Wir wünschen Glück und Gesundheit
Ein Apfel als Glücksorakle, rote Unterwäsche, zum Mitternachts-Glockenschlag Trauben essen, … . Die Welt hat viel Bräuche für das Glück im neuen Jahr.
Die Dänen zerschlagen altes ausgedientes Geschirr und steigen kurz vor Mitternacht auf einen Stuhl oder Sessel. Von dem springen sie dann, des Glückes wegen, um Punkt 00.00 Uhr herunter. Quasi dem Glück entgegen. Die Bulgaren mögen es hart, aber herzlich. Sie lassen sich mit der “Surwatschka”, einem geschmückten Ast des Kornelkirschbaumes, auf den Rücken schlagen und hoffen dabei auf das Glück. Bei den Tschechen fungiert ein Apfel als Orakel. Der wird dazu quer halbiert. Ist das Kerngehäuse sternförmig, bedeutet das Glück, ist es ein Kreuz, heißt das Unglück.
Weintrauben und Asche im Champagner
In Spanien und Portugal steckt man sich zu jedem der zwölf Glockenschläge eine Weintraube in den Mund. Da heißt es, schnell kauen und schlucken, denn alle Trauben müssen beim letzten Glockenschlag vertilgt sein. Wichtig dabei: Verzählen sollte man sich nicht, denn bereits eine Traube zu viel oder zu wenig gegessen bringt Unglück. Um diese Gefahr zu unterbinden, gibt es mittlerweile Dosen mit genau zwölf Trauben zu kaufen. In Russland zündete man ein Blatt Papier an, auf dem man kurz vorher einen Wunsch fürs neue Jahr geschrieben hat. Die Asche streut man sich in den Champagner und dann sollte man das Glas bis Mitternacht ausgetrunken haben, damit sich der Wunsch erfüllt.
Feuerrituale, Kohle und Konfetti
Feuer spielt in den südamerikanischen Ländern Argentinien und Ecuador eine bedeutende Rolle zum Jahreswechsel. Allerdings verbrennt man hier nicht etwas für Glück oder die Erfüllung von Wünschen. Man verbrennt eine Puppe, meist aus Stroh oder Pappmaschee, und entledigt sich damit der Sorgen und Altlasten. Somit kann man befreit ins neue Jahr starten. Die Argentinier haben noch einen weiteren Silvesterbrauch. Sie lassen es schneien, schreddern ihre alten Dokumente und lassen diese dann als Konfetti aus den Fenstern rieseln. Die Kolumbianer ziehen zu Silvester mit einem vollen Koffer durch die Straßen, die jungen schottischen Männer tun dies im Kilt mit Whisky und Kohle. Wer sie hereinbittet kann sich nicht nur über einen geselligen Abend freuen, sondern hat auch ganz viel Glück im kommenden Jahr.
Blumen, Linsen und Basiliusbrot
In Brasilien bringt man Blumen ans Meer, um diese von den Wellen davon tragen zu lassen. Wenn die Blumen untergehen, dann erfüllen sich die Wünsche für das kommende Jahr. In Mexiko wäscht man sich die Hände mit Zucker oder Champagner. Die Griechen essen das sogenannte Basiliusbrot, und hoffen dabei auf die im Teig eingearbeitete Münze zu beißen. Das bringt Glück. (Vor allem wohl den Zahnärzten). Bei den Italienern gibt es zu Mitternacht Linsen am Teller, die Portugiesen halten ein Geldstück in der Hand, um das Glück anzulocken.
Es muss rote Wäsche sein
Wer zu Silvester etwas Rotes trägt, dem ist das Glück hold. Das betrifft sowohl Frauen als auch Männer. Davon sind die Italiener, aber auch Franzosen, Spanier und Portugiesen überzeugt. Deshalb rutschen viele in roter Unterwäsche ins neue Jahr. Wie die Südländer zu diesem Brauch kamen? Darüber gibt es verschiedene Theorien: Manche glauben, das Faible für rote Unterwäsche zur Jahreswende geht auf die alten Römer zurück. Bereits unter Kaiser August galt diese nämlich als ein Glücksbringer. Aber dann gibt es da auch noch eine Legende aus dem Reich der Mitte. Ein Ungeheuer suchte jedes Jahr zum Jahreswechsel ein Dorf heim. Ein Fremder erlöste die Einwohner von dem Fluch und riet ihnen, in der Silvesternacht die Fenster rot zu dekorieren, um sich auch in Zukunft vor anderen Ungeheuern zu schützen. Seither verkörpert die rote Farbe in China Glück und Wohlstand und Frauen tragen am Neujahrstag auch heute noch rote Unterwäsche. Angeblich war es Marco Polo, der im 13. Jahrhundert diese Tradition nach Europa brachte.
Achtung – nur Rot reicht nicht!
Einfach nur in eine rote Unterhose oder rote Boxershorts zu schlüpfen oder sich einen roten BH anziehen, das reicht nicht. Das Glück kommt dann nur, wenn folgende drei Punkte beachtet werden:
- Man darf sich sein rotes Stück nicht selbst kaufen. Es muss sich um ein Geschenk handeln, dabei ist es ganz egal, von wem es kommt.
- Die Unterwäsche muss neu sein, darf vor dem Jahreswechsel noch nicht getragen worden sein.
- Das zu Silvester getragenen rote Teil darf nicht mehr verwendet werden, das würde nur Unglück bringen. Zugegeben, nicht gerade sehr nachhaltig, aber so will es nun mal die Tradition.
Was auch immer Sie in der Silvesternacht tun, um dem Glück im kommenden Jahr ein wenig auf die Sprünge zu helfen. Ich wünsche Ihnen, auch im Namen des gesamten Bauernladen Teams, einen guten Rutsch (das leitet sich übrigens vom jiddischen “Gut Rosch” ab was “Guten Anfang” bedeutet) und …