Sie ist der fruchtige Inbegriff des Sommers. Leuchtend orange, süß, vielseitig und fester Bestandteil der österreichischen Genusskultur – die Marille!

Im Marillenglück Zimmermann Obstgarten in Kreuzstetten im Weinviertel gedeiht eine Vielzahl an Marillensorten. Jede darf ihre speziellen Eigenschaften entwickeln, denn soviel Zeit muss sein. ©️Marillenglück Zimmermann

Marillen gehören, gemeinsam mit Äpfeln und Erdbeeren, zu unseren absoluten Lieblingen unter den Obstsorten. Doch ihre Reise bis in unsere Gärten war lang und faszinierend: Ursprünglich in China beheimatet, wurde die süße Frucht schon vor über 4.000 Jahren kultiviert. Über die legendäre Seidenstraße trat sie eine abenteuerliche Reise an, durchquerte Persien und Armenien, ehe sie schließlich Europa erreichte – und hier ihren festen Platz in unseren Küchen fand.

Schon die Marillenblüte selbst ist ein Ereignis: Ende März, Anfang April verwandeln sich ganze Landstriche in ein zartrosa Blütenmeer – ein Naturschauspiel, das den Frühling feierlich einläutet. Doch was danach kommt, ist noch verführerischer: Wer einmal in eine reife, sonnenwarme Marille gebissen hat – frisch vom Baum, in einem himmlischen Dessert, als edle Marmelade, feinen Saft oder würziges Chutney – der ist ihr hoffnungslos verfallen. Ihr Duft? Pure Versuchung. Ihre Herkunft? Rosengewächs – wie auch Pfirsich und Mandel. Übrigens ist heuer ein besonders gutes Marillenjahr, wir dürfen uns also freuen. 

Kulturgut Marille edel gebrannt

Und dann wäre da natürlich noch die Krönung: der legendäre Marillen-Edelbrand. Fruchtig, feurig – und einfach unverwechselbar. Die Marille ist nicht nur eine Frucht. Sie ist Leidenschaft, Tradition und ein Stück österreichische Seele. Durch den hohen Zuckeranteil und das grandiose Fruchtaroma ist die Marille ideal zum Destillieren. Darauf, aber auch auf alle anderen Verarbeitungsprozesse verstehen sich unsere Produzenten natürlich sehr gut. Die Ernte ist für unser Marillenbauern eine arbeitsintensive Zeit. Die Früchte sind sehr empfindlich müssen vorsichtig gepflückt werden um die fragile Schale nicht zu beschädigen. Nach der Ernte werden die Marillen sortiert, gewaschen und je nach Verwendung weiterverarbeitet. Heimische Marillenbauern sichern mit nachhaltigem Anbau und schonenden Methoden die Qualität der Früchte und unterstützen die Biodiversität im Obstgarten. Sogar aus den Kerne der Frucht lässt sich Genussvolles machen – wertvolles Öls zum Braten, Backen und Kochen.

Die Marille als Wahrzeichen

Wenn man in Österreich „Marille“ sagt, denkt man unweigerlich an die Wachau – und das aus gutem Grund. Hier, inmitten sonniger Hänge und entlang der Donau, hat sie ihre Heimat gefunden. Die Marille ist mehr als nur Obst – sie ist das kulinarische Wahrzeichen der Region. Kein Wunder also, dass die „Wachauer Marille“ eine geschützte Ursprungsbezeichnung trägt. Doch auch außerhalb der Wachau zeigt die Marille, was in ihr steckt: Überall dort, wo Sonne, Boden und Klima im Einklang sind, wird sie mit viel Hingabe kultiviert – etwa im sanft hügeligen Weinviertel, in der sonnendurchfluteten Süd- und Oststeiermark oder rund um den Neusiedler See im Burgenland. Die Marille ist anspruchsvoll, sensibel – und gerade deshalb so begehrt. Wo sie gedeiht, entsteht mehr als nur Obst: Es entsteht ein Stück gelebter Genusskultur.

Was hat die Reblaus mit der Marille zu tun?

Man könnte sagen: Aus einer Katastrophe wurde ein Segen – zumindest für die Marille. Denn eigentlich ist es der Reblaus zu verdanken, dass sich die goldene Frucht heute so tief in die Genusslandschaft vieler österreichischer Weinregionen eingegraben hat. Mitte des 19. Jahrhunderts kam ein unscheinbarer, aber gefräßiger Eindringling aus Amerika nach Europa: die Reblaus. Innerhalb kurzer Zeit legte sie weite Teile des Weinbaus lahm – auch in der Wachau. Was folgte, war eine Krise, wie sie die Weinregionen selten erlebt hatten. Die Reben starben, die Existenz vieler Winzer stand auf dem Spiel. Doch wo einst Weinstöcke standen, wagte man einen Neuanfang. Und siehe da – die Marille fand hier ideale Bedingungen. Heute gilt die österreichische Marille als wahres Aromawunder: leuchtend orange, saftig, süß und unverwechselbar im Geschmack. Ohne die Reblaus? Vielleicht wäre sie nie zu dem geworden, was sie heute ist – ein Symbol für Widerstandskraft, Wandel und puren Genuss.

Süß aber gesund!

Man könnte meinen: So süß wie sie schmeckt, muss die Marille doch eine echte Zuckergranate sein, oder? Falsch gedacht!  Mit gerade mal 8,5 g Zucker pro 100 g und einem ordentlichen Wasseranteil bleibt sie schön schlank – und macht es auch uns leichter, schlank zu bleiben. Doch damit nicht genug: Die Marille ist ein echtes Moodfood, Beta-Carotin ist ihr Geheimnis – das sorgt nicht nur für die leuchtend orange Farbe, sondern wird im Körper zu Vitamin A, das Haut und Augen zum Strahlen bringt. Ballaststoffe, Folsäure und ein ganzes Team an wertvollen Mineralstoffen wie Kalium, Magnesium, Eisen und Kalzium machen sie zur kleinen Powerkugel für Körper und Geist.

Kurz gesagt: Die Marille ist süß, aber nicht zu süß. Gesund, aber nicht langweilig. Das beweist unser großes „Marillenrepertoire“ auf bauerladen. Und hübsch ist die Marille sowieso. Also: mehr Marille, mehr gute Laune!

bauernladen.at akzeptiert Online-Zahlungen per: Visa Mastercard Maestro Diners Club PayPal EPS Apple Pay