Good News aus Deutschland: Rückstände in Ölen und Fetten können jetzt bis zu einem Wert von einem Milligramm je kg nachgewiesen werden.

Öl tropft aus einer kleinen Flasche auf die Handfläche

Mineralölbestandteile können auch im Speiseöl vorkommen. Neue Messmethoden geben Sicherheit. Foto: Unsplash

Die bisher beste normierte Analysenmethode zur Bestimmung der Mineralölkohlenwasserstoff-Rückstände wird bis zu einer Konzentration von zehn Milligramm je Kilogramm empfohlen. „Dies wird bei den gegenwärtigen intensiven Bemühungen der Lebensmittelhersteller, die Gehalte in den Lebensmitteln weiter maßgeblich zu minimieren, als unzureichend angesehen”, erklärt der Leiter eines einschlägigen Forschungsprojektes, Dr. Ludger Brühl vom Max Rubner-Institut (MRI). Die neue Methode stellt eine Verbesserung um den Faktor zehn dar.

Speiseöle unter der Lupe

Mineralölbestandteile kommen überall in der Umwelt vor und sind in Lebensmitteln oft in geringen Mengen nachweisbar. „Mit der neuen verfeinerten Analyse haben wir nun ein präziseres Werkzeug in der Hand, um ungeklärten Einträgen zielgerichtet nachzugehen“, sagt Projektkoordinator Dr. Gerhard Brankatschk, Geschäftsführer des Ölmühlenverbandes OVID. „Das ebnet den Weg für eine sachliche, unaufgeregte und risikoorientierte Verbesserung der Sicherheit von Lebensmitteln. Speiseöle und Fette werden damit noch sicherer. Das steigert nicht zuletzt die Transparenz und Akzeptanz beim Verbraucher.“ Die Analysemethode haben die Deutsche Gesellschaft für Fettwissenschaft (DGF) und das Deutsche Institut für Normung (DIN) im Rahmen der gemeinsamen Arbeiten zur Normung von Analysemethoden im Bereich Fette und Öle angenommen.

Internationale Anerkennung

Bereits vor ihrer Veröffentlichung hat die Analysenvorschrift international Anerkennung erfahren: Die Europäische Normungsorganisation (CEN) hat mit Arbeiten zur Etablierung internationaler Standards begonnen. Die Arbeiten sind Ergebnis des von der Agrar- und Ernährungswirtschaft unterstützten Forschungsprojektes „Minimierung von Mineralölbestandteilen in Speiseölen“ (AiF 19662 N) und werden im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. Am gesamten Vorhaben haben das MRI in Detmold, das Deutsche Institut für Lebensmitteltechnik (DIL) in Quakenbrück sowie das Julius-Kühn-Institut (JKI) in Braunschweig gemeinsam geforscht.