Wir sollten uns Gedanken machen. Darüber, wo unsere Lebensmittel herkommen und auch ob wir nicht genau dort den nächsten Urlaub verbringen wollen.
Franz Müssauer versorgt seine Gäste in Waidhofen/Thaya und Litschau mit frischem Brot und Gebäck, Mehlspeisen, feinster Konditorware, handgeschöpften Schokoladen und Gästezimmern. Man macht also Urlaub in der Bäckerei. ©Müssauer
Das Waldviertel ist bekannt für mystische Wälder, seine besonderen Kraftplätze mit faszinierenden Gesteinsformationen. Die Flusslandschaften der Thaya und des Kamps, Schluchten und Wasserfälle, Moore und Seen. Und dann gibt es im Walviertel natürlich Mohn, der die Wiesen von Anfang bis Ende Juli in ein buntes – weiß, lila und rotes Blütenmeer verwandelt. Mit dem Rad kann man diese Landschaft übrigens vortrefflich bereisen und erleben. Als Basis für den Waldviertelurlaub empfehlen wir die Cafe-Konditorei-Bäckerei Müssauer in Waidhofen an der Thaya. Kulinarik und Gastlichkeit in perfekter Kombination. Der Mohn, der die Kulturlandschaft dieser Gegend im Sommer ins Rot taucht, steckt dann natürlich, nebst anderen besten regionalen Rohstoffen wie Holunder, Zwetschken, Whisky, Hanf, Kornelkirsche oder Erdäpfel auch in den kleinen Süßen Kunstwerken des Bäcker und Konditormeisters. Und, wenn man schon im Waldviertel ist, natürlich muss man auch einen Ausflug in das Mohndorf Armschlag zum Mohnwirt Neuwiesinger machen.
Seit mehr als 30 Jahren hat sich der Mohnwirt Neuwiesinger ganz dem Waldviertler Graumohn g.U. verschrieben. ©Mohnwirt Neuwiesinger
Schlafen, wo der Wein wächst
Urlaub beim Winzer macht man in einer der österreichischen Weinbauregionen wie Südsteirische Weinstraße, Wachau oder dem Südburgenland mit der Weinidylle. Hier findet übrigens am 30. April und am 1. Mai der Weinfrühling statt. Bereits zum neunten Mal (zwei Jahre hat Corona leider einen Strich durch die Veranstaltung gemacht) öffnen mehr als 50 südburgenländische Winzer ihre Weinkeller. Von Rechnitz über Eisenberg und Deutsch Schützen, dem Csaterberg und dem Wintner Berg bis nach Bildein, Eberau, Gaas und Moschendorf laden die Betriebe herzlich auf einen Besuch ein, um die Schätze in ihren Kellern zu präsentieren. In den Regionen reifen nicht nur gute Tropfen, diese besondere Kulturlandschaft ist auch ein Platz, um zur Ruhe zu kommen und Kraft zu tanken.
Abseits und doch gar nicht so weit weg
Das Südburgenland lockt natürlich mit Wein, besticht aber auch durch seine landschaftliche Schönheit und Stille, das klein Strukturierte abseits jeder größeren Stadt. Warum also nicht seine Leidenschaft zum Wein mit ein paar erholsamen Tagen im Herzen des Blaufränkischen verbringen! Am Weingut von Silvia Heinrich in Deutschkreutz beispielsweise, einer Weinhandwerkerin aus Leidenschaft und Tradition. Wer sich in der Nähe des Neusiedlersees erholen möchte – das Weingut Gangl, seit über 150 Jahren ein sehr angesehen Familienweingut, brilliert auch als eine gemütliche Residenz für Urlaubssüchtige.
Über 40 Radwege garantieren allein in der Region Neusiedler See mit insgesamt fast 1.000 km jede Menge Fahrspaß. Die sehr geringen Höhenunterschiede verlocken auch weniger Sportbegeisterte aufs Rad zu steigen. Falls es doch zu weit werden sollte, kann man übrigens ganz einfach mit einer der vielen Radfähren über den Neusiedler See „abkürzen“ oder die Schifffahrt gleich mit in die Route einplanen.
Radeln durchs Blaufränkischland
Der Rotwein-Radweg, der seinen Ausgangs- und Endpunkt in Deutschkreutz hat, ist ein attraktiver Rundkurs mit gemäßigten Steigungen, der für Geniesser geeignet ist. Durch die zauberhafte, vom Wein geprägte, sonnige Hügellandschaft des Mittelburgenlandes geht es gemütlich von einer hübschen Aussicht zur nächsten.
Bild Rotweintour, Burgenland Tourismus
Der Rundkurs führt durch coupiertes Gelände mit kurzen, starken Steigungen. Beim “Bienendorf” in Deutschkreutz gibt es eine Radstiege mit 20 Stufen, wo man das Rad Huckepack nehmen muss,
Entlang des ganzen Wegenetzes im Burgenland befinden sich nicht nur zahlreiche Service- und Verleihstationen. (Die Infrastruktur für E-Bikes ist sehr gut). Viele unserer bauernladen.at Produzenten und Winzer kann man auf so einer Radtour besuchen. Schließlich wollen wir ja wissen, wo unsere Lebensmittel, und in diesem Fall der Rotwein, herkommen.
Blick in die Südsteiermark. Die Liegestühle stehen schon bereit. ©Weingut Hack-Gebell
Im Blockhaus in den Weinbergen
In der Südsteiermark verzaubert das idyllische Hügelland mit all seinen prachtvollen Weingärten, Streuobstwiesen, dichten Wäldern und saftigen Wiesen. Eine Wohltat für Körper und Seele. Mit dem Rad von Ort zu Ort treten. Urige Buschenschenken am Wegesrand, aber auch feine Restaurants laden zum Innehalten, Einkehren, Verweilen und Genießen ein. Am Teller und im Glas findet man das, was die Region zu bieten hat. Kaum eine andere Weinregion hat sich der Globalisierung so widersetzt wie die Südsteiermark. Sauvignon Blanc & Morillon bringen hier Weinfreunde wie Kenner zum Schwärmen. Winzer wie Wolfgang Maitz sind sich dieser Verantwortung bewusst und keltert mit großer Sorgfalt und persönlichem Einsatz Weine, die mit animierendem Trinkfluss die Weinberge, das Klima und die Böden widerspiegeln. Am Weingut Maitz in Ehrenhausen, am Weingut Grill oder bei Hack-Gebell in Gamlitz kann aber auch wunderbare Urlaubstage verbringen, sich mit der ganzen Familie oder Freunden in einem stilvollen Blockhaus einmieten. Rundherum Weingärten, soweit der Blick reicht. Die steirische Weinstraße liegt einem zu Füßen.
Einfach die Koffer packen
Also lassen sie sich verführen! Holen sie sich den guten Geschmack nicht nur nach Hause. Packen sie ihre Koffer und machen sich auf! Dorthin, wo der Genuss entsteht, wo der Wein wächst, wo der Mohn in die Mohnzelten gefüllt wird … dorthin wo unsere Produzenten leben und arbeiten.
Link: Weinidylle – Tag der offenen Kellertür/Weinfrühling
