Schon mal aus Brennnessel eine Suppe gemacht oder Spinat mit Giersch probiert? Was für uns Unkraut ist, macht sich wunderbar in der Küche. 

Adelheid Entinger beim Kräuter sammeln

Adelheid Entinger macht auch wilden Kräutern geschmackvolle Gewürze. ©Barbara Ziegelböck

Adelheid Entinger ist zertifizierte Kräuterpädagogin und beschäftigt sich mit Bio-Gourmet-Ernährung. Sie betreibt die Marke “Wildkräuter Stuben”, ist aber auch Lehrerin. Die Menschen wieder beibringt, das Wilde vom Wegesrand und aus dem Wald zu genießen. Ihr oberstes Gebot: „Nur, was du kennst, darfst du pflücken und verwenden.“ Grundsätzlich ist sie ja der Meinung, dass den grünen Schätzen, die entlang des Weges wachsen, generell mehr Achtsamkeit geschenkt werden sollte. Für sie beinhalten Wildkräuter alles, was man sich nur wünschen kann. Zudem sind die Wildpflanzen von Pestiziden und Dünger kaum belastet, also 100% bio. 

Versteckte Kräfte

Wie sie zu den Wildkräutern kam? Durch die Diagnose ihres Arztes und die Suche nach Alternativen. Entinger entdeckte die Kraft, die in den Kräutern steckt, für ihre Gesundheit. Wohltat brachte ihr vor allem der Zinnkraut-Tee, dessen Wirkung durch die Bitterstoffe sie noch heute sehr schätzt. Seither sind sechs Jahre vergangen. In dieser Zeit hat Adelheid Entinger viele Gewürzmischung kreiert, Rezepte entwickelt, in Vorträgen und Workshops ihr Wissen weitergegeben und auch ein Buch geschrieben, das bereits in zweiter Auflage erschienen ist. Und sie hat sich mit ihrer Nachbarin und Dinkelbäuerin zusammengetan, um mit ihr gemeinsam Rezepte mit Kräutern und Dinkel zu entwickeln. „Besonders unsere Burger-Mischungen sind sehr gefragt,“ zeigt sich Entinger begeistert. Natur pur, einfach aufgießen, quellen lassen, Laibchen formen, braten. So einfach und schnell hat man einen richtig guten Burger-Patty ohne Fleisch und nur aus besten Zutaten.

Zeit des Erwachens

Selbst namhafte Köche machen sich auf, um auf Wiesen und Waldrändern zu sammeln. Weil sie wissen, dass das wilde Grünzeug keine verschämte Tellerranddekoration ist, sondern Aromabringer. Was gemeinhin als Unkraut mit Stiel und Stumpf aus dem Garten rausgerissen wird, der Biobauer aber nicht umsonst Beikraut nennt, wird nun Beilage auf dem Teller. Wir dürfen uns jetzt schon ein wenig vorfreuen. Gerade in den

Wellness Kräuterstempel

Für die Kräuterstempel werden ausgesuchte Wildkräuter von Hand fest gewickelt. Die spezielle Wickeltechnik und die ausgesuchten Inhaltsstoffe garantieren eine absolute Qualität, die von den Anwendern sehr geschätzt wird. Eine Kräuterstempel Anwendung wird mit speziellen heißen Kräuterstempeln und wärmenden Ölen durchgeführt.

Workshop

Giersch

Frühlingswochen sind die Kräuter noch besonders zart und fein im Geschmack. In vielen Gerichten können bald Spinat oder Petersilie durch Giersch, Bärlauch, Brennnessel oder Vogelmiere ersetzt werden. Entinger: „Ich selbst verwende Wildkräuter auch sehr gerne für Backwaren, da ich mich leidenschaftlich gerne in der süßen Ecke aufhalte und für meine selbst kreierten Backideen viele Wildkräuter Gewürzmischungen entwickelt habe.“ Da gibt es Liebeskekse mit Brennnesselsamen, oder Wildkräuterkekse mit Käse. Spezialisiert hat sich die „Kräuterfee“ aber auf Kräutermischungen, Kräutersalze, Kräuterstempel und Workshops. „Meine Salze, Gewürzmischungen und -zubereitungen sind rein pflanzlich, ohne Zucker, Rieselhilfe oder Geschmacksverstärker. Wer braucht als Superfood gepriesene Chia-Samen aus Mexiko, wenn es bald überall Brennnesseln gibt?“ Diese Frage stellt Entinger wohl zu Recht, und gibt als guten Tipp noch mit, die Gummihandschuhe beim Brennnessel sammeln nicht zu vergessen.