Unser Wunsch: Punsch!
Wenn es draußen schneit, friert oder einfach nur grauslich ist, gibt es ein Getränk, das alle Jahre wieder zuverlässig unsere Laune hebt: Punsch.

Punsch gibt es trinkfertig aus besten Zutaten von heimischen Produzenten. ©️Canva
Mal fruchtig, mal würzig, mal mit ordentlich Rum – aber immer mit dem Gefühl, dass der Winter vielleicht doch ganz nett sein kann. Warum wir das dampfende Gemisch so lieben, woraus es eigentlich besteht und was es zum heimlichen Star der Christkindlmärkte macht, klären wir hier. Dazu: ein paar Punschrezepte für die heimische Tassen-Therapie. Punsch ist gewissermaßen der flüssige Schal, den wir uns um die Seele wickeln. Kaum ein anderer Duft schafft es, gleichzeitig Kindheitsnostalgie, Adventsgefühl und die stille Hoffnung auf Schnee wachzurufen. Im Winter braucht es etwas, das uns von innen heraus wärmt – etwas, das man zwischen kalten Fingern festhalten kann, während man über einen Markt schlendert oder am Küchentisch die ersten Weihnachtskekse testet. Punsch erfüllt all das mit einer Selbstverständlichkeit, als hätte er den Winter höchstpersönlich erfunden.
Ursprünglich stammt die Idee des Punsches aus Indien
Das Wort leitet sich wahrscheinlich vom Hindi-Begriff panch für „fünf“ ab, denn ein klassischer Punsch bestand aus fünf Grundzutaten: Alkohol, Zucker, Zitrone, Wasser und Gewürzen. Europäische Seefahrer brachten das Getränk im 17. Jahrhundert nach England und von dort aus in den Rest Europas. Heute ist Punsch längst ein Sammelbegriff für eine große Vielfalt an warmen, gewürzten Mischgetränken – mit oder ohne Alkohol.
Was macht Punsch aus?
Im Kern bleibt Punsch ein aromatisiertes Heißgetränk, das Alkohol (etwa Rum, Arrak, Wein oder Likör), Fruchtsäfte, Zucker oder Honig sowie winterliche Gewürze wie Zimt, Nelken, Kardamom und Sternanis kombiniert. Die Fruchtsäfte – häufig Orange, Apfel oder Beeren – geben Frische und Fruchtigkeit, während der Alkohol Wärme und Tiefe verleiht. Mit zunehmender Beliebtheit alkoholfreier Alternativen hat sich der Begriff geöffnet: Heute zählen auch Kinderpunsch oder Teevarianten ohne Alkohol klar dazu.
Warum trinken wir Punsch vor allem im Winter?
Die Antwort ist einfach: Punsch ist ein Getränk, das Wärme spendet – körperlich wie atmosphärisch. Die Kombination aus heißem Flüssigem, süß-fruchtigen Aromen und intensiven Gewürzen erzeugt sofort ein Gefühl von Behaglichkeit. Viele Gewürze wirken zudem leicht erwärmend oder anregend, was den Effekt verstärkt. Und dann ist da noch die soziale Komponente: Punsch wird selten allein, sondern meist im Kreis von Freunden und Familie getrunken. Er ist ein Ritual des Zusammenkommens, ein kleines Fest im Becher.
Muss Punsch süß sein?
Traditionell ja – zumindest ein wenig. Die Süße hilft, die kräftigen Aromen des Alkohols abzumildern und die Würze auszubalancieren. Doch wie süß ein Punsch sein muss, ist letztlich Geschmackssache. Moderne Rezepte setzen zunehmend auf Reduktion: weniger Zucker, dafür mehr natürliche Frucht oder würzige Tiefe. Wer es herber mag, kann zu Tee- oder Weinpunschvarianten greifen, die nur leicht gesüßt sind oder ganz ohne zugesetzten Zucker auskommen.
Warum ist Punsch das Getränk auf Christkindlmärkten?
Weil er perfekt zur Stimmung passt. Der Duft von Zitrusfrüchten, Zimt und warmem Alkohol ist längst selbst ein Symbol für Adventsmärkte geworden. Punsch lässt sich gut in großen Mengen vorbereiten, bleibt lange heiß und ist vielseitig variierbar – von klassischem Orangenpunsch über Beeren- oder Eierlikörpunsch bis hin zu kreativen Sorten mit Ingwer, Granatapfel oder Tee. Außerdem erzeugt er genau jene winterliche, gemütliche Atmosphäre, für die Christkindlmärkte stehen: ein bisschen Nostalgie, ein bisschen Wärme, ein bisschen Magie.
3 Winterliche Punschrezepte
Aronia-Zimt-Punsch (kräftig & winterlich, 4 Portionen)
- 600 ml Aroniasaft
- 200 ml Apfelsaft
- 100 ml roter Traubensaft oder Rotwein
- 1 Zimtstange
- 3 Nelken
- 1 dünne Scheibe Apfel
- optional: 1–2 EL Honig
Alles gemeinsam erhitzen, aber nicht kochen. Etwa 10 Minuten ziehen lassen, anschließend Gewürze entfernen und heiß servieren. Der leicht herbe Aroniasaft harmoniert wunderbar mit der Fruchtigkeit von Apfel und Orange und ergibt einen tiefroten Winterpunsch mit Charakter.
Apfel-Ingwer-Punsch mit Rum
- 1 Liter klarer Apfelsaft
- 200 ml Wasser
- 1 Stück frischer Ingwer (ca. 5–7 cm), in dünne Scheiben geschnitten
- 1–2 Bio-Orangen (in Scheiben oder ausgepresst)
- 2–3 Zimtstangen
- 3–5 Gewürznelken
- 1 Sternanis (optional)
- 2–4 EL Honig oder Zucker (nach Geschmack)
- 150–250 ml brauner Rum (je nach gewünschter Stärke)
- Optional: Apfelstücke, Zitronenscheiben oder Orangenzesten zur Deko
Apfelsaft, Wasser, Ingwerscheiben, Orangenscheiben (oder den Saft), Zimtstangen, Nelken und Sternanis in einen Topf geben und langsam erhitzen. Bei niedriger Hitze 15–20 Minuten ziehen lassen – nicht kochen!
Je länger der Ingwer mitzieht, desto würziger der Punsch. Honig einrühren und nach Geschmack abschmecken.
Erst jetzt den Rum zugeben – nicht mehr kochen, damit das Aroma erhalten bleibt.
Heißen Punsch durch ein Sieb gießen und in hitzebeständige Gläser füllen. Mit Apfelscheiben garnieren.
Beerenglühpunsch (warm & fruchtig, 4 Portionen)
- 500 ml roter Traubensaft
- 300 ml Beerennektar
- 100 ml Rotwein
- 1 Vanilleschote (aufgeschlitzt)
- etwas Zitronensaft
Nur sanft erhitzen, Vanille kurz ziehen lassen, nach Belieben mit etwas Zucker abrunden.
Ob klassisch, experimentell oder alkoholfrei: Punsch ist mehr als ein Getränk – er ist ein Moment der Wärme im Winter. Prost!



