Sekt ist das ganze Jahr idealer Begleiter für festliche Anlässe und schöne Momente des Alltags. Prickelnd in den verschiedensten Rebsortenfacetten.

Kein festlicher Anlass ohne Sekt. ©Alexander Jakabb

Im deutschsprachigen Raum ist Sekt die geläufige Bezeichnung für Qualitätsschaumwein. Es handelt sich dabei um ein alkoholisches Getränk mit Kohlensäure, dessen Alkoholgehalt mindestens 8,5 Volumsprozent nach der ersten Gärung von einem Stillwein (Sektgrundwein) aus zugelassenen Qualitätsrebsorten beträgt. Eine zweite Gärung wird durch Zusatz von Zucker und Hefe (Tiragelikör) in der Flasche, mit Kronenkorken versehen, oder in einem Tank eingeleitet. Der Zucker wird in Alkohol umgewandelt und es entsteht Kohlensäure (Mousseux), die nicht mehr entweichen kann. Der Sekt ist geboren – die Herstellungsverfahren können jedoch variieren. Die bekannteste Herstellungsmethode ist die Méthode Traditionelle – wie in der Champagne.

Bei der Méthode Traditionelle (Traditionelle Flaschengärung) muss österreichischer Sekt mindestens 9 Monate auf der Hefe liegen. Der Reifeprozess, die Lagerung auf der Hefe, kann je nach Qualität und Stilistik ein bis drei Jahre, in manchen Fällen auch länger dauern. Damit sich die Hefe absetzen kann, werden die Flaschen mit dem Kopf schräg nach unten auf sogenannte Rüttelpulte gesteckt. Sie werden insgesamt 32 Mal gerüttelt, hierbei um ein Achtel gedreht und jedes Mal eine Nuance steiler gestellt. Dies hat zur Folge, dass sich auch feinste Hefepartikel im Flaschenhals und letztlich beim Kronenkorken absetzen. Das Rütteln (Remuage) kann manuell oder maschinell erfolgen und dauert bis zu zwei Monate. Dann kann der Sekt „degorgiert“, die Hefe entfernt werden. Der Flaschenhals wird in ein Kälte-Solebad (Kühlflüssigkeit) getaucht, die Hefe dadurch eingefroren. Anschließend wird die Flasche geöffnet, wobei der Hefe-Eis-Pfropfen durch den Eigendruck, der in der Flasche herrscht, herausgeschossen wird. Bevor die Flasche mit einem Korken verschlossen wird, wird noch der Dosagelikör, der die Geschmacksrichtung des Sekts (Zero Dosage, extra brut, brut, halbtrocken, süß) bestimmt, hinzugefügt. Die Zusammensetzung der Dosage ist das Geheimnis des Kellermeisters.

Bei der Méthode Charmat (Tankverfahren) findet die zweite Gärung in einem Drucktank statt. Der Sektgrundwein wird mit einem Tiragelikör (Zucker, Hefe) versetzt, damit der Zucker in Alkohol und Kohlensäure umgewandelt wird. Eine Kombination aus der traditionellen Methode mit dem Tankverfahren ist das Transvasierverfahren, dabei wird nach der zweiten Flaschengärung und einer gewissen Reifezeit der Inhalt ohne Rütteln und Degorgieren unter Gegendruck in Tanks umgefüllt. 

Auf die Herkunft kommt es an

Beim Wein ist Österreich bereits im Bereich der Weltspitze angekommen. Seit einigen Jahren wird auch dem Sekt ein würdiger Stellenwert eingeräumt.  Wichtigster Grundsatz ist die Garantie der österreichischen Herkunft der Trauben und Grundweine. Die Herstellung muss ebenso in Österreich erfolgen, um die Bezeichnung „Österreichischer Qualitätsschaumwein“ mit „geschützter Ursprungsbezeichnung“ (g.U.) und Sekt g.U. verwenden zu dürfen. Um das zu gewährleisten, wurde eine dreistufige Pyramide mit Qualitätsstufen Klassik, Reserve und Große Reserve ins Leben gerufen. Darin sind jeweils die erlaubten Erzeugungsmethoden, Reifezeit, Stilistiken, Dosagen, Farben, die Herkunft (Bundesland, Weinbaugebiet, Weinbaugemeinde, Lage), die Kennzeichnung am Etikett und der früheste Verkaufszeitpunkt festgelegt. 

Geschmacksbezeichnungen auf Grund der zugesetzten Dosage (Zucker- oder Restzuckergehalt)

  • brut nature | brut zero 0–3 g/l
  • extra brut | extra herb 0–6 g/l
  • brut | herb 0–12 g/l
  • extra trocken | extra dry | très sec 12–17 g/l
  • trocken | sec | dry | secco 17–32 g/l
  • halbtrocken | demi sec | medium dry 32–50 g/l
  • doux | mild | sweet | dolce über 50 g/l