„Eine Blume? Niemals!“
Es wird dunkelrot, orange und gelb. Herbstblumensträuße bringen strahlend erdige, warme Farben ins Haus. Und im Mittelpunkt steht die Celosie.

©Rosalies Blumen/shutterstock
Was für manche wie ein Plüschtier oder ein Rüschenkleid eines `overdressed`ten Partygastes aussieht, ist in Wirklichkeit tatsächlich eine Blüte, und zwar die der Celosie. Dieses besondere Aussehen verdankt die Pflanze einem Geschlechtseffekt, der sogenannten ‚Verbänderung‘, die für die Verdickung mancher Pflanzenteile sorgt. In diesem Fall sind die Sprossenden der vielen kleinen Blüten betroffen, die zusammen die farbstarke Blütenwucht bilden.
Die Celosie mit Geschlechtseffekt wurde zu einer eigenen Art gezüchtet und ‚Celosia cristata‘ benannt. Eigentlich handelt es sich um eine „Celosia argentea“, und zwar ursprünglich wie ein kühler Pinsel oder eine bunte Flamme aus. Deshalb tragen die Celosien mehrere deutsche Namen: Silber-Brandschopf, Federbusch und Hahnenkamm.
Doch sogar unter dem schon spezifischen Artbeinamen der ‚Celosia argentea‘ stecken mehrere Arten, die aufgrund unterschiedlicher Chromosomenanzahl unterschiedlich auftreten. Die Version mit vier Chromosomen bleibt niedrig und kommt nur in Indien vor, während die mit acht Chromosomen verbreiteter ist und bis zu immens zwei Meter hoch wachsen kann.
Celosien sind mittlerweile überall verbreitet, natürlich gewachsen sind sie jedoch nur in den Tropen und Subtropen. Hier ist ihnen das Land egal, sie nehmen amerikanische und asiatische gleich gerne ein. In Afrika wachsen sie in Feuchtsavannen, die zwischen Regenwald und Savannen genau richtig sind – nicht zu feucht und nicht zu trocken. In unseren Gärten können sie auch wachsen, gäbe es den Winter nur nicht. Sie ist nämlich sehr frostempfindlich.
Den Fokus zurück auf die außerirdische Blüte gerichtet, finden wir heraus, woher ihr Name genau kommt. Früher hieß sie Amaranthus, genau wie eine ihrer Verwandten, was aus dem griechischen abgeleitet „unverwelklich“ bedeutet und auf ihre Verwendung, zu Kränzen verflochten geworden zu sein, zurückführt. Der neue Name Celosia lautet abegleitet von dem spanischen Wort „celos“ „Eifersucht“. Im Griechischen sind „Rivalität“ und „Wettkampf“ miteinhergehend. Über eine weitere Ecke gedacht kommen wir so zu den Hähnen, die bei einem dieser Rivalitätskämpfe ihren Kamm anschwellen lassen – voilà, so werden Aussehen und Name verbunden.
Weiters spielt der Name auf „keleos“ an. Das heißt „brennend“ auf griechisch, so wie die gesättigten Gelb-, Orange-, Rot-, Rosa-, Violett- und Grüntöne sich in den Augen des Betrachters brennen.
Angeblich war diese Pflanze den Römern nicht bekannt. Der Hahnenkamm wurde erstmals 1563 in Belgien entdeckt und erst seit dem in Europa kultiviert. In Asien ist sie jedoch schon lange eingesessen und wird in der Traditionellen Chinesischen Medizin verwendet. Die Samen verbessern das Sehvermögen, indem sie gegen eingeschränkte, verschwommene und oder befleckte Sicht, sowie bei geröteten und schmerzenden Augen helfen. Die Inhaltsstoffe der Samen können die Pupillen erweitern, blutstillend und antibakteriell gegen bestimmte Parasiten im Körper wirken. Auch auf die Leber haben sie einen positiven Einfluss.
Schöne Blüte, gesunde Samen, was fehlt? Blätter und Stängel! Auch sie sind beide essbar. Nicht weit entfernt ist die Celosie mit Gemüsepflanzen wie Spinat, Rüben, Mangold und, wie bereits erwähnt, mit Amaranth, verwandt. Sie gehören alle zur gleichen Familie, wer hätte das gedacht! Dieser Gedanke kommt aus Afrika, da sie ja dort heimisch ist. In Nigeria kennt man das Blattgemüse unter dem Namen „soko yokoto“, was für ein Gemüse steht, das Ehemänner fett und glücklich macht. Das Beste ist, dass es in Afrika ohne Pflege wächst, schnell wie Unkraut.
Und verzieren kann man den Celosien-Spinat mit ihren leuchtenden Blüten, die übrigens auch in einer Vase bei Ihnen Zuhause vorzüglich aussehen werden.
PS: Rosalie schickt Ihnen wunderschöne Straußen, liebevoll gebunden und verpackt direkt nach Hause.



