Wild kochen
Hirschschinken mit Pesto, Wildschwein Geschnetzeltes, Rehpastete, wilde Fleischbällchen … . Elena Huber hat viele geschmackvolle Wildrezepte.
Die Welt der Jagd hat Elena vor etwas mehr als 10 Jahren entdeckt. Naturverbundenheit war allerdings für sie schon immer sehr wichtig. Der Gedanke, das bislang wenig genutzte Potenzial des heimischen Wildbrets optimal ausschöpfen zu können und das Wild verstärkt als höchst qualitatives und hochwertiges Lebensmittel in den Vordergrund zu bringen, war ihr Ansporn, das Unternehmen Venatio, Wildspezialitäten aus Jägerhand zu gründen und feine Wildspezialitäten österreichweit zu vermarkten. Als leidenschaftliche Köchin und Seminarbäuerin im Bezirk Mistelbach kümmert sich Elena um die hauseigene Produktion von Delikatessen im Glas, den Vertrieb und die Vermarktung der Produkte der Marke Venatio. Wildspezialitäten aus Jägerhand.
Aus welcher Region stammt das Wildfleisch, das von Venatio verarbeitet wird?
Elena Huber: “Das Wildbret für unsere Produkte stammt aus freier Wildbahn aus dem Weinviertel. Das bedeutet, die Wildtiere wachsen naturökologisch und stressfrei auf, nur dann gehört das Wildfleisch für mich zu einem echten Naturprodukt. Die uneingeschränkte Bewegungsfreiheit in der freien Natur und die freie Entscheidung des Tieres darüber, was es isst, spielt dabei eine große Rolle. Dazu kommen kurze Transportwege.
Was kochst Du am liebsten?
Elena Huber: “Es gibt laufend neue Produkte in unserem Sortiment. Nachdem Pasteten und Gerichte im Glas in Bioqualität sehr gut angekommen, gibt es jetzt auch ausgewählte Wurstspezialitäten wie Wildleberkäse, Wildfrankfurter oder Wildkäsekrainer ebenfalls in Bioqualität. Der Gedanke ist, je nach Saison immer wieder neue Produkte (Gerichte, Pasteten und Antipasti, etc.) anzubieten und zu zeigen, was man mit Wild alles machen kann. Die restlichen Zutaten sind überwiegend regionale und saisonale (Bio)Produkte aus dem Weinviertel von umliegenden Produzenten. Damit möchte ich das Bewusstsein der Konsumenten für regionale Produkte stärken, traditionelle Rezepte wiederbeleben lassen und sichtbar machen, was für tolle Produkte wir hier gleich ums Eck haben, die in Zeiten der Globalisierung und Massentierhaltung zu Unrecht in den Hintergrund geschoben werden.
Was macht Wild für Dich so besonders? Und warum bio?
Elena Huber: “Wild ist nachhaltig und regional, lebt stressfrei in natürlicher Umwelt, benötigt kein Kraftfutter und dazu noch entfallen beim Wildfleisch unzählige Kosten durch die Haltung und Transport und letztendlich die Frage nach der Umweltbelastung. Eigentlich ein einzigartiges heimisches Naturprodukt, das man mit gutem Gewissen konsumieren kann. Für mich war es natürlich klar, dass auch die restlichen Zutaten diesem Produkt entsprechen sollten. Ansonsten entsteht eine Dissonanz und nachdem ich nicht jedem Kunden persönlich bestätigen kann, dass ich bei anderen Zutaten nicht auf niedrigere Qualität oder Schweinefleisch aus Massentierhaltung setze, war die Biozertifizierung die einzige und richtige Lösung. So hat jeder, der meine Produkte im Glas kauft, die Sicherheit, dass sich nur hochwertige Zutaten drinnen befinden.
Welche Wildarten sind besonders gefragt?
Elena Huber: “Es kommt auf das Endprodukt an. Beim Rohschinken wird eher Hirsch gefragt, bei der Salami oder Rohwürsteln wiederum Wildschwein. Bei Pasteten und Gerichten im Glas je nach dem Hirsch und Wildschwein zu gleichen Anteilen. Man muss einfach bedenken, dass Hirsch, Reh oder Wildschwein anders zubereitet werden können und ihre Stärken bzw. Vorzüge, was Geschmack, Konsistenz oder Aroma angeht, haben.
Du legst großen Wert darauf, dass alles von Dir verarbeitete Wild im Weinviertel erlegt wurde. Warum?
Elena Huber: “Im östlichen Weinviertel, speziell in der Region Mistelbach, findet das Wild ideale Bedingungen für eine stressfreie Lebensweise in freier Natur. Die uneingeschränkte Bewegungsfreiheit und das abwechslungsreiche Nahrungsangebot aus Kräutern und Gräsern sind unmittelbar für den Wohlgeschmack des Wildfleisches verantwortlich.”