Junges Wild
Im Frühling ist im Wald und auf den Wiesen viel los. Es gibt Jungtiere, Nesthocker, Nestflüchter, die geschützt werden müssen. Und endlich ist wieder Maibockzeit.

Wir lieben unser Wild. Sei es als kulinarische Delikatesse wie Maibock oder weil wir es schützen wollen. ©Canva
Als Maibock wird das junge männliche Reh im zweiten Lebensjahr bezeichnet, das gerade beginnt, sein charakteristisches Geweih zu entwickeln. Für Jäger und Gourmets gleichermaßen ein Fest, denn es ist das erste Stück, das im Jahr geschossen wird. „In Weinregionen auch schon im April und damit etwas früher, als der eigentliche Name besagt, weil sie hier doch sehr viele Schäden anrichten können,“ erläutert Haubenkoch Richard Rauch auf jagdfakten.at. Der Maibock ist sehr selektiv, was die Ernährung betrifft, was ihn umso wertvoller macht. Denn: Die ersten jungen Frühlingstriebe und Knospen mit einem hohen Anteil an Mineralstoffen, Eiweiß und Kohlehydraten verleihen dem Maibock einen ganz besonderen Geschmack. Im Vergleich zu älteren Stücken ist das Fleisch des Maibocks weniger würzig und zeichnet sich durch einen geringeren Fettgehalt aus. Richard Rauch: „Es ist auch eine Spur heller als das von einer reifen Geiß oder einem Bock, dazu feiner und eleganter im Geschmack.“
Jagd wird in in Österreich laut einer aktuellen Umfrage akzeptiert
Mit über 71 Prozent Zustimmung, 16 Prozent Enthaltung und nur 13 Prozent Ablehnung, stimmten die Österreicher mit großer Mehrheit für die Akzeptanz der Jagd. „Die im Oktober vergangenen Jahres durchgeführte Umfrage war eine nüchterne Bestandsaufnahme zur Jagd in Europa und Österreich. Wir freuen uns, dass die Akzeptanz in Österreich so gut ist. Wir werden uns aber nicht auf den Lorbeeren ausruhen, sondern unsere gute Arbeit fortsetzen, denn wir sind den Wildtieren verpflichtet“, sagt Maximilian Mayr Melnhof, der als Präsident von Jagd Österreich mit Anfang des Jahres von Franz Mayr-Melnhof-Saurau abgelöst wurde.
Achtsam jagen
Jagd scheint nur schwarz oder weiß zu sein, man versteht und befürwortet sie oder eben auch nicht. Es gibt oft eine Meinung zur Jagd, aber nur wenig Wissen. Das ist gerade bei emotionalen Themen, wie es das Wildtiermanagement in unserer Kulturlandschaft sein kann, eine große Herausforderung. Jegana haben hier ihren eigenen Zugangen gefunden. Sie leben nahezu ausschließlich von selbst erlegtem Wildfleisch, wenn sie Fleisch essen. Das gesamte Tier wird, from nose to tail verarbeitet. Jeder Entscheidung zum Abschuss geht die Frage nach dem Verzicht voran. Jegana hinterfragen jeden Abschuss kritisch und ehrlich und entscheiden im Zweifel gegen den Abschuss. Dem Verzehr von Fleisch geht immer das Töten von Tieren voraus. Im Bewusstsein dieser Tatsache ist das Töten eines Tieres dann akzeptabel, wenn dem Tod ein würdiges Leben vorangegangen ist, und so neues Leben entsteht oder erhalten bleibt.
Jungtiere schützen
Gerde im Frühling muss man im Wald und auch auf den Wiesen vorsichtig und aufmerksam sein. Junge Wildtiere gilt es zu schützen. Wir unterscheiden übrigens Nesthocker und Nestflüchter. Manche Tiere bleiben lange bei ihren Eltern und werden erst später selbstständig, während andere schon ganz früh alleine losziehen. Eulen, Tauben, Specht, Adler, Bussard, Fuchs und Wolf sind beispielsweise Nesthocker. Enten, Gänse, Feldhasen, Rehe und Hirsche sind Nestflüchter, kommen bereits mit Fell oder Federn zur Welt, haben offene Augen und können früh laufen oder fliegen.
Wildtiere haben unterschiedliche, oft sehr clevere Taktiken, um ihre Jungtiere vor Gefahren und Feinden zu schützen und die nächste Generation zu sichern. Auch wir Menschen können dazu beitragen, dass die jungen Nesthocker oder Nestflüchter geschützt und in ihrer natürlichen Umgebung gut aufwachsen können.
Was man bei Jungtieren beachten muss
Nicht in die Nähe von Nesten oder Unterschlüpfen gehen
Stör die Tiere nicht, indem du in ihre Verstecke oder Nester eindringst. Das könnte die Eltern vertreiben oder das Jungtier gefährden.
Nicht berühren
Auch wenn du ein Jungtier alleine findest, solltest du es nicht anfassen. Wildtiere haben starke Instinkte, und der menschliche Geruch kann dazu führen, dass die Eltern ihr Jungtier nicht mehr annehmen und es verlassen.
Nicht füttern
Wildtiere zu füttern, kann gefährlich für die Tiere sein, denn sie sind auf natürliche Nahrung angewiesen.
Nicht versuchen, ein Jungtier mitzunehmen
Auch wenn es verwaist aussieht, versuche nicht, ein Wildtier mit nach Hause zu nehmen. Wildtiere brauchen ihre Eltern und können in menschlicher Obhut nicht richtig überleben.
Nicht die Tiere erschrecken
Mache keine plötzlichen Bewegungen oder lauten Geräusche, wenn du einem Wildtier begegnest. Das könnte die Tiere in Panik versetzen und sie dazu bringen, sich in unsichere Bereiche zu flüchten.
Weitere Infos zur heimischen Jagd gibt es auf jagdfakten.at
Lesen Sie dazu auch den Beitrag: Wild ist naturökologisch