Ihm wird Ehre erwiesen. An jedem zweiten Freitag im November „feiern“ wir seit 1973 den Tag des Apfels. Das hat sich „der Gute“ auch redlich verdient. 

Laut Statistik esse ich rund 21 kg Äpfel pro Jahr. Oder sogar mehr;)

Sie biss (in den Apfel) hinein, daß es knallte…Wer? Na, die „Omama im Apfelbaum“, einem Kinderbuch von Mira Lobe. Der Apfel meiner Kindheit war also nicht nur ein kulinarischer Genuss in unterschiedlichster Form (Apfelmus, Apfelstrudel, Apfelradln,…), er trat auch in meinem liebsten Kinderbuch in Erscheinung, in dem die Omama sehr unvernünftig den Verzehr von einem noch ganz grasgrünen Exemplar propagiert. Schließlich macht sauer lustig.

Unser liebstes Obst

Laut Statistik verzehre ich so an die 21 kg Äpfel im Jahr. Ich glaube, bei mir sind es mehr. Vor allem weil der Apfel mein Lieblingsobst ist. Übrigens wie das der meisten Österreicher. Er schmeckt uns einfach und ist zudem noch gesund. Seit meiner Kindheit beiße ich gerne in ihn hinein. Zudem ist so ein Apfel schnell zur Hand, einfach und unkompliziert. Aber seine Beliebtheit kommt sicherlich auch von seiner vielfältigen Einsatzmöglichkeiten in der Küche. Nicht zu vergessen der wunderbare Saft, der in ihm steckt.

Warum der Apfel so gesund ist!

Er punktet vor allem mit Vitamin A, B1, B2 und E. Auch Vitamin C ist reichlich vorhanden und stärkt zusammen mit Vitamin E das Immunsystem.  Zudem ist der Gehalt an Kalium in Äpfel hoch, das zusammen mit Natrium den Wasserhaushalt im Körper reguliert. Die meisten Nährstoffe, die wichtig für unseren Körper sind, stecken übrigens in der Schale. Deshalb im besten Fall den Apfel vor dem Verzehr nicht schälen. Die im Apfel enthaltenen löslichen Ballaststoffe können den Cholesterinspiegel niedrig halten und beugen somit kardiovaskulären Erkrankung vor. Wer täglich in einen Apfel beißt, vermindert auch das Risiko, an Diabetes zu erkranken. Äpfel halten nicht nur das Gehirn auf Trab, sondern können sogar die Symptome einer Alzheimer-Erkrankung verbessern. Sie haben außerdem wenig Kalorien und der Ballaststoff Pektin hält lange satt. Dadurch wird Heißhunger verhindert. Das ist natürlich sehr nützlich bei einer Diät.

Eine menschheitsbegleitende Frucht

Auch später, als ich zu alt für die Lektüre der „Oma im Apfelbaum“ geworden war „pflückte“ ich den Apfel in vielen Geschichten. Ich erfuhr, dass er ein Relikt aus dem Paradies ist, ein Symbol der Verführung und der Sünde, zugleich aber auch der Verheißung auf Erlösung. Er kam mir in den Märchen unter, bei Schneewittchen und Frau Holle. Aber auch in der „ernsten Literatur“ stieß ich immer wieder auf ihn. 

„Nun Tell! Weil du den Apfel triffst vom Baume auf hundert Schritt, so wirst du deine Kunst vor mir bewähren müssen.“ 

Das fordert der Landvogt in Schillers Wilhelm Tell, und so muss der Apfel auf den Kopf des Knaben. Wer kennt die Geschichte nicht! Der Apfel rollt unermüdlich durch Legenden der griechischen Mythologie, durch unsere Kunst- und Kulturgeschichte, er ziert Stilleben berühmter Künstler, ist Herrschaftszeichen (Reichsapfel) und religiöses Symbol. Kurzum – er ist eine menschheitsbegleitende Frucht mit großem Wiederkennungswert. Und daran hat sich bis heute nichts geändert. Nicht umsonst ist ein angebissener Apfel das Logo eine Weltkonzerns.

So ein Bilderbuchapfelbaum …

der steht zum Glück noch bei mir im Garten. Er trägt zur Erhaltung der Artenvielfalt bei, bietet Vögeln einen Lebensraum und schenkt mir meine eigene Ernte. Nur sehr wenige der im Handel erhältlichen Äpfel kommen heute noch von Streuobstwiesen, sondern aus intensiv geführten Plantagen. Dort werden kleinere Obstbäume und Sträucher gezüchtet, um die Ernte zu erleichtern. Was besonders auffällt. Es gibt immer weniger Apfelbauern, aber die bewirtschafteten Flächen werden immer größer. So gelten Streuobstwiesen in Österreich als stark gefährdet, obwohl sie wahre Hotspots der Biodiversität sind. Zudem blieb im Streuobstbau bis heute eine große Sortenvielfalt erhalten. Das bietet wertvolle Chancen für die Zukunft des Obstbaues. Stiftungen wie Blühendes Österreich oder der Umweltdachverband und die ARGE schützen und fördern diese von Menschenhand geschaffenen alten Kulturlandschaften und setzen sich für den Erhalt alter Apfelsorten wie dem Kornprinz Rudolf, der Steirischen Schafnase oder dem Maschanzker ein. Damit die Omama noch sehr lange und gemütlich im schönen Apfelbaum sitzen kann.

Hier gehts zu den Apfelrezepten auf bauernladen.at