseren Vorfahren die Jagd auf Säbelzahntiger und Mammuts. Beim Grillen kann man auch die guten Manieren vergessen. Man darf mit den Fingern essen und vielleicht sitzt man sogar auf dem Boden. Das macht uns einfach glücklich. 

Weitere Glücks-Faktoren für Männer

„Beim Grillen geht es um den Versorgungs-Aspekt. Der Mann versorgt die Familie mit Essen, ist dabei unangefochtener Herrscher an der Feuerstelle“, sagt Dr. Wunsch. „Zudem sind die Gäste meist so nett, schwer beeindruckt vom Können des Grillmeisters zu sein. Die Komplimente schmeicheln dem Ego, und das ist für den modernen Mann nicht mehr selbstverständlich.“ Man(n) dreht etwas schwitzend aber konzentriert Fleischstücke, Würstel, Fisch, Erdäpfel und Maiskolben am Grillrost. Die Kinder hüpfen ausgelassen herum, Salate und Soßen stehen in großen und kleinen Schüsseln bereit. Jeder bedient sich. Es herrscht ein fröhliches drunter und drüber im Garten und am Teller. Anthony Bourdain, amerikanischer Koch und Autor meint dazu:

„Grillen mag nicht den Weg zum Weltfrieden ebnen, aber es ist ein Anfang.“

Ärger am Grill – der WWF Grillfleisch-Check …

… zeigt jedoch, dass auch am Grill nicht alles in Ordnung ist. Das heimische Grillfleisch-Angebot im Lebensmittelhandel wird großteils konventionell produziert, zu einem Viertel importiert und hat nur einen verschwindend geringen Bio-Anteil. Zudem fehlen meistens pflanzliche Alternativen – zu diesen Ergebnissen kommt die Umweltschutzorganisation WWF Österreich in einem Grillfleisch-Check österreichischer Supermärkte. Von den insgesamt 194 erfassten Fleischprodukten im Sonderangebot stammen rund 96 Prozent aus konventioneller Tierhaltung mit niedrigen Tierwohl-Standards, jedes vierte Produkt stammt aus dem Ausland. Nur jedes zehnte beworbene Grillprodukt ist vegetarisch oder vegan. Der WWF fordert daher ein Umdenken von den Supermärkten und der Politik: “Österreich liegt mit seinem Fleischkonsum im EU-Spitzenfeld und weit über den Gesundheitsempfehlungen. Dennoch wird konventionelles Fleisch massiv beworben, während Anreize für Alternativen großteils fehlen. Das erschwert eine klimafreundliche und gesunde Entscheidung”, sagt Pegah Bayaty, Sprecherin für nachhaltige Ernährung beim WWF Österreich. Neben dem Einzelhandel sieht die Umweltschutzorganisation insbesondere die Politik gefordert: “Aufgrund der hohen Teuerung sollte die Bundesregierung die Mehrwertsteuer für Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte streichen und ein Maßnahmenpaket für eine Ernährungswende vorlegen. Bisher passiert hier zu wenig”, kritisiert Bayaty.

Regenwald-Soja für österreichische Schweine und Hühner

Besonders häufig rabattiert wird laut der WWF-Untersuchung konventionelles Schweinefleisch und Geflügel. Das ist deshalb problematisch, weil zur Fütterung von konventionell gehaltenen Tieren meistens importiertes Soja verwendet wird, für das weltweit artenreiche Lebensräume wie tropische Regenwälder zerstört werden. “Österreich importiert jährlich rund 500.000 Tonnen Soja aus Südamerika, um den Hunger auf Fleisch zu decken. Würden wir unseren Konsum nur um ein Fünftel reduzieren, könnten wir den Bedarf aus heimischem Soja decken”, rechnet Pegah Bayaty vom WWF vor.

Wir wollen wissen, wo es herkommt

Deshalb legen wir unser Grillglück in die Hände heimischer Produzenten die alle Zutaten haben. Da gibt es ein Wildes Grillpaket von Venatio – Wildspezialitäten aus Jägerhand, dazu eine Kürbis-Gillsauce von Wurzers Spezialitäten Manufaktur, den Brat- und Grillkäse von den Weizer Schafbauern, feurigen Grill Senf von Lukashof Genussmanufaktur oder Grillsaucen vom Gutes aus Obritz. Vom Biohof Krautgartner gibt es den Puntengrillwürstelmix, von Morgentau die Bio Erdäpfel Grillinge, den Grill-Leberkäse und die Bernerwürstel vom Danke Bauer und das Wagyu Premium Gillsteak von Berger Wagyu. Sogar ein Fisch Grillpaket – Decleva’s Alpenfisch Mariazell – gibt es auf bauernladen.at. Und mit dem Wein-Gill-Package vom Winzerhof Scheit steht dem Grillglück nichts mehr im Weg.