Aronia melanocarpa ist eine violette Beerenfrucht, die wegen des hohen Gehalts an Flavonoiden und phenolischen Säuren als Superfood gilt. Und das zu Recht!

Aroniabeeren

100 Gramm Aroniabeeren haben eine im Vergleich zu Blaubeeren, Cranberries oder Preiselbeeren vier- bis zehnfach höhere antioxidative Kapazität. @Canva

Ursprünglich stammen Aroniabeeren aus Nordamerika. Sie werden von einer Pflanze namens Aronia melanocarpa oder Schwarze Apfelbeere produziert, die zur Familie der Rosengewächse gehört. In den letzten Jahren ist die Aroniabeere aber auch in Österreich richtig angekommen. Unsere heimischen Landwirte schätzen Aronia wegen ihrer Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen sowie wegen ihres vergleichsweise niedrigen Pflegeaufwandes. Die Beeren werden üblicherweise in kleinen bis mittleren Betrieben angebaut, sowohl konventionell als auch biologisch. Der Anbau von Aroniabeeren erfolgt hierzulande hauptsächlich in Regionen mit geeignetem Klima und Bodenbeschaffenheit, wie beispielsweise in Niederösterreich, der Steiermark und in Teilen von Kärnten. An ihre Umgebung und den Boden hat die Beere übrigens nur geringe Ansprüche: Einzig Staunässe verträgt sie nicht. Trockenheit, steinige Hanglagen sowie frostige Temperaturen bis zu -35° C können ihr überhaupt nichts anhaben. Die steigende Nachfrage nach gesunden und natürlichen Produkten hat dazu beigetragen, dass der Anbau von Aroniabeeren in Österreich weiter expandiert.

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Aronia- oder Apfelbeere

Sie gehört zu den Rosengewächsen, wächst strauch- oder buschförmig und steht im Mai in voller Blüte. Ihre weißen Blüten stehen in 10 -15 kleinen Blüten zusammen und verströmen einen eher unangenehmen Geruch. Die tiefdunkelblauen, erbsengroßen Früchte erinnern in ihrer Form und beim Aufschneiden an einen Apfel, weshalb die Aroniabeere gerne auch Apfelbeere genannt wird. Durch ihre wertvollen Inhaltsstoffe schützt sie sich vor Krankheitserregern und Fressfeinden. Die Früchte werden geerntet, wenn sie tiefdunkel bis schwarz aussehen, sich prall anfühlen und sich leicht vom Strauch ablösen lassen.

Super gesund

Aroniabeeren gelten als gesund, weil sie eine reiche Quelle an verschiedenen Nährstoffen und Antioxidantien sind:

Antioxidantien: Aroniabeeren sind besonders reich an Antioxidantien wie Polyphenolen, Flavonoiden und Anthocyanen. Diese Verbindungen helfen, freie Radikale im Körper zu bekämpfen und können entzündungshemmende und krebsbekämpfende Eigenschaften haben.

Vitamine: Aroniabeeren enthalten verschiedene Vitamine, darunter Vitamin C, Vitamin K und verschiedene B-Vitamine. Vitamin C ist wichtig für das Immunsystem und die Kollagenproduktion, während Vitamin K für die Blutgerinnung und Knochengesundheit wichtig ist.

Mineralstoffe: Zu den Mineralstoffen in Aroniabeeren gehören Kalium, Mangan und Magnesium. Diese Mineralien sind wichtig für die Regulation des Blutdrucks, die Knochengesundheit und den Stoffwechsel.

Ballaststoffe: Aroniabeeren sind eine gute Quelle für Ballaststoffe, die die Verdauung fördern, den Blutzuckerspiegel stabilisieren und das Risiko für Herzerkrankungen und Diabetes verringern können.

Essenzielle Fettsäuren: Aroniabeeren enthalten auch essentielle Fettsäuren wie Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, die wichtig für die Gehirnfunktion, die Herzgesundheit und die Entzündungsreaktionen im Körper sind.

Alles in allem machen diese Inhaltsstoffe Aroniabeeren zu einer nahrhaften Ergänzung einer ausgewogenen Ernährung und können verschiedene gesundheitliche Vorteile bieten, darunter die Unterstützung des Immunsystems, die Förderung der Herzgesundheit und die Bekämpfung von Entzündungen.

Antioxidative Wirkung

Aroniabeeren zeichnen sich durch einen hohen Gehalt an Flavonoiden, insbesondere an Anthocyanidinen aus, denen wissenschaftlich belegt gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben werden. Die Bestimmung der antioxidativen Kapazität einer Substanz erfolgt häufig über die „Oxygen Radical Absorbance Capacity“ (ORAC). Diese Methode ermittelt die Fähigkeit, freie Radikale abzufangen. Je höher der ORAC eines Lebensmittels, desto besser kann es freie Radikale neutralisieren. Experten empfehlen eine tägliche Aufnahme von 3500 bis 5000 Troloxäquivalenten, um mögliche oxidative Schädigungen zu minimieren (Offenberger 2016). 100 Gramm Aroniabeeren haben einen ORAC von 16.000 Troloxäquivalenten und damit eine im Vergleich zu Blaubeeren, Cranberries oder Preiselbeeren vier- bis zehnfach höhere antioxidative Kapazität (Wang, Zheng 2003).

In Hinblick auf das antioxidative Potenzial der Aronia, das auf den hohen Flavonoid- und Anthocyanidingehalt zurückzuführen ist, und den Ergebnissen zu deren Wirkungen auf kardiometabolische Zielgrößen und Krebszellen könnte der kurmäßige Verzehr von Aronia. einen Beitrag zur Prävention von Herzkreislauf- und einigen Krebserkrankungen leisten.

Pluspunkt Kosten-Nutzen-Verhältnis

Aroniasaft ist zwar etwas teurer als der Saft anderer einheimischer Beeren, weist jedoch einen höheren Anthocyanidingehalt auf. Die vielseitige Verwendbarkeit der Aroniabeere ist ein zusätzlicher Pluspunkt. Die Verarbeitung entspricht weitestgehend den Verfahren, die sich auch bei heimischen Beeren anwenden lassen. Die Früchte sind allerdings bisher frisch kaum erhältlich, da sie aufgrund der enthaltenen Bitterstoffe nicht genießbar sind.

Angesichts der Vielfalt an gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen erfüllt die Aroniabeere die Anforderungen, die ein „Superfood“ auszeichnen. Und dann ist da noch der Askpekt der Nachhaltigkeit, denn Aronia ist heimisch: Acaí- Beeren stammen in der Regel aus Südamerika, während Goji-Beeren aus China importiert werden.