Das Christkind bringt uns auch dieses Jahr viele Geschenke von heimischen Produzenten. Handwerklich hergestellte, liebevolle Überraschungen.

Kind zu Weihnachten

Foto: Pixabay

Wir wollen ja immer wissen, wo es herkommt. Also stellt sich heute die Frage: Woher kommt denn eigentlich das Christkind? Als Kind wartete ich am 24. Dezember aufgeregt auf den himmlischen Gabenbringer, auf das Erklingen des Glöckchens als Zeichen, dass es endlich soweit ist. Das Christkind kam nämlich heimlich und lies sich nur von meiner Mutter helfen. Vor allem aber brachte es viele Geschenke und auch den leuchtenden Christbaum mit.  

LAST MINUTE WEIHNACHTSGESCHENK

Noch auf der Suche nach einem Geschenk, aber natürlich nicht irgendeinem, sondern nachhaltig, liebevoll, handgemacht von heimischen Produzenten. Dafür ist es selbst heute am 24. Dezember nicht zu spät. Schließlich gibt es den Bauernladen Gut-Schein als Print@home Variante.

Ich glaubte also, solange es mir möglich war, an das Christkind. Irgendwann wollte ich aber dann doch mehr darüber wissen. Die Erklärung, das Christkind sei das neugeborene Jesuskind in der Krippe war auch nicht ganz logisch für mich. Wie kann ein Baby herumfliegen und Geschenke austeilen? Und warum sieht der kleine Jesus aus wie ein blond gelocktes Mädchen? Laut Weihnachtsgeschichte überreichen die Heiligen Drei Könige dem Jesuskind am Tag seiner Geburt am 24. Dezember ihre Gaben. Warum kommen die Heiligen Drei Könige dann aber jedes Jahr immer erst im Jänner?

Früher war es der Mann mit dem Bart

Für die Geschenke war übrigens nicht immer das Christkind verantwortlich. Das hatte früher einmal der Heilige Nikolaus über. Er war im vierten Jahrhundert Bischof von Myra in der heutigen Türkei,  ein sehr gütiger und mildtätiger Mann. Im Laufe der Zeit machten Brauchtum und Legenden ihn zum Geschenkebringer, nicht nur für die Armen, sondern auch für die Kinder. Das Ritual geht übrigens auf das „Bischofspiel“ zurück, das im Mittelalter in Kloster- und Stiftsschulen durchgeführt wurde. Die Kinder wählten am Vorabend des Gedenktages des Heiligen Nikolaus einen Kinderbischof. Der Abt und der Bürgermeister gaben ihre Herrschaft für einen Tag symbolisch in die Hände der Kinder. Der erwählte Nikolaus trug dabei eine Mitra und die Gewänder eines Bischofs, konnte die anderen Kinder für ihr Betragen in der Schule mit Süßigkeiten belohnen oder bestrafen. Im Mittelalter fand die Bescherung deshalb auch immer am Nikolaustag oder oder am Tag der unschuldigen Kinder am 28. Dezember statt, und nicht am Heiligabend oder am Weihnachtstag. Auch die Tradition des Krampus geht auf diese Zeit zurück.

Der Nikolo, ein “kyndisch ding“ 

Als ein solches bezeichnete Martin Luther den alten Nikolausbrauch. Die Protestanten lehnten die Verehrung der Heiligen ab, das Fest von Geburt des Heilandes sollte in ihren Augen in den Mittelpunkt rücken. So musste der Nikolaus als Geschenksbringer abtreten und dem „Heiligen Christ“ diese Aufgabe überlassen. Wahrscheinlich war es sogar der Reformator selbst, der im 16. Jahrhundert diesen Wechsel durchführte, da der Heilige Christ noch zu dessen Lebzeiten, in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts auftauchte. Die Beschenkung wurde somit auf den 25. Dezember verlegt. Der Einfluss des Nikolaus „schrumpfte“, er war nur mehr für die Verteilung von kleinen Gaben am 6. Dezember zuständig. 

Das Neugeborene wird zum  fliegenden „Engerl“

Mit der Zeit entwickelte sich die Bezeichnung „Christkind“, dass dem neugeborenen Jesuskind in der Krippe ähnelte. Aber das Aussehen des Christkindes veränderte sich hin zu der engelsgleichen Gestalt, die wir heute vor Augen haben. Aber auch für diese Transformation des Christkindes gibt es eine Erklärung, besser gesagt sogar zwei. Die Erste hängt mit den Krippenspielen zusammen. Bei diesen wurde das Christkind früher immer von Engelscharen begleitet (in Anlehnung an den Verkündigungsengel). Die zweite Erklärung sieht einen Zusammenhang mit dem Luciafest am 13. Dezember, dass vor allem in Schweden und in anderen nordischen Ländern gefeiert wird. Hier ergibt sich eine verblüffende optische Parallele zum Christkind. Die Mädchen tragen an diesem Tag wallende weiße Gewänder und einen Lichtkranz im Haar.

Das Christkind entdeckt sein Herz für die Katholiken

Seit dem 16. Jahrhundert brachte das Christkind, vor allem in protestantischen Gebieten, die Gaben. Die Katholiken behielten relativ lange das Schenken am Nikolaustag bei. Erst vor gut 120 Jahren setzte sich bei ihnen das „evangelische“ Christkind durch. Denn auf einmal, so am Anfang des 20. Jahrhunderts, legte das Christkind seine Geschenke auch vor ihre Türen und Fenster. Warum genau, das weiß man nicht. Die Frage ist nur, ob Luther daran seine Freude gehabt hätte.

Coca Cola und Santa Claus

Heute wird Santa immer mehr zum Geschenkebringer. Seine typische Gestalt, der weiße lange Bart und das rot-weiße Kostüm gehen übrigens auf eine Werbekampagne des amerikanischen Coca-Cola-Konzerns aus dem Jahre 1932 zurück. Als Vorlage diente den Grafikern Weihnachtsillustrationen des US-Grafikers Thomas Nast, die in der Zeitschrift „Harpers Weekly“ in der Mitte des 19. Jahrhunderts erschienen. 

Das Christkind lassen wir uns aber nicht nehmen. Man sieht es nicht, aber eigentlich doch: In den freudigen und strahlenden Gesichtern der Beschenkten und auch der Schenkenden.

 

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