Wir wollen wissen, wo es herkommt, also auch die Kaffeebohne. Und Kapseln müssen natürlich biologisch abbaubar sein. So genießen wir unseren Kaffee.

Natalie Weiß von nulldiebohne – CAFÉ COMAM, nachhaltiger Kaffeegenuss von Kleinbauern und -bäuerinnen direkt aus dem Regenwald Kolumbiens.

Wer in Österreich Kaffee sagt, der denkt Kaffeehaus. Kaffeetrinken war und ist ein Ritual. Das Kaffeehaus, ein Ort der Begegnung, ein Ort zum Verweilen und Sinnieren. Künstler und Literaten wie Elias Canetti, Sigmund Freud, Arthur Schnitzler schrieben und philosophierte in den Wiener Kaffeehäusern. Man zelebrierte den Verzehr von Kaffeespezialitäten – Einspänner, kleiner Mokka, großer Brauner, …. Die Frage: „Wo kommen die Bohnen für meinen Kaffee her?“ stand damals nicht im Raum, sprich im Kaffeehaus. Heute ist das natürlich anders. Die Bohne ist der Protagonist im Kaffeegenuss. Wo auch immer dieser stattfindet. Im alteingesessenen Kaffeehaus ums Eck, dem angesagten Kaffeetempel, im to go,  in der kleinen, fairen Kaffeerösterei. Und natürlich auch zu Hause. Qualität und Herkunft des Rohmaterials sind uns wichtig.

Die Bohne muss fair sein!

Kaffeegenuss ist bewusst und nachhaltig geworden. Der Fokus liegt auf dem Grundprodukt, auf der Kaffeebohne, ihrer Herkunft und ihrer Zubereitung. Hinter einem einzigartigen Kaffeegeschmack steht höchste Qualität, die nachhaltige, ökologische und soziale Gesichtspunkte immer mit einschließt. Es kümmert uns also „sehr wohl die Bohne“, wo sie herkommt.

Kaffee erlebbar machen und Konsumenten sensiblisieren

Das ist die Prämisse unserer heimischen Kaffeeröster. Viele von ihnen reisen sogar selbst in die Anbauländer, um sich von Produktion- und Arbeitsbedingungen vor Ort ein Bild zu verschaffen und den Rohkaffee ohne Zwischenhändler zu beziehen. Damit fördern sie die regionalen Kleinbauern und unterstützen dabei lokale Gemeinschaften. „Wir sorgen dafür, dass es Menschen und Umwelt entlang der gesamten Wertschöpfungskette unseres Kaffees gut geht“, unterstreicht beispielsweise die Gründerin Nathalie von nulldiebohne – Café Comam.

Leidenschaftlich & besonders

Bei unseren Kaffeeröstereien steht immer die Leidenschaft, die Suche nach einem besondern Geschmackserlebnis und nach einem besondern Kaffee in Vordergrund. So ist das auch bei der 2017 gegründeten Kaffeemanufaktur Aralica Kaffeewerk aus Leobersdorf in Niederösterreich. Aber, und das ist das Besondere, diese Leidenschaft ist stets verbunden mit dem Verständnis für nachhaltige Produktion und Ethik.

Beim gemeinnützigen Verein Jaguar Siembra standen zuerst die Menschen, das uralte Wissen der Ureinwohner, die Erhaltung des Ökosystems und die Eindämmung des Klimawandels als ein transmediales Projekt im Vordergrund. Die perfekte Tasse Kaffe hat sich dann sozusagen daraus ergeben. Der „Tayrona Kaffee für Biodiversität“ stammt von Farmen, die zu 100 Prozent organische Polykulturen sind, und der gesamte Prozess vom Baum bis zur Tasse ist weitgehend in Handarbeit.

Guter Kaffe braucht Zeit

Mit der gleichen Achtsamkeit, mit der man beim Einkauf der Bohnen vorgeht, wird auch in den heimischen Röstereien der Kaffee verarbeitet. Den Aromen zuliebe die im Kaffee stecken. Und mit mehr als 800 davon ist Kaffee somit noch komplexer als Wein. So ist das Geheimnis der wunderbaren Kaffeearomen von Süssmund in Wien unter anderem ein handgemachter Trommelröster aus Griechenland. Gründer Nikolaus Hartmann und Norbert Rieberer nehmen sich die Zeit für ein langsames Röstverfahren, im Gegensatz zum schnellen industriellen Rösten von Kaffee. So bilden sich komplexere Aromen und weniger magenschädliche Säuren. Zudem hat jeder Kaffee sein eigenes Röstprofil, damit die feinen aromatischen Nuancen der Herkunft des Kaffees nicht verloren gehen.

Mario Tutic hatte die Vision, einen guten Kaffee aus Kapseln trinken zu können, ohne ein schlechtes Gewissen dabei zu haben und setzt es mit Fabico, FairBioCoffee um. ©Fabico

Nachhaltig bis in die Kapsel

Kaffeekapseln! Oh, ganz böse! Kaffeegenuss ohne schlechtes Gewissen ist aber heute auch in Kapselform möglich, weil es Menschen wie Mario Tutic gibt, die auf der Suche nach Lösungen auch für noch so „kleine Dinge“ sind. Er gründete 2006 Fabico Coffee, ein heute erfolgreiches Unternehmen, dass nicht nur in Österreich zu finden ist. Er hat damit seine Vision vom guten nachhaltigen Geschmack für sich und uns in die Realität umgesetzt.

Steirerkaffee – Kaffee aus Lupinen

Ja, und dann gibt es auch noch jene, die für einen gute Tasse Kaffee keine Grenzen überschreiten möchten. Dafür aber natürlich Kompromisse eingehen müssen. Den echten Kaffee beispielsweise durch einen Kaffee aus Lupinen ersetzten, was bei sehr ähnlichem Geschmack mit dem echten Kaffee durchaus auch noch weitere Vorteile hat. Heimischer Anbau am Grazer Feld, eine kleine exklusive Ernte, die handgeröstet und selbst vermahlen wird und zudem weder Koffein noch Kaffeesäuren enthält. Ob sich ein leidenschaftlicher Kaffeemensch allerdings zum Lupinenkaffee hinreißen lässt, das können wir hier nicht beantworten. Wichtig ist aber, hinter dem Kaffee und Kaffeegeschmack auf bauernlanden.at stehen Menschen, die Leidenschaft, Genuss, ökologische und soziale Verantwortung in ihre Kaffeetassen bringen!

Der Kaffee kommt in den Magen, und alles gerät in Bewegung; die Ideen rücken an wie Bataillone der Grande Armeé auf einem Schlachtfeld.

Honoré de Balzac