Frauen erobern Männerdomänen und machen sogar das Schnapsbrennen weiblich. Besser oder schlechter ist keine Frage, sondern Geschmackssache.

Frau vor einem Brennkessel, Schnaps brennen

Regina Priglinger-Simader brennt Schnaps und liebt Cocktails. ©LoRe Cocktailmanufaktur

Wer glaubt „ Schnapsmachen“ ist eine reine Männersachen, wird von  Regina Priglinger-Simader eines Besseren belehrt. Die junge Frau versteht was vom Destillieren. Ist sie doch die Schnapsbrennerin und Betriebsleiterin der LoRe Cocktailmanufaktur/Destillerie in Waxenberg im Mühlviertel. Das Obst aus eigenem Anbau wird in ihrer Destillerie genutzt und veredelt. Allerdings möchte sie ihren Kunden nicht „nur“ Schnaps“ einschenken. In der Schaubrennerei stellt sie erstklassige Edelbrände und unterschiedliche Gin-Sorten her. Zur Produktpalette gehören auch ein eignes Tonic-Water und trinkfertige Mixgetränke wie der GINIGIN, ein Gin-Tonic mit Schlehdorn & Aronia verfeinert. Eine junge Frau, die weiß, was wir trinken wollen.

Aus Liebe …

„Wir haben das Schnapsbrennen nicht erfunden, aber verfeinert,“ so ein bereits viel zitierter Spruch von Bernhard Warter, Salzburgs erstem zertifiziertem Edelbrandsommelier. Seine beiden Töchter Katharina und Theresa gehen seinen Weg der Verfeinerung am Mandlberggut bei Radstadt weiter und geben der Profession des Brennens und damit auch den „Schnäpsen“ eine moderne, jugendliche Richtung. Bei der Produktentwicklung fließt viel Wissen, Kreativität, Zeit und Herzblut der jungen Frauen ein. Nur so können auch Brände und Liköre entstehen, die mehr sind als Alkohol mit Geschmack. Ein wunderbares Beispiel ist das Liebeselixier Amore. „Das Zusammenspiel der Rose, die mit ihrer Anmut und Verspieltheit für die vollkommene und blühende Lebenskraft steht, dem verführerischen Duft der Tonkabohne nach Vanille und den belebenden und zugleich regenerierenden Eigenschaften der Catuabarinde, macht dieses Elixier zu einem wahren Feuerspiel der Liebe,“ so die Produktbeschreibung. Obs auch funktioniert? Auf diese Frage lächeln die beiden jungen Damen nur und schweigen.

Mit einer Knolle zum Erfolg

Margit Holzer ist im Kärntner Lavantal mit Knoblauch erfolgreich. Seit 2013 baut sie die Knolle an, ließ sich auch von Aussagen wie zu schwierig im Anbau, zu arbeitsintensiv, nicht rentabel von ihrem Vorhaben Knoblauch anzubauen nicht abbringen. Sie hatte es sich in den Kopf gesetzt, die Wahrnehmung der bekannten Knolle, die meist auf ihre Verwendung als Gewürzmittel reduziert wird,  zu verändern. Heute bekommt man bei Margit Grünknoblauch als Beilage in der Pfanne, am Grill, geräucherter Knoblauch, Knoblauchpesto, Knoblauchcreme und vieles mehr. Sie stellt damit das Potenzial der Knolle und auch ihr eigenes unter Beweis. Die Quereinsteigerin, die jahrelang in Rom und Mailand gearbeitet hat, zeigt Mut zu Neuem und baut nun mittlerweile auf rund 4,5 Hektar elf verschiedenen Sorten Knoblauch an. Wir sagen, Hut ab vor soviel Power.

Unsere Frauen auf Bauernladen produzieren mit viel handwerklichem Know How,  Engagement und Leidenschaft. Sie schreiben Geschichte und Geschichten. Sie beweisen manchmal Mut und immer guter Geschmack. Sie züchten Mangaliza Schweine (Mangaliza Farm), schwärmen für die Bienen (Bettinas Honig)  , haben ein (Haut)Problem und finden nicht nur eine Lösung sondern darin auch Beruf und Berufung (Die Seifensiedern,) , machen Kaugummi aus Baumharz und Bienenwachs, …