Gestatten, Fräulein Holler. Hinter diesem „Fräulein“ steckt ein fabelhaftes Mutter-Tochter Gespann, das uns zeigt, wie vielfältig der Holunder sein kann. 

Junge Freu mit Holunderbeeren

Bis die Holunderbeeren im Spätsommer reif sind, dauert es noch. Jetzt freut sich Fräulein Holler erstmal auf die Hollerblüten. ©Fräulein Holler

Die kulinarische Welt von Manuela Leiner, sie ist ein Teil von Fräulein Holler, dreht sich um den Holunder von der Blüte bis zur Beere. Sie zieht mit jedem ihrer Produkte „vor dem Holler den Hut“.

“Wir lassen alte Rezepte wieder aufleben und erproben neue Ideen. Immer mit dem Hintergedanken aus einfachen Dingen genussvolle und ansprechende Rezepte und Produkte zu erzeugen.”

Schwer macht es uns der Holunder ja nicht, ihn zu mögen. Sein wunderbarer Duft nach Vanille, Butter und Pfeffer, die filigranen cremefarbenen Blütenrispen, die so hübsch durch den Frühling tanzen, auch wenn sie heuer wetterbedingt etwas spät dran sind. Im Hochsommer die knallroten Beeren, die sich bis zum Spätsommer in fast schwarzviolette Perlen verwandeln. Aber was da so in ihm steckt, seine Heilkraft, von der schon Hippokrates zu berichten wusste, ist heute leider fast in Vergessenheit geraten.

Wertvolles wieder wertschätzen

Wichtigste Inhaltsstoffe

Blüten: Ätherische Öle, Tannine, Glykoside (Sambunigrin), Flavonoide

Blätter und Rinde: Blausäure abspaltendes Glykosid

Beeren: Viele Vitamine, v.a. Vitamin C, und Mineralstoffe.

Das tut Manuela Leiner mit ihrer Holundermanufaktur. Den Holunder nur zur industriellen Weiterverarbeitung für verschiedene Bereiche der Lebensmittel- und Pharmaindustrie zu erzeugen, war ihr zu wenig! So ließ sich Manuela nach der Hofübergabe ganz und gar auf diese kraftvolle und mystische Pflanze ein. Das Ergebnis: überraschende Holunderkreationen voller Liebe und Geschmack. Eine gehörige Portion Enthusiasmus ist natürlich gefragt, um die Arbeit auf 6 ha Anbaufläche, die vielen händischen „Manöver“ von Baumschnitt im Winter bis hin zur Ernte im Spätsommer zu erledigen.

Vom Blütenstand über die Blüten bis zu den Hollerbeeren. ©Fräulein Holler

Hol dir Deine Blüten

Wer jetzt selber Holunder sammeln möchte, kann das auf den Holunderfeldern von Familie Leiner tun.
Warum nicht an einem Tag zwischen den duftenden Blüten und der Sonne flanieren, dann noch die neuen Kostproben und Rezepte von Fräulein Holler – natürlich zur freien Entnahme – entdecken.

So viele Produkte – Aber Holler – Alles Holler!

Holler schmeckt und ist gesund. “Wir kennen den Holunder heute als Top Hausmittel bei Erkältung und Schnupfen. Holunderbeerensaft gehört aufgrund seiner besonderen Wirkkombination aus Flavonoiden und Vitaminen zu den effektivsten Mitteln gegen Schnupfen,” erklärt Manuela. “Deshalb haben wir natürlich auch den Mutter Holunder Saft – Holunderbeerendirektsaft (auch Muttersaft genannt), der ausschließlich aus Holunderbeeren besteht, in unserem Sortiment.” Sirupe gibt es aus den Blüten und den Beeren: naturreiner Holunderblütensirup, Holunderblüten-Ingwer Sirup (Holgwer), klassischer Holunderbeerensirup (Holunderperlensirup). Der Holunderblüten-Ingwer-Kurkuma Sirup namens Holgwer „gold“, angelehnt an die Goldene Milch aus der ayurvedischen Küche, ist ein Produkt mit großem gesundheitlichen Potenzial. Es wirkt nämlich stärkend auf unser Immunsystem. Achtung vor dem Holunderlikör! In ihm steckt,  mit seinem intensiven Geschmack nach Frühling und seiner wärmenden Sonne von innen, absolute Suchtgefahr. 

Perlen zum Aufstreichen und Blüten zum Zuckern

Aber auch der feine Hollerperlenaufstrich, wunderbar gewürzt mit Kardamom, Piment und Zimt, ist eine Geschmacksbombe. Fräulein Holler macht Holundertee aus getrockneten Beeren. Aus den Blüten wird Zucker und Naschkatzen freuen sich über zweierlei Dinkel Holunderkekse – einmal mit Beeren und einmal mit Blüten. Dörrbirnen in den Keksen sorgen für die natürliche Süße. Geschmackvoll, wenn auch nicht für den Gaumen, sind auch die zwei wunderschönen Postkarten (Beeren und Blüten) vom Fräulein Holler.

Im Schutz des Hollers

So umgeben von Holunder ist Familie Leiner „gut aufgehoben“. Denn der Holunder ist ein Schutz- und Lebensbaum, der nicht nur in der Heilkunde, sondern auch im Glauben der Menschen seit jeher eine bedeutende Rolle spielte. Bei den Germanen galt der Holunder als heiliger Baum und Lebensbaum, in dem die Schutzgöttin Hulda und die guten Hausgeister wohnten. Mit Zauber und Magie behaftet, geriet er wegen seiner heidnischen Vergangenheit mit der Christianisierung in Verruf. Im Mittelalter hielt Hildegard von Bingen nicht sehr viel von seiner Heilwirkung. Paracelsus oder Sebastian Kneipp waren da jedoch zurecht ganz anderer Meinung.

Husch, Husch

Sicherlich toben die drei Kinder von Manuela Leiner unter den Holunderbüschen herum, und den alten bekannten Auszählreim werden sie von der Mama oder der Oma wohl auch schon gehört haben: 

„Ringel, ringel, reihe, sind wir Kinder dreie, sitzen unterm Hollerbusch, machen alle Husch, Husch, Husch!“

Fräulein Holler Holunderbäume in Großpensendorf in der Steiermark.©Fräulein Holler