Gerhard Zoubek vom BioHof Adamah: “Die Qualität von Lebensmitteln lässt sich nicht ausschließlich über die Optik bestimmen.”

Gerhard Zoubek ist Biobauern und Querdenker. ©Biohof Adamah

Was nicht schön aussieht, schmeckt auch nicht. So denken wir zumindest. Hand aufs Herz. Einen verwachsenen Erdapfel schmeißen wir doch eher weg bevor wir uns mit ihm abmühen. Und weil wir Konsumenten das verwachsene Gemüse und fleckige Obst nicht haben wollen, wird es zu Abfall. Das ist Gerhard Zoubek ein Dorn im Auge. Selbst auf seinem BioHof Adamah bleibt bei einigen Kulturen zu viel am Acker liegen. „Seit Anbeginn ist es bei Adamah wichtig, dass sich Produkte durch guten Geschmack und Geruch auszeichnen, und nicht nur gut aussehen.“ Schon lange werden Grundprodukte wie Kräuter für Gewürzmischungen und Tees, Ölsaaten und Getreide selbst weiterverarbeitet und veredelt. Zur Verarbeitung von Sauergemüse, Säften und Pestos gibt es regionale Partner. Entstanden sind auch diese Produkte aus der Idee, aus nicht so hübschen Früchten wundervollen Bio Produkte zu kreieren und sie lange haltbar zu machen.

B-Ware in der Sterne Küche

Aussortiertes Obst & Gemüse, weil es nicht der Norm entspricht? Nicht bei Adamah. „Wir ernten auch BioGemüse, das „außerhalb“ der Norm liegt.“ Für Bruchkarotten oder Erdäpfel mit Wachstumsrissen gibt es immer eine Verwendung. Hier arbeitet Zoubek mit der Wiener Tafel und anderen Organisationen zusammen, die sich über B-Ware freuen und weiter verwerten. Und dann passiert es auch, dass sich die schwedische Botschaft bei Zoubek meldet, und mit Starkoch und “Zero Waste Guru” Paul Svensson für einen Workshop zum Einkaufen kommt. 14 Küchenchefs von schwedischen Botschaften aus ganz Europa waren in Wien um bei einem Workshop mehr über das Kochen mit Gemüse “außerhalb der Norm” zu lernen. „Speziell die Gastronomie könnte hier viel bewegen, und vor allem in großen Mengen,“ ist Zoubek überzeugt. Für Ideen und Projekte ist der Querdenker immer offen.

Der Umwelt zuliebe

BioHof Adamah

1997 haben Gerhard und Sigrid Zoubek Adamah BioHof aus tiefer Überzeugung für die biologische Landwirtschaft gegründet, mit viel Begeisterung und Mut immer neue Dinge ausprobiert und den Hof zu einem BioHof zum Anfassen, Fühlen und Erleben stetig weiterentwickelt.

„Unter allen Landbewirtschaftungsformen ist die biologische Landwirtschaft die umweltschonendste.“ Als BioBauern verzichtet Adamah auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und leichtlösliche Düngemittel, bearbeitet den Boden schonend, achtet auf eine vielfältige Fruchtfolge und bemüht sich um einen möglichst geschlossenen Betriebskreislauf. Neben der Landwirtschaft ist auch die Verarbeitung und der Vertrieb möglichst ökologisch gestalten: Photovoltaik Anlage, Ökostrom, Wasserwärmepumpe, Vollholzmöbeln, Recyclingpapier.

Gemüse-Fleischkistl

Das BioKistl – Nachhaltig und gut

Die BioProdukte werden in CO2 neutralen Mehrweg-Pfandkisten, die eine Lebensdauer von 15 bis 20 Jahren haben, geliefert. „Beim sparsam eingesetzten Verpackungsmaterial setzen wir soweit wie möglich auf nachwachsende Rohstoffe und Recyclingmaterial. Unsere eigenen Adamah Produkte packen wir in Glas und Papier. Bei anderen Produkten achten wir, dort wo es möglich ist, auf Mehrwegverpackung (z.B. bei Milch und Joghurts).“ Empfindliches Gemüse und Obst wird in einen Frischesack aus kompostierbarem Material auf Basis nachwachsender Rohstoffe gepackt. So bleiben die Produkte länger frisch und können zu Hause optimal gelagert werden. „Mit der genauen Planung der BioKistln beugen wir Lebensmittelverschwendung vor. 90% unseres Müllaufkommens recyceln wir, es bleibt nur etwas Restmüll über.“ Nicht mehr verzehrfähiges Gemüse und Obst wird schließlich in einer Biogasanlage verwertet.

Mehr Bioprodukte mit Biographie vom BioHof ADAMAH auf bauernladen.at

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