Weil ins Osternest kommt, was gefällt und schmeckt, bringt der Osterhasen auch Wein. Schließlich lebt der Mensch nicht nur von Eiern, Schokolade und Reindling.

Osternest und Wein

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Was wäre eine richtige Osterjause ohne Wein, auf den viele von uns jetzt in der Fastenzeit ja verzichten? Hier kommt erstmal die schlechte Nachricht: Gekochtes Ei passt wirklich zu keinem Wein wirklich gut – und ich habe einige Sommeliers und Winzer dazu befragt. Das ist aber kein Grund zur Verzweiflung, schließlich gibt es  nicht nur Eier zur Jause. In Kombination mit Schinken, süßer Pinze oder Reindling und anderen geschmackvollen Schlemmereien harmonieren leichte Weißweine, wie ein Weißburgunder und ein Grüner Veltliner, schließlich doch perfekt mit einer österlichen Eierspeise. Wenn der “Osterhase” dann auch noch das Etikett ziert, ist die Weinwahl eine leichte: Grüner Veltliner Hochstrass, Jahrgang 2020 vom Weingut Hagenbüchl. Der Hase ist ein ständiger Wegbegleiter in der Natur; so auch in der sonnendurchfluteten Riede Hochstrass in Hohenwarth aus der dieser saftige Grüne Veltliner stammt. Erfrischend grüner Apfel in der Nase. Am Gaumen dezente, klare Mineralik, zarte Würze, gute Komplexität und saftige, lebendige Struktur. Für ein Dreierlei vom Hagenbüchl bietet sich pink-prickelt, Zweigelt rosè als prickelnder Schaumwein und Roter Veltliner an. Honigmelone erinnerndes Bukett, am Gaumen verspielte, saftige Fruchtaromen.

Es muss Schilcher sein

Natürlich könnte man in der Steiermark auch einen anderen Wein zur Osterjause trinken, muss man aber nicht. Denn der Schlicher passt tatsächlich perfekt. Charakteristisches, oft grasig-würziges Bukett mit weißen und schwarzen Johannisbeeren, am Gaumen dominiert meist die markante, kernige Säure, die zur Frucht auch die mineralischen Aspekte fördert. Die Blaue Wildbacher-Traube blubbert aber auch als Frizzante oder Sekt fruchtig-fröhlich am Gaumen. Und noch eine Spielform beherrscht die Traube: als tiefroter, kräftiger Rotwein. Als Gleichgepresster schafft der Blaue Wildbacher sogar problemlos den Seitensprung ins Weißweinfach. Zu kräftigem Geselchten, Kren, Ei und Osterpinze ist man damit geschmacklich wunderbar beschenkt.

Wein zum Lamm

Man kann nicht an Osterlamm denken, ohne sich über den Wein Gedanken zu machen. Schließlich braucht es diesen schon für die Zubereitung, sofern man sich für einen Lammbraten mit feiner Soße entscheidet. Das besondere, eigene Aroma des Lamms verlangt nach einem entsprechenden Gegenpart im Wein, damit beides als harmonisch und passend wahrgenommen wird. Dabei spielt auch eine Rolle, wieviel Fett das Fleisch durchzieht. Fett kann nämlich besonders gut mit Tanninen und mit Säure. Es besänftigt die Gerbstoffe, macht sie weicher und die Säure setzt den geschmacksintensiven Kontrapunkt. Mit diesen einfachen Regeln kommt kann man bei der Weinauswahl nichts falsch machen. Der Rest ist wie immer Geschmackssache.