Die Corona-Krise hat natürlich auch Familie Tutsch überrascht. Für sie war aber auch das kein Grund unser Experiment zu unterbrechen. Nicola Tutsch erzählt.

Lotte liebt Honig. Diese Woche wird der mit Himbeere ausprobiert. ©Andrea Knura

Was bisher geschah: Familie Tutsch, das sind Nicola, Ben und die Kinder Laura, Lotte und Linus, verzichten einen Monat lang auf den Supermarkt. Im BioLaden Adamah wird der wöchentliche Einkauf erledigt. Und natürlich dürfen sie auch bei regionalen Produzenten einkaufen.

Zur Einstimmung auf unseren letzten, im Rahmen des Supermarktfasten-Monats, wöchentlichen Einkauf bei Adamah, wünscht sich Laura eine Dokumentation über Essen anschauen zu dürfen. Es geht um Fleischproduktion, Massentierhaltung und Legehennen. Obwohl mir unser Umgang mit der “Ware Tier” natürlich bekannt und sehr bewusst ist, bin ich einmal mehr davon überzeugt, dass ich mit meiner Familie den absolut richtigen Weg gehe. Nämlich regional, biologisch und direkt beim Bauern zu kaufen.

Unser wöchentlicher Einkauf bei Adamah fühlt sich fast schon wie Routine an. Wir fahren immer samstags, Linus schläft im Auto ein und ich parke direkt vor dem Geschäft, so kann ich sehen, wenn er aufwacht. Die beiden Großen helfen mir gerne dabei, die Produkte zusammen zu suchen, was mal mehr und mal weniger gut gelingt. Zugegeben, heute eher weniger. Wir brauchen diesmal wieder frisches Gemüse, Obst und Brot. Und das Glas Honig, darauf besteht Lotte. Heute probieren wir ein Glas Himbeerhonig, ich bin gespannt!

Eigentlich wollten wir letzte Woche unsere Supermarktfastenzeit aussetzen, und für fünf Tage ins Disneyland fliegen. Aber leider ist Corona in Österreich eingezogen und damit auch eine Einschränkung in unser aller Leben.

Ändert sich durch die Corona-Krise unsere supermarktfreie Zeit? Nein.

Und das ist nochmal deutlich geworden. Auch wenn das Experiment der vier Wochen beendet ist und auch wenn alle Leute in die Supermärkte strömen und Klopapier mit Nudeln essen möchten, wir bleiben dabei. Auf Supermärkte zu verzichten ist keine Einschränkung, es ist ein Gewinn. Hier beim Bauern ganz direkt können wir die besten Lebensmittel bekommen, die wir gerade in Krisenzeiten benötigen. Ja, es gibt nicht immer all das, was man gerade möchte. Als Laura vor zwei Wochen Heidelbeeren kaufen wollte, habe ich ihr gesagt, wieso das zu dieser Jahreszeit nicht geht. Es ist ein natürlicher Jahreskreislauf, dem wir hier begegnen, es ist sogar wirklich schön sich bereits im Mai auf die Eierschwammerlsaison zu freuen und nicht immer alles zu bekommen. Es ist unser Umgang mit Ressourcen, den wir leben.

Ich möchte wissen woher mein Essen kommt, und hey, das auch in Zeiten von Krisen wie Corona.

Es ist beschlossen. Wir sind ab jetzt fix einmal in der Woche im Bauernladen. Wir lieben es, zum Adamah raus zu fahren, und dort fühlt sich alles fast wie Ausflug an. Und ja, manchmal wird es uns nicht hundertprozentig gelingen, aber das ist dann in Ordnung.

Übrigens, auch in Zeiten von Krisen liefern immer mehr Bauernläden direkt nach Hause. So muss man sich gar keinem Risiko aussetzen.

Dem können wir von bauernladen.at uns nur anschließen. Wir bedanken uns bei Nicola, Ben, Laura, Lotte und Linus dafür, dass sie das Experiment gewagt haben. Und natürlich bedanken wir uns beim Team vom Biohof Adamah, die es ermöglicht haben. Noch ein Hinweis: Leider können durch die derzeit große Nachfrage bei Adamah keine neuen Kunden beliefert werden.

Familie mit Einkaufskorb vor dem Bioladen Adamah

Familie Tutsch und Gudrun Zoubek vor dem Bioladen Adamah. ©Andrea Knura