Ohne Landwirte keine Lebensmittel. Daran sollte uns der jährlich am 1. Juni  von der UNESCO zum offiziellen Aktionstag ausgerufene Weltbauerntag erinnern. 

Der Getreideanbau für das Brot im Kärntner Lesachtal (Immaterielles Unesco Weltkulturerbe) wird durch Slow-Food wieder gelebt. ©Slow Food Travel

Wir von bauernladen.at wollen ja wissen, wo es – also unser Essen – herkommt. Es geht uns um Nachhaltigkeit, Regionalität und Qualität. Wir schätzen ehrliche, unverfälschte Lebensmittel aus heimischer, umwelt- und klimaschonender Landwirtschaft mit tiergerechter Haltung.  Die kleinstrukturierten Landwirtschaftsbetriebe, die die österreichische Landwirtschaft prägen, haben uns während der Pandemie bewiesen, dass sie Großartiges für uns alle schaffen können. Unabhängig (zumindest teilweise) von global gehandelten Gütern wie Saatgut, Düngemittel und Pestizide haben sie die Krise gut gemeistert. Fazit: ein dynamischer ländlicher Raum garantiert Ernährungssicherheit und schafft zudem Lebensqualität.

Jeder Betrieb ist einzigartig

Die österreichische Landwirtschaft ist so vielfältig wie seine Kulturlandschaft. Ein Ackerbaubetrieb im Weinviertel kann nicht mit einem Grünlandbetrieb in Tirol verglichen werden, eine Sonderkultur braucht ein Vielfaches an Arbeitseinsatz im Vergleich zu einem Betrieb mit Getreidefruchtfolge, ein Biobetrieb ist durchschnittlich größer als ein konventioneller Betrieb. 

Den Mehrwert, den wir heute bei einem Produkt suchen, den liefern unsere heimischen Landwirte schon seit jeher. Zudem produzieren sie nicht nur Lebensmittel, sie leisten durch ihre Arbeit auch wichtige Landschaftspflege und Naturschutz. Wir müssen uns jedoch von der verklärten romantischen Vorstellungen von der Arbeit (oder vielmehr dem Leben) am Bauernhof  trennen.

Landwirt schafft sieben Tage

Es gibt eine Kluft zwischen der harten Realität des Arbeitsalltages auf einem Hof und den Vorstellungen der Gesellschaft. Wer nicht schon einmal selbst auf einem Bauernhof gearbeitet hat kann das schwer nachvollziehen. Der Rhythmus der Natur und der Tiere bestimmt das Leben, der Einsatz, der einem in einer Landwirtschaft abverlangt wird, ist groß. Feiertage gibt’s da nicht. Denn, ja, Kühe müssen jeden Tag gemolken werden, es kümmert sie nicht, ob gerade der Welttag der Bauern oder irgendein anderer Feiertag am Programm steht.

Kein Wunder also, dass heute nur mehr 3 % der Menschen in Österreich auf einem Bauernhof leben und arbeiten. Auch wenn wir uns über regionale Landwirtschaften und engagierte Bauern freuen. Effizienz fordert ihren Tribut. Das „Sterben von kleineren Höfen“ kann nur mit zielgerichteten Maßnahmen für ein besseres Einkommen der Bauern verhindert werden. Landwirtschaft muss sozial gerecht sein. Zudem ist sie nur mehr zukunftsfähig, wenn sie im Konsens mit den dringenden Ansprüchen an den Klima-, Umwelt- und Naturschutz gestaltet wird. Rund um dieses Thema „scheiden“ sich gerade die Gemüter: Die vom Landwirtschaftsministerium am 15. April präsentierten Interventionsentwürfe für den österreichischen GAP-Strategieplan (Stichwort “Green Deal“) konnte die Experten nicht überzeugen.

„Wo der Bauer arm ist, ist das ganze Land arm.“

Unser Konsumverhalten ist entscheidend

Es reicht nicht aus, uns bewusst zu sein, dass regionale heimische Produkte in vielerlei Hinsicht gut für uns sind. Wir müssen auch danach handeln. Für Lippenbekenntnisse ist einfach kein Platz mehr. Es kann nicht sein, dass der Preis das letzte Wort hat und die guten heimischen Produkte und Vorsätze aus dem Einkaufswagen wirft.

Wir tragen mit dem Kauf von heimischen Produkten maßgelblich dazu bei, dass unsere Bauern auch weiterhin für uns da sein können, dass sie Traditionen und spezielle Anbauweisen aufrecht erhalten und auch Neues ausprobieren können. Ist es nicht spannend zu sehen, dass altes Getreide und alte Ost-und Gemüsesorten wieder im Kommen sind.  Über Palmöl, chemisch-synthetische Spritz- und Düngemittel und künstliche Aromen- und Zusatzstoffe (wie sie in bekannten Eigenarten Biolinien verwendet werden) müssen wir uns hier keine Gedanken machen. (oekoreich berichtet)

Mehrwert Herkunft

Es ist ein schönes Gefühl, die Menschen, die hinter den Produkten stehen, zu kennen. Das Wissen über die Herkunft eines Produktes gibt uns zudem auch absolute Sicherheit in puncto Qualität. „Das Versprechen nach österreichischer Ware gibt Vertrauen. Vertrauen, dass nicht missbraucht werden darf und nur durch eine klare Herkunftskennzeichnung gesichert werden kann“, erklärt NÖ Bauernbunddirektor Paul Nemecek. Dem schließen wir uns von bauernladen.at an.