Wir werfen endlich wieder den Grill an. Dabei achten wir nicht nur beim Grillgut sondern auch bei der Glut auf beste Qualität und streiten nicht über Geschmack.

Jetzt wird wieder gegrillt. Natürlich heimisches Gut mit Herkunft. ©Unsplash

Die Sommerliche Hitze bringt nicht nur Durst, sondern auch die Lust auf „Grillgut“ mit sich. Das ist schon mal großartig. Schließlich dürfen wir dieses Bedürfnis nun auch wieder ausleben (natürlich unter Einhaltung aller Vorschriften). Also, Freunde und Familie treffen, gemeinsam hemmungslos grillen. Man(n) dreht etwas schwitzend aber konzentriert Fleischstücke, Würstel, Fisch, Erdäpfel und Maiskolben am Grillrost. Die Kinder hüpfen ausgelassen herum, Salate und Soßen stehen in großen und kleinen Schüsseln bereit. Jeder bedient sich. Es herrscht ein fröhliches drunter und drüber im Garten und am Teller. Anthony Bourdain, amerikanischer Koch, Autor und Moderator meint dazu:

„Grillen mag nicht den Weg zum Weltfrieden ebnen, aber es ist ein Anfang.“

Holzkohle oder Gas?

Das ist tatsächlich egal, denn die köstlichen Röstaromen entstehen durch die Hitze. Eine Diskussion über den geschmacklichen Vorteil von Holzkohle oder Gasgrill erübrigt sich somit. Allerdings muss der Gasgrill so heiß sein wie ein Holzkohlegrill, denn bei zu geringer Hitze können die Fleischsäfte nicht verbrennen. Nur wenn die im Fleisch enthaltenen Säfte, sie enthalten Öle, Zucker und Proteine, in die Hitzequelle tropfen und dort Rauch entsteht, bildet sich der einzigartige Grillgeschmack. Es ist der Dampf und seine enthaltenen chemischen Verbindungen, die sich am Fleisch absetzen und ihm sein einzigartiges Grillaroma verleihen. Was jedoch für die klassische Holzkohle spricht: Erstens ist der Flairfaktor beim brennenden Feuer, bei Glut und Qualm definitiv höher, und zweitens glauben viele durch den Holzkohlerauch in der Nase, dass es besser schmeckt. Unser olfaktorischer Sinn hat eben auch einen gewissen Einfluss auf unser Genusserlebnis beim Essen.

Aromatische Räucherstäbchen

Wer seinen Gasgrill bevorzugt und dennoch nicht auf den typischen-rauchigen Geruch verzichten möchte, der kann mit Räucherholz oder Räucherchips nachhelfen. Gute Grills sind sogar mit einer speziellen „Räucherkammer“ für diese Hölzchen ausgestattet. Wer ein weniger fortschrittliches Modell von Griller bedient, der legt das Holz am besten in eine Folie und gibt es unter den Brenner in die Nähe der Flammen.

So ein Gasgrill ist sicherlich praktischer, einfacher zu bedienen und spart Zeit. Er macht weniger Schmutz, die Temperatur kann leichter geregelt werden und der „Grillmeister“ läuft nicht Gefahr, dass seine „Ware“ anbrennt. Das Fett tropft sauber ab, es kommt dadurch zu keiner Flammen- und Rußbildung, die das Gegrillte „anschwärzen“ könnten. Und das wäre gar nicht gut, denn bekanntlich ist Verbranntes gesundheitlich nicht ganz unproblematisch, ja sogar krebserregend. Dennoch bevorzugen viele die Urtümlichkeit beim Grillen über offenem Feuer. Die Zeit, die es dazu braucht, nimmt man sich gerne…

Gewusst wie…

So sollte man einige Punkte beachten, wenn man mit Holzkohle grillt. Nach dem Anzünden muss die Kohle richtig heiß und weiß sein, damit keine Reste vom Grillanzünder an das Grillgut kommen. Dieses befindet sich auf einem Rost circa zehn Zentimeter über den glühenden Kohlen. Jetzt liegt es in den gefühlvollen Händen des Grillmeisters, die Temperatur mit der Glut zu steuern und die Grillstücke zur rechten Zeit zu wenden. Etwa 200 Grad sind bei Fleisch sinnvoll, Pizza braucht etwas mehr, Beilagen weniger Hitze. Vor allem bei großen Fleischstücken (z. B. Beiried) ist es sinnvoll, dieses vorab schonend zu garen und dann nur noch für die Entwicklung der Röstaromen auf den Grill zu legen.

Jedem das seine – auch beim Grillen

Etwas ganz Seltsames kann beim Grillen passieren. Da sieht man so manchen eingeschworenen Fleischverzichter, wie er auf einmal mit großem Appetit nach Würstchen, Rippchen und Steak greift. Das liegt sicherlich auch am ganze Durmherum, dem einzigartigen Ambiente. Überzeugte Vegetarier werden sich aber auch nicht durch ein Grillfest bekehren lassen. Müssen sie auch nicht. Jeder von uns hat nun einmal seine lukullischen Vorlieben. Wie gut, dass der Rost so unkompliziert ist und allerlei auf sich „erträgt“. Es muss nicht unbedingt Fleisch sein, um richtige Grillglücksgefühle zu entwickeln. Kartoffel, feste Gemüsesorten wie Zucchini, Paprika, Aubergine, Champignons, Maiskolben, Spargel, Chicorée, große Tomaten oder Zwiebelstücke, Käse und auch Obst und Pizza sind hervorragendes Grillgut. Über Geschmack lässt sich schließlich nicht streiten – „De gustibus non est disputandum“.

Qualitätsfleisch mit Herkunft überzeugt nicht nur den Gaumen sondern ist auch gut für die Umwelt und das Gewissen. Soweit also zum Grillgut, das selbstverständlich von heimischen Produzenten kommt. Wer mit Holzkohle grillt, sollte ebenfalls die Herkunft derselben hinterfragen. Denn noch immer kommt sehr viel Grillkohle aus fraglicher Rodung von Regenwäldern aus Afrika und Südamerikas. Und das muss, bei aller Grillliebe nun wirklich nicht sein.