Lass uns Kürbiskerne knabbern. Diese Einladung ist durchaus zweideutig zu verstehen. Schließlich wirken Kürbiskerne aufgrund ihres hohen Zinkgehaltes aphrodisierend.

Kürbiskerne in der Hand Herzform

Aufgrund ihres hohen Zink-Gehalts sollen Kürbiskerne die Libido steigern. ©️Panthermedia

Für jeden Geschmack gibt es den passende Kürbiskern. Es warten einige kulinarische Knabberüberraschungen von heimischen Produzenten auf uns. Beginnend bei natur und gesalzen, also die Klassiker. Für die Süßen  gibt es sie karamellisiert, mal eingehüllt in einen weißen Schokoladenmantel, dann wieder in zartbittere, dunkle Schokolade getaucht. Röstfrische Kürbisknabberkerne werden mit handgepflückten Rosen und Zucker dragiert oder mit Kaffee und hausgemachtem Vanillezucker. Achtung! Verschmelzen Karamell und Ingwer rund um den grünen Kern, besteht absolute Suchtgefahr. Für scharfe Typen werden die Kerne mit Chili, Paprika oder sogar Wasabi kombiniert. Überraschend erfrischend sind die knusprigen Samen mit dem Saft von Orangen und frischer grüner Minze. Hut ab! So ein nussiger Kürbiskern ist geschmacklich gesehen höchst kompatibel. Vor dem ersten Biss wird ihm vielfach gar nicht zugetraut, dass er unsere Geschmacksknospen auf so unterschiedlichste Art zum Blühen bringt. Und um nochmals zur aphrodisierenden Wirkung zurückzukommen. Wenn der Kürbissen noch mit dunkler Schokolade umhüllt und mit Chili gewürzt ist, dann steht der Lust wohl nichts mehr im Weg.

Gesunder Kern

Dass man mit einer Kürbiskernknabberei zusätzlich noch Proteine sowie wichtige Ballast- und Nährstoffe wie Phosphor, Magnesium, Zink, Eisen und Kupfer bekommt, ist ein weiterer Plus-Punkt. Durch seine Antioxidantien haben die Kerne zudem die Kraft, unseren Körper vor Krankheiten zu schützen, sie stärken das Herz und senken sogar den Blutzuckerspiegel. Und dass sie bei sowie gegen Prostatabeschwerden helfen, ist hinlänglich bekannt.

Nackt ist gut

Nicht jeder Kürbis ist ein guter Kernlieferant. Am besten sind die Kerne des Ölkürbisses (lat. Cucurbita pepo var. styriaca) geeignet, denn seine Samen sind “nackt”. Sie sind im Gegensatz zu anderen Kürbiskernen nicht von einer holzig-zähen Hülle umgeben und stecken nur in einem dünnen Häutchen. Der „Steirische Ölkürbis“ ist eine Unterart des gewöhnlichen Gartenkürbisses und geht genetisch gesehen auf verschiedene Wildformen wie den Cucurbita texana zurück. Die  „Weichschaligkeit“ der Kerne des steirischen Ölkürbisses ist nicht „gottgegeben“, sondern eigentlich eine Mutation, die um 1880 im Süden der Steiermark auftrat und dann weitergezüchtet wurde. 

Bei Kürbiskernen handelt es sich um die Samen des Kürbisses, der als eine der ältesten Kulturpflanzen schon im 16. Jahrhundert von Mittel- bzw. Südamerika nach Europa und Asien gelangte, sozusagen als Mitbringsel von Kolumbus aus der „neuen Welt“. Der Kürbis, im botanischen Sinn übrigens eine Beere (Panzerbeere), besitzt die größten Samen.  In den reifen Früchten entwickeln sich allgemein bis zu 450 Samen (Kürbiskerne), die sich je nach Art in Größe, Form und Farbe unterscheiden lassen.

Kern(um)wandlung

Die Kürbiskerne sind nicht nur zum Snacken gut. Sie eignen sich auch als Zutat im Müsli, zum Brotbacken und verleihen so manchem Salat mehr Biss. Heimische Produzenten zeigen auch rund um den Kürbiskern ihre kreativen Fähigkeiten. Sie zermahlen die Kerne und machen daraus eine Würze, mit Rotkultur gereifter halbweicher Schnittkäse besticht durch seine mit Kürbiskernmehl verfeinerte Naturrinde und Kürbiskernnudel harmonieren wunderbar mit Wildgerichten. Aus Kürbiskernen entstehen Pestos, Mehl, Krokant und Pralinen. Die Kerne „schwimmen“ in Honig und stecken im Senf. BioKürbiskernSpice ist die Mostviertler Antwort auf Sojasoße! KürbiskernSpice ist eine fermentierte Würzsoße aus Kürbiskernpresskuchen mit kräftigem Umami-Geschmack. Und kommen die grünen Glücklichmacher nicht wie beschrieben zum Einsatz, dann werden sie zu schwarzem Gold gepresst. Aber das ist eine andere Geschichte.