Das Bild der heimischen Landwirtschaft in der Bevölkerung ist sehr sehr gut. Die Bauern selbst sehen ihr Image allerdings nicht so positiv. Wo ist also der Fehler?

@Helga Bernold

Helga Bernold ist Demeter Landwirtin in Stronsdorf. Sie beweist, dass Landwirtschaft abseits von Masse funktioniert, setzt auf Vielfalt am Feld und im Stall. ©Demeter-Hof Helga Bernold

Dass Landwirtschaft harte Arbeit und wahre Berufung ist, weit entfernt von Idylle und sprechenden Schweinchens, wissen wir. Probleme und Herausforderungen der Bauern bekommen wir aber auch nur mit (gewollt oder ungewollt), wenn wieder ein großer Tiertransportskandal aufgedeckt wird oder nicht der Handelsnorm entsprechendes Gemüse am Acker liegen bleibt. Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger erklärt: “Man kann es nicht oft genug sagen: Es sind unsere Bäuerinnen und Bauern, die unser schönes Land so lebenswert machen! Tagtäglich produzieren sie Lebensmittel in Spitzenqualität mit höchsten Produktionsstandards. Sie pflegen unsere Naturlandschaften und bewirtschaften Almen wie auch Wälder, die wir als Erholungsräume genießen. Das ist nicht selbstverständlich! Umso erfreulicher ist es, dass immer mehr Menschen in Österreich die Bedeutung unserer Landwirtschaft bewusst ist. Laut einer aktuellen KeyQUEST-Umfrage haben 94% der Befragten ein positives Bild von unseren Bäuerinnen und Bauern” . Dass hingegen laut dieser Umfrage nur 51% der Landwirte ihr eigenes Image als positiv sehen zeigt, dass wir noch stärker von der Wertschöpfung zur Wertschätzung kommen müssen! Wenn 87% der Befragten angeben, für Produkte mit höheren Tierwohlstandards gerne mehr zu bezahlen, dann ist es entscheidend, dass sich dieser Trend in den Kaufentscheidungen niederschlägt und kein Lippenbekenntnis bleibt. Österreich gehört bereits jetzt zu den Ländern mit den höchsten Tierwohlstandards. Die Studie zeigt, dass Tierwohl und Herkunftskennzeichnung immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Auf Initiative der ARGE Österreichische Bäuerinnen in Kooperation mit der Nachhaltigen Tierhaltung Österreich (NTÖ) wurden im Rahmen des Projektes “Innerlandwirtschaftliche Bildungsinitiative für Agrarkommunikation” (IBAK) erstmals in Österreich zwei Umfragen in Auftrag gegeben, die einerseits das Bild der heimischen Landwirtschaft in der Bevölkerung und andererseits die eigene Einschätzung der Bäuerinnen und Bauern über ihre Arbeit und ihren Stellenwert in der Gesellschaft thematisieren. Die Ergebnisse des Marktforschungsinstituts KeyQUEST zeigen, dass die Arbeit der Landwirtinnen und Landwirte in der nicht-agrarischen Bevölkerung hoch angesehen ist und man sich durchaus der Relevanz dieses Berufsstandes auch für die künftige Lebensqualität in Österreich bewusst ist.

Tierwohl ist Qualitätskriterium für die Gesellschaft

“Die Bedeutung des Themas Tierwohl sowie der ‘gute Umgang mit Tieren’ hat in den letzten Jahren massiv zugenommen. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den Ergebnissen der Studie wider. Die Konsumentinnen und Konsumenten verbinden mit dem Begriff Tierwohl eine artgerechte Tierhaltung, mehr Platz für die Tiere und eine bessere Produktqualität. Für diese Ansprüche und Gegebenheiten spielen für die tierhaltende Landwirtschaft höhere Produktionskosten eine Rolle”, fasst Josef Fradler, Obmann der Nachhaltigen Tierhaltung Österreich, dieses emotional behaftete Thema zusammen. Als Lösung braucht es eine Brücke zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft, in der der Dialog den wichtigsten Baustein darstellt. Und für Andrea Schwarzmann, Vorsitzende der ARGE Österreichische Bäuerinnen ist es wichtig vor allem der Urproduktion in der Landwirtschaft ein Gesicht und eine Stimme zu geben.

Wir (Konsumenten) sehen, so das Studienergebnis, in der Landwirtschaft eine Zukunftsbranche. 85% sind überzeugt, dass der Beruf der Landwirte auch in Zukunft wichtig für die Gesellschaft sein wird. Wir von Bauernladen sind davon natürlich überzeugt, unterstützen die heimische Landwirtschaft sowie die handwerklichen Produzenten und bringen Konsumenten zum Ab Hof Kauf virtuell auf die Höfe in ganz Österreich.

Dass diese Zusammenarbeit eine sehr fruchtbare ist, zeigte auch ein Blick der Performance-Marketing-Agentur SlopeLift auf Österreichs relevanteste Online-Marktplätze. bauernladen.at ist mit Abstand die größte heimische Direktvermarktungsplattform mit 16506 Produkten von 1088 Produzenten aus ganz Österreich. (Stand 14. April)