Frisch gebacken und gefüllt mit Marillenmarmelade schmecken Krapfen einfach nur himmlisch. Eine kleine Anleitung zum süßen Glück mit goldenem Rand.

Frische Krapfen mit Staubzucker

Perfekte Faschingskrapfen selbst machen ist gar nicht schwer. Nur Mut. Es zahlt sich aus.©Andrea Knura

Krapfen essen macht glücklich. Wenn der Teig noch leicht warm ist und die Marillenmarmelade sich im “Bauch” des Krapfens schön verteilt hat, ist die Welt in Ordnung. So schön, so gut. Die flaumigen Teile können uns das Leben, zumindest für kurze Zeit, versüßen. Ein weiterer Pluspunkt: Ein Krapfen kommt, wenn man ihn selber bäckt, nie alleine. Tatsächlich ist es auch keine Wissenschaft gute Krapfen zu machen. Es gibt allerdings ein paar Punkte, die man unbedingt beachten muss. Ganz wichtig ist: Germteig muss gut geschlagen werden und er braucht Zeit zum Ruhen und Aufgehen. Am besten lässt man den Teig im leicht temperierten Backroh  gehen, da ist er nämlich ungestört. Also Backrohr kurz auf 50 °C vorheizen und dann wieder ausschalten. Wenn man den Teig nach dem Aufgehen nochmals zusammenschlägt und ihn dann nochmals gehen lässt, wird er besonders feinporig und geschmeidig.

Zwei mögliche Wege zum Krapfen

Beim sogenannten „schleifen“ wird der Teig in Portionsstücke geteilt. Diese werden dann mit den Handflächen zu glatten, runden Kugeln gerollt. Erst nach dem Backen wird er mit Marmelade gefüllt. Schwieriger ist der ausgestochene Krapfen, der aus zwei mit Marmelade zusammengesetzten Teigscheiben besteht. Zum Backen verwendet man am besten geschmacksneutrales Pflanzenfett oder noch viel viel besser Butter- oder Schweineschmalz. Die Backtemperatur ist ideal bei 160 bis 170 Grad.  Zum Prüfen der Temperatur einfach einen Kochlöffelstiel anfeuchten und in das heiße Fett halten. Wenn sich Bläschen bilden, ist das Fett heiß genug und der Krapfen darf ins Schmalzbad. Auf keinen Fall mit dem Fett sparen!

Ganz wichtig: Krapfen werden immer mit der aufgegangenen Oberseite nach unten ins Fett gelegt. Nicht zu viele Krapfen einlegen! Topf zudecken, damit der entstehende Dampf die Krapfen schön aufgehen lässt. Nach circa drei Minuten, Deckel abheben. Wenn die Unterseite schön golden ist, Krapfen wenden und ohne Deckel, also offen, fertig backen. Aus dem Fett heben und auf Küchenrolle gut abtropfen lassen.

Rum gibt Auftrieb

Perfekt gebackene Krapfen haben einen gleichmäßigen weißen Ring in der Mitte. Das Geheimnis? Der Rum macht’s. Der beim Backen verdampfende Alkohol lässt den Krapfen schön aufgehen. Die viele Luft im Krapfen gibt ihm sozusagen „Auftrieb“ und lässt ihn schön an der Oberfläche schwimmen. Und ein wenig Aroma gibt der Rum natürlich auch.

So muss ein Krapfen innen aussehen. Luftig, leichter Teig mit einem Kern aus Marillenmarmelade. ©Andrea Knura

Zutaten

  • 80 ml Milch
  • 60 g Butter (schaumig gerührt)
  • 500 g Mehl (griffiges)
  • 40 g Germ
  • 50 ml Wasser (heiß)
  • 4 Dotter
  • 2 Eier
  • 70 g Zucker
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 1 Prise Salz
  • 1 Schuss Rum
  • Fett (zum Herausbacken)
  • Staubzucker zum bestreuen
  • Marillenmarmelade ohne Fruchtstücke (zum Füllen)

Zubereitung:

  1. Gesiebtes Mehl in eine Schüssel geben und in der Mitte eine Mulde bilden. 
  2. Kalte Milch und heißes Wasser zu einer lauwarmen Flüssigkeit mischen. Die Germ dazugeben und darin auflösen. Das Gemisch vorsichtig in die Mehlmulde leeren. 
  3. Etwas Mehl vom Rand in die Flüssigkeit geben und leicht verrühren, bis sich ein weicher Teig bildet. Diesen dann mit etwas Mehl bestreuen und mit einem Tuch oder Folie zudecken. 
  4. Danach an einem warmen Ort ca. 30 Minuten ruhen lassen. Wenn sich in der Mehldecke starke Risse zeigen und sich das Teigvolumen stark vergrößert hat, ist das Dampfl genug gegangen.
  5. Eier, Dotter, Zucker, Vanillezucker Zitrone, Salz und Butter schaumig schlagen, zum Dampfl geben und zusammen mit dem Mehl zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten. Wenn der Teig schön glatt verarbeitet ist gibt man ihn auf eine bemehlte Arbeitsfläche und knetet ihn mit den Handrücken ordentlich durch.
  6. Den Teig zugedeckt an einem warmen Ort für mindestens 30 Minuten gehen lassen. Hat der Teig das doppelte Volumen angenommen die Teig bereit zur Weiterverarbeitung.
  7. Teig zu einer Rolle formen und ca. 40 g schwere Stücke abtrennen.
  8. Krapfen schleifen: Teigstücke unter der hohlen Hand mit wenig Druck so lange in kreisenden Bewegungen bearbeiten, bis sich eine schöne Kugel mit glatter Oberfläche gebildet hat. Dazu braucht man schon Übung, wer sich das nicht zutraut kann den Germteig auch messerrückendick ausrollen und mit einem Ausstecket Krapfen ausstechen, jedoch werden die Krapfen dabei nicht so schön. 
  9. Krapfen auf ein bemehltes Blech geben, leicht flach drücken, mit einem Tuch abdecken und an einem warmen Ort für ca. 25 Minuten gehen lassen.
  10. Ins heißen Fett, Butter- oder Schweineschmalz (170 Grad) mit der oberen Seite zuerst für ca. 3 Minuten backen, wenden und für weiter 3 Minuten von der anderen Seite im Fett backen. Auf einem Küchenpapier abkühlen lassen. 
  11. Die Marillenmarmeldade glatt rühren (wer will kann mit etwas Rum abschmecken) und mit Spritzsack mit Krapfentülle (lang und dünn) die Krapfen füllen. 

Viel Spaß beim Backen und Genießen.