Kunstvolles Aussehen, feiner Geschmack und die inneren Werte – ihr Verzehr soll sogar heilend sein – machen Wachteleier zu einem besonderen Lebensmittel.

Wachtel mit Eiern auf weißem Hintergrund

Wachteleier sind eine gesunder und beliebter “Hühnereiersatz”. @Panthermedia

Wie kommt man auf die Idee Wachtel zu züchten und sich auf Wachteleiprodukte zu spezialisieren? Wir haben bei Familie Jäger am gleichnamigen Wachtelhof im Bezirk Horn in Niederösterreich nachgefragt. “Es war die Vision eines kleinen Betriebes und die Herstellung von hochwertigen Produkte ohne Großkonzerne und Massentierhaltung. Da viele tierische Produkte im Einzelhandel überwiegend aus dem Ausland kommen und wir nur annähernd wissen können wie es dort wirklich ist, ist es auch unser Plan zu zeigen wie die Tiere bei uns am Hof leben,” erzählt Rainer Jäger.

Wachteln sind die kleinsten Hühnervögel und in Europa, Asien und Afrika heimisch. Da sie aufgrund ihrer Größe weniger Platz als Hühner benötigen, gibt es auch immer mehr “Wachtelfreunde”. “In Österreich ist die Haltung erst seit wenigen Jahren vom Gesetz erfasst, konkrete Haltungsvorschriften gibt es allerdings nicht. Nur Gitterhaltung ist verboten. Anders als bei Hühnern gibt es aber kein Käfigverbot, die meisten der industriell genutzten Wachteln verbringen ihr ganzes Leben in engen Käfigen,” weiss Jäger.

Wussten Sie,

dass es Wachteln schon im 11ten Jahrhundert in Japan und China gab, aber erst zur Mitte des 20ten Jahrhunderts gab es erste Wachteln in Europa.

Im Mittelpunkt steht am Wachthof Jäger das Wachtelei. “Die eigentlichen Produzenten sind also in Wirklichkeit die Wachteln,” so Jäger. Aber zurück zu den Eiern. Klein sind sie. Gerade einmal neun bis sechzehn Gramm bringen sie auf die Waage. Aber sie können es allemal mit den Hühnereiern aufnehmen. Das fängt schon einmal bei der Optik an. Was in der Natur zur Tarnung vor Nesträubern dient, ist für uns ein richtiger „Eicatcher” – die hübsch gesprenkelte Musterung der Schale. Daher gibt es auch schon lange kein Osterfest ohne Wachteleier mehr. Egal ob als Deko, im Osternest im Garten oder in jenem aus geflochtenem Germteig am festlich gedeckten Ostertisch.

 

Genussvoll und mit „Mehrwert“

“Vom Geschmack her sind die Wachteleier intensiver und leicht „wildartig“. Eine feine Delikatesse also und in der Küche vielseitig verwendbar,” erzählt Rainer. Aufgrund ihrer zierlichen Größe eignen sich Wachteleier besonders für kleine Snacks, Brötchen und Salate. Überzeugend ist auch ihr „Nährwert“. Wachteleier haben im Vergleich zu Hühnereiern sogar die Nase vorn, was den Eisen- und den Vitamin B und Vitamin B12 Gehalt betrifft. Sie zeichnen sich durch einen geringeren Cholesterinwert (minus 15 %) aus und sind zudem für all jene, die auf Hühnereiweiß allergisch reagieren, eine interessante Alternative.

Foto: Pixabay

Das heilsame Ei

Wachteleier werden schon seit über 3000 Jahren bei verschiedensten Leiden eingesetzt. Sie sind eine mystische Delikatesse, gelten seit jeher als Potenzmittel und sollen Frauen reichen Kindersegen bescheren. Hildegard von Bingen, die Universalgelehrte des 12. Jahrhunderts, sagte den Wachteleiern eine Stärkung des Organismus nach. Die lange belächelte Heilkraft von Wachteleiern wurde zwischenzeitlich von zahlreichen Studien belegt. Wachteleier lösen keine Allergien aus, sie lindern und heilen diese sogar. In der Alternativmedizin geht man zum Teil davon aus, dass Wachteleier das Immunsystem stärken und Allergien (hier speziell Heuschnupfen) lindern können. Sie zeigen eine positive Wirkung auf das Immunsystem, auf das Herz und die Gefäße sowie auf das Verdauungssystem und bei Diabetes und Asthma.

Die Herkunft ist (wie immer) entscheidend

Das gilt auch für Wachteleier. Im Supermarkt muss die Herkunft angeführt sein. Also Achtung: Hinter den hübschen Wachteleiern versteckt sich oftmals großes Tierleid. Aber es geht auch anders, weil wir von Bauernladen wollen ja immer wissen, wo die Lebensmittel herkommen. Unsere heimischen Produzenten wie der Wachtelhof Jäger achten auf eine artgerechte Haltung der Tiere. Das erlaubt es uns, diese Delikatesse auch mit gutem Gewissen zu genießen. Erhältlich sind die Wachteleier roh oder herrlich knackig gekocht und geschält, eingelegt in einem edlen Sud. Wachteleier kommen in den Teig und so wird aus den Band- und Suppennudel etwas ganz Besonderes. Der zarte Wachteleierlikör schmeckt pur, macht sich aber auch wunderbar zu Vanilleeis oder als edle Füllungen in handgeschöpfter Schokolade.

Ein weiterer Pluspunkt der Wachteleier ist ihre Lagerfähigkeit. Kühl gelagert, kann man die Wachteleier bedenkenlos auch nach nach bis zu fünf Wochen noch verzehren. Beim Schälen verlangen sie ihre eigene Technik. Gekocht und abgeschreckt, rollt man das Ei unter Druck auf einem harten Untergrund, sodass die Schale zerbrochen wird. Dann beginnt man von der Spitze her die Eier zu schälen. Lassen Sie es sich schmecken.

Zur Studie Wachteleier gegen Allergien

Wachtelhof Jäger auf bauernladen.at

… und noch mehr Wachteleiprodukte