Die Wetterkapriolen, insbesondere Trockenheit und Hitze, haben heuer zu sechs Prozent weniger an Gesamternte geführt.

Zwiebeln machen in Österreich ein Viertel des geernteten Gemüses aus. © Stella de Smit/Unsplash

562.700 Tonnen Gemüse wurden heuer in Österreich geerntet. Das hört sich viel an, ist aber doch einiges weniger als letztes Jahr – nämlich sechs Prozent, und noch weniger, nimmt man den Fünfjahresschnitt her (acht Prozent). Schuld ist das kühle, wenig sonnige, zeitige Frühjahr in Kombinaton der darauf folgenden Sommerhitze, die ordentliche Trockenschäden mit sich brachte.

Acht Prozent weniger Zwiebeln

Besonders getroffen hat es die Anbauer von Hülsenfrüchten, Wurzel- und Zwiebelgemüsearten. Mit 280.300 Tonnen blieb man acht Prozent unter dem Vorjahr. Die Zwiebeln selbst, die hierzulande ein Viertel des Gesamtgemüses ausmachen, blieben mit 132.200 Tonnen 20 Prozent unter dem Fünfjahresschnitt und neun Prozent unter dem Ertrag von 2017. Trockenschäden und der Flächenrückgang machten ihnen, wie auch den Karotten (93.800 Tonnen), zu schaffen.

Von letzteren wurden allerdings nur vier Prozent weniger geerntet. Noch dramatischer ist die Situation beim Zeller. Mit 10.300 Tonnen lag die Ernte wegen krankheitsbedingter Ausfälle fast um ein Viertel unter dem Vorjahr. Ein ähnliches Bild zeigt sich mit einem Minus von 21 Prozent bei den Grünerbsen (9.800 Tonnen). Gut sieht es hingegen bei Fisolen und Knoblauch aus, die verstärkt angebaut wurden und um sieben Prozent auf 6.400 Tonnen bzw. drei Prozent auf 1.100 Tonnen zulegten. Bei Kren hingegen wurde die Anbaufläche gekappt und ergo nur 4.400 Tonnen geerntet (Minus vier Prozent).

Salat und Kraut mögen es nicht warm

Dass auch ein Mehr an Anbaufläche nicht unbedingt ein Mehr an Ernte bringen muss, zeigte sich bei Kohl-, Blatt- und Stängelgemüse. Insgesamt zehn Prozent weniger Ertrag gab es als im Vorjahr und ganze 16 Prozent weniger als im Fünf-Jahres-Schnitt. Einen großen Anteil an diesem historischen Tiefstand hat der Salat im Freilandanbau mit nur 39.500 Tonnen – der ein Drittel dieser Gruppe ausmacht, und Hitze nun mal nicht mag. Auch bei Kraut gab es, übrigens aus den selben Gründen, ein Minus von 21 Prozent. Geerntet wurden 30.500 Tonnen. Als Ausreißer entpuppten sich der Chinakohl, der mit 18.300 Tonnen quasi die Vorjahresmenge hielt und der Spargel, der mit 3.100 Tonnen das Selbe tat. Beim Spinat gab es sogar ein Plus von 14 Prozent, ganze 12.900 Tonnen sollen das Volk heuer stark machen.

Das Fruchtgemüse legte leicht zu

Die gute Nachricht: Die 161.100 Tonnen Fruchtgemüse, die heuer geerntet wurden, liegen leicht über dem Vorjahr (zwei Prozent). Das hat natürlich auch seinen Grund. Wenn das Fruchtgemüse genug bewässert wird, tun ihm lange und heiße Sommer durchaus gut, allem voran den Paradeisern und den Zucchini. Und so haben wir 2018 sieben Prozent mehr Paradeiser (58.200 Tonnen) und acht Prozent mehr Zucchini (7.100 Tonnen) geerntet.

Paprika werden in Österreich fast nur mehr unter Glas und Folie angebaut (zu 97 Prozent).

Die Gurken zeigten sich weniger klima-widerständig und erbrachten um sieben Prozent weniger (44.900 Tonnen) Ernte. Allerdings wurden in Oberösterreich auch die Flächen für Einlegegurken reduziert. Paprika werden in Österreich fast nur mehr unter Glas und Folie angebaut (zu 97 Prozent), geerntet wurden 2018 15.400 Tonnen. Damit liegt man gut vier Prozent umter dem Fünfjahresmittel. Zuckermeis gibt es 11 Prozent weniger als im Vorjahr (13.300 Tonnen). Dafür haben wir dank einer Ausweitung der Kulturfläche bei eigentlich niedrigem Hektarertrag mit 19.900 Tonnen jede Menge Kürbis.