Plasmaaktiviertes Wasser könnte in Zukunft Düngemittel und chemische Pestizide ersetzen. Versuchsreihen zeigen das großes Potenzial.

©ionOXess

Pestizidrückstände in Lebensmitteln, Krebserkrankungen, die mit Glyphosat in Zusammenhang gebracht werden, besorgniserregende Wasser- und Bodenverschmutzung in weiten Teilen der Welt, Bienensterben rund um den Globus: All diese Horrormeldungen könnten bald der Vergangenheit angehören. Und zwar dank einer Idee des Tiroler Unternehmens ionOXess – einem Spin-Off des Management Centers Innsbruck (MCI). Dort ist man von einem überzeugt: Plasmaaktivertes Wasser kann das Wachstum von Pflanzen fördern und das wiederum soll in Zukunft zu einer echten Alternative zu Düngemitteln und chemischen Pestiziden werden.

Wie kann die gesamte Landwirtschaft profitieren?

Gut, ganz neu ist diese Idee zwar nicht. Aber bisher gab es keinen Weg für eine Massenproduktion. Im Projekt “PlaMaGrowth” beschäftigen sich die Wissenschafter daher jetzt mit der Optimierung der Herstellungsverfahren von plasmaaktiviertem Wasser. Und jetzt wird es kompliziert: Mit einem starken elektrischen Feld und einem eigens erzeugten Katalysator erzeugen sie ein aus Ionen, UV-Strahlung und entkeimenden Molekülen bestehendes Kaltplasma, das sie ins Gießwasser einbringen.

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Ihre Studien zeigen das große Potenzial: Plasmaaktiviertes Wasser fördert demnach nicht nur die Keimung von Samen. Die Pflanzen wachsen auch ohne jede organische Düngung bis zu 60 Prozent schneller. Und das sind noch nicht alle Vorteile. Pilze und Bakterien gehören damit der Vergangenheit an und die Pflanzen sind dazu noch resistenter gegenüber Trockenheit und starker Feuchtigkeit. „Die Technologie gibt es schon länger, aber bisher war es nur möglich, maximal 30 Liter plasmaaktivierten Wassers pro Stunde herzustellen”, so Thomas Obholzer, Geschäftsführer bei ionOXess. Durch eine neue Lufteinbringungstechnologie und einen neuen Katalysator, sei es mit einer Anlage jetzt aber möglich, über 5.000 Liter pro Stunde zu produzieren. Bleibt das plasmaaktivierte Wasser österreichischen Landwirten vorbehalten? Nein. Die großen Setzlingsproduktionstätten in Holland, Nordafrika und Deutschland sollen damit versorgt werden. Dann folgt die Expansion nach Asien, Lateinamerika und Afrika. Für interessierte Partner, die PlaMaGrowth bei der Internationalisierung unterstützen, gibt es noch Platz.