Werner Lampert hat seine Liebe zur Kuh in einem Bildband festgehalten – mit sehenswerten Bildern ursprünglicher Rinderrassen von Österreich bis Indien.

Sacha Ynaga, Jakutien, Russland, © Werner Lampert GmbH, Photo Ramona Waldner

Bevor Werner Lampert etliche Biomarken in diesem Land groß machte, hat er viele Jahre Kühe gehütet. Er hat sie lieben gelernt, ihnen Hölderlin vorgelesen und täglich sein Leid und seine Sorgen erzählt: “Ich rieb meinen Kopf an ihrem Leib und suchte ihre Zartheit, ihre Wärme, ihre Zuneigung. Ich war süchtig nach ihrer Gegenwart. War ich bei den Kühen, fühlte ich mich stark und behütet”, schreibt er im Vorwort zu seinem neuen Bildband “Die Kuh – Eine Hommage”. Wie sich schon am Titel erkennen lässt, handelt es sich dabei um ein Lampertsches Herzensprojekt. Seine Liebe zum Rind besteht quasi eh schon immer. Was er an ihnen so liebt? Die bessere Frage wäre, was nicht? Jedenfalls ganz vorne mit dabei sind ihre Würde, ihre Sanftmut, ihre beruhigende Wirkung. Diese Hingezogenheit, dieses Band, das er fühle, habe er auf allen Teilen der Welt erlebt. Darum gehe es in diesem Buch: “Und es berichtet über die Seele der Rinder, über die Freude der Menschen an Rindern und über das, was zu verlieren gehen droht. Wir entwurzeln uns und reißen alles mit: unsere Wurzeln, unsere Verankerungen, unsere Bindungen, unser Woher. Mit den Rindern begannen unsere Träume und unsere Unternehmungen.” Das Verhältnis der Menschen zu ihren Kühen? “Es war lange, sehr lange eine Symbiose, eine symbiotische Beziehung”, sagt Lampert, nicht ohne hinzuzufügen: “Heute, am Abend der Beziehung zwischen Mensch und Rind, verdinglichen wir die Rinder. Wir machen sie zum Produktionsgegenstand.” Sagt es und zitiert auch gleich noch Alexander Kluge, der die Kuh in einem Gespräch mit Anselm Kiefer die Poetin der Natur nannte. “Das fasst und erfasst sie ganz und gar.”

Bison, Montana/Wyoming, USA & Alberta, Kanada, © Werner Lampert GmbH, Photo Ramona Waldner

Das Buch setzt sich zum Ziel, die Seele der Rinder in beeindruckenden Fotografien sichtbar zu machen und einmal mehr das besondere Band zwischen Mensch und Kuh zu erklären, das in unseren Zeiten der Massentierhaltung gefährdet ist. Dafür ist Lampert mit ausgewählten Fotografen rund um den Globus gereist, um weltweit die schönsten, seltensten und ursprünglichsten Rinder zu finden und in ihrer natürlichen Umgebung, abzulichten, die in der Regel nicht minder spektakulär ist.

Tiroler Grauvieh, Osttirol, Österreich, © Werner Lampert GmbH, Photo Ramona Waldner

Die Bilder sollen für Empathie und dem Respekt gegenüber den Tieren stehen. Dazu gibt es Poesie, Fakten, historische Informationen und Anekdoten zu den einzelnen Arten und ihrer Beziehung zum Menschen. Man könnte sagen, der Bildband ist etwas opulent geraten, aber das soll wohl so sein. Schließlich zitiert Lampert am Beginn des Buches schon Christian Morgenstern. Und der sagt: „Ganze Weltalter voll Liebe werden notwendig sein, um den Tieren ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten“. Was sind da schon 450 Seiten? Ohne Rinder, Herr Lampert? “Wird unser Leben nicht enden, aber ohne sie wird es viel viel ärmer.”

Das Buch “Die Kuh – Eine Hommage” ist im Februar 2019 bei teNeues erschienen. Es kostet 49,90 Euro.

Wir verlosen ein Exemplar! Schreiben Sie uns an a.binder@bauernladen.at, warum Sie Kühe lieben!

https://teneues-buecher.de/die-kuh-eine-hommage

Werner Lampert ist ein führender Nachhaltigkeitsexperte in Österreich. Der Bio-Pionier beschäftigt sich seit den 1970er-Jahren intensiv mit biologischem Anbau. Gemeinsam mit einem Expertenteam ist er auf die Entwicklung, Erzeugung und Vermarktung nachhaltiger Bio-Produkte und Konsumgüter spezialisiert. Zudem ist er Autor von drei Büchern und initiierte das Online-Magazin Nachhaltigkeit. Neu denken.