Wein ist längst nicht mehr nur rot oder weiß. Rosé erobert unsere Gaumen und behauptet sich zu Recht in vielen Farb- und Geschmacksnuancen.

“Leuchtendes Zartrosa, angenehm fruchtig-beerig in der Nase, harmonisch rund, mit knackiger Säure und herrlichem Fruchtspiel. fruchtig und animierend im Abgang. Beliebt als vielseitiger Speisenbegleiter und vor allem als Aperitiv immer die richtige Wahl.” Das ist der Frizzante Rose vom Weingut Tesch. @canva

Rosé mag selbst manchen vinophilen Menschen noch suspekt sein. Es ist, in vielen Köpfen, halt doch irgendwie eine “Mischform”. Wobei jedem – auch den Nicht-Weintrinkern – klar sein dürfte, dass für einen Rosé nicht einfach Rotwein und Weißwein miteinander vermengt wird. Vielmehr gewinnt der Winzer einen Rosé aus roten Trauben. Dabei gibt es es gibt drei  grundsätzliche Methoden der Herstellung, mit kleinen Variationen.

Mazeration

Most und Schalen liegen gemeinsam im Gärtank. Bei einem Rotwein kann das auch zwei Wochen dauern um an Farbe und Extrakt zu gewinnen. Bei einem Roséwein jedoch beträgt der Schalenkontakt manchmal sogar nur Minuten. Dabei ist die Dauer des Schalenkontakts der Gradmesser für die Ausprägung der unterschiedlichen Rosé-Stilistiken: Je länger der Most mit den Schalen Kontakt hat, desto dunkler ist die Farbe, aber auch desto voller und intensiver wird der Geschmack.

Direktpressung

Eine in der Provence beliebte Herstellungsmethode setzt voraus, dass der Most nicht gemeinsam mit den Schalen in einen Tank kommt, also überhaupt nicht mazeriert. Der Winzer presst die roten Trauben direkt, so dass der Saft nur eine leichte Rosafärbung annimmt. Auf diese Weise geben die Schalen nur wenig Farbe, und wenig Aroma, an den Most ab. Anschließend wird der Rosè wie ein Weißwein weiter vinifiziert.

Saignée

Auch als Aderlass oder Ausbluten bekannt. Der Most liegt mit den Schalen in einen Tank und diese “bluten” dort ihre Farbe aus. Es werden dann aber nicht die Schalen entfernt, sondern nach wenigen Stunden lässt der Winzer einen Teil (10-20 Prozent) des roséfarbenen Mosts ab, um ihn in einem eigenen Tank zu vinfizieren. Das Ergebnis ist vergleichsweise dunkler Roséwein. Der verbleibende Most wird mit den Schalen weiter mazeriert und zu einem besonders kräftigen und farbintensiven Rotwein ausgebaut.

Wann trinkt man nun Rosé?

Wenn es warm wird und die Sonne gute Laune macht, passt ein frischer Rosè immer. Dieses Mehr an Frucht und Frische kann uns aber das ganze Jahr über begleiten. Der überwiegende Teil der Rosés wird übrigens vollständig trocken auf die Flasche gezogen. Manche Rosés sind eine rotfruchtige Erfrischung und sorgen solo getrunken, vor allem bei Weißwein-Muffeln, für Trinkfreude. Dann gibt es aber auch Rosé-Typen, die durch ihren trockenen und eher reservierten Charakter hervorragende Essensbegleiter sind. Sie können sich einen gut strukturierten Weißwein zum Essen vorstellen? Gehen aber gerne auch einen Schritt weiter? Die rotbeerigen Aromen eines Rosé können dann eine wahrliche Bereicherung sein. 

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