Schenken und beschenkt werden gehört zu unserem Leben. Es macht glücklich und hilft Menschen, Beziehungen zu anderen aufzubauen und zu stärken. 

Kleine Geschenke machen große Freude. ©Canva

„Wir alle schenken zu wenig! Wenn Sie nur zu besonderen Anlässen etwas schenken, ist das jedes Mal ein großer Akt. Wenn Sie Ihren Nächsten immer wieder ein bisschen was schenken, bleibt die Kommunikation dauerhaft lebendig,“ so der Soziologe Holger Schwaiger.

“Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft!”

Das Konzept des Schenkens gibt es schon ewig – fast seit Beginn der Menschheit. Und es wird so bald auch nicht verschwinden. Diese scheinbar simple Geste bedeutet viel. Geschenke machen hilft, Verbindungen herzustellen, mit Geschenken zeigen wir unseren Nächsten, dass wir sie schätzen. Geschenke sind ein kleines oder großes Dankeschön. Geschenke sind ein wesentlicher Teil unserer Gesellschaft. “Schenken ist eines der wenige Universale”, sagt der Soziologie-Professor Gerhard Schmied, Autor des Buchs “Schenken”. “Es dient weltweit dazu, Beziehungen zu erhalten und zu stärken.” Der Austausch von Gaben – das sei der Kern des Zusammenlebens und der Beginn von friedlicher Zivilisation. Auf die Gabe folgt eine Gegengabe, so beschrieb es der französische Soziologe Marcel Mauss im Jahr 1924. Dieses Prinzip der Gegenseitigkeit hält die Menschen zusammen. Wer jemanden etwas gibt, sei es Geld, Zeit oder ein Geschenk, der erwartet dafür etwas zurück. Das Geben wird zu einer strategischen Handlung. Beziehungen zwischen Menschen werden so zu einem Netz aus Geben und Nehmen, das sich durch die Zeit zieht.

Der Zweck hinter dem Geschenk

Hinter Geschenken können sich viele Absichten verbergen. Es gibt Menschen, die wählen überteuerte Geschenke, um anzugeben. Andere schenken aus Mitleid oder aus Pflichtbewusstsein. Macht ein Geschenk auch nur den geringsten Eindruck, aus dieser oder jener Absicht heraus überreicht worden zu sein, sind Enttäuschung und Wut oft vorprogrammiert.

Typologie der Schenkenden: 

Der Selbstverliebte: Die Intention des Schenkers: Hauptsache, mir gefällt es. 

Der Gedankenlose: Nachlässige Schenker geben sich kaum Mühe bei der Auswahl. Wer stereotyp schenkt, sagt damit: Mehr Gedanken will ich mir über dich gar nicht machen. 

Der Beherrschende: Hier dient das Geschenk dazu, Macht auszuüben, im Leben des anderen eine Rolle zu spielen. Mit einer Vase zum Beispiel will man dauerhaft einen Platz in der Wohnung einnehmen, für den Beschenkten immer präsent, immer sichtbar sein. 

Der Erwartungsvolle: Dieser Schenker-Typ wählt seine Geschenke so aus, dass er maximale Freude und Dankbarkeit erzielt. Typisches Beispiel sind Großeltern, die überdimensionierte Geschenke wählen, egal, ob die Familie überhaupt Platz oder Verwendung dafür hat. Das Wichtigste ist diesem Schenker-Typ: Er will für sein Geschenk geliebt werden. (Stangl, 2023).

Die psychologische Forschung hat festgestellt, dass Schenkende oft zu zu teuren Gaben tendieren, während Beschenkte eher das bevorzugen, was am besten zu ihnen passt und zwar unabhängig vom Wert des Geschenkes. Meist freuen sich Menschen über solche Geschenke, die sie gebrauchen können oder die sie sich vorher gewünscht haben. (Stangl, 2023).

Was wir daraus lernen

Geschmack- und liebevolle Produkte von heimischen Produzenten sind die besten Geschenke. Man kann sie gebrauchen, sie sind nachhaltig und wertvoll. Eine süße kleine Verführung in Form von hochwertiger Schokolade, eine handgemachte Seife, die der Haut einfach nur gut tut, … . Schenken kann so einfach sein. Lasst es uns doch öfter tun!

Übrigens: Bald ist Valentinstag

Stangl, W. (2023, 23. Jänner). Typologie des Schenkens – Psychologie-News.