Eindeutige Antwort: Man weiß es nicht so genau. Jedenfalls ist das bei fast zwei Drittel der gerade gecheckten Honig-Proben in heimischen Supermärkten so.

Hierzulande leben 370.000 Bienenvölker, die Honig produzieren. In Supermärkten finden sich nicht viel davon. ©Unsplash

55 Honige in österreichischen Supermarkt-Regalen: Was glauben Sie, bei wie vielen keine konkrete Herkunft auf der Packung steht? Falsch, es sind viel mehr. Satte 64 Prozent nämlich. Wenn Sie das jetzt nachdenklich stimmt, dann haben sie Recht. Denn das sollte es. Vor allem bei fast 29.000 heimischen Imkern, die in Österreich mit knapp über 370.000 Bienenvölkern die Bestäubung der Wild- und landwirtschaftlichen Nutzpflanzen sichern. Der neueste Lebensmittelcheck der Landwirtschaftskammer erbrachte aber leider genau dieses Ergebnis. Über die Hälfte der getesteten Produkte, 51 Prozent, hatten als Herkunftsvermerk “Mischung von Honig aus EU-Ländern und/oder Nicht-EU-Ländern”. Bei zwei Prozent fand sich der Aufdruck “Mischung von Honig aus EU-Ländern”, bei weiteren zwei “Mischung von Honig aus Nicht-EU-Ländern”. Bleiben noch weitere neun Prozent ohne klare Herkunftsangabe? Stimmt. Bei diesen waren andere Herkunftsländer angeführt wie zum Beispiel Deutschland, Italien, Rumänien, Brasilien, Kuba, Mexiko, Argentinien, Chile – meist war es allerdings eine Mischung von Honig aus diesen Ländern.

Informations-befreiter Honig

Fassen wir zusammen: Bei fast zwei Drittel des getesteten Honigs gibt es weder Informationen zu den einzelnen Herkunftsländern noch zum Anteil der einzelnen Honige an der Honigmischung. Die Herkunftsangabe ist somit wenig aussagekräftig. Im Umkehrschluss heißt das auch: Bei nur 36 Prozent der überprüften Honige war Österreich als Herkunftsland angegeben. Doch es  geht immer noch schlimmer:

Bei 84 Prozent der getesteten Honige war kein Hersteller ersichtlich. Es fand sich lediglich der Vermerk “abgefüllt/hergestellt für”, was aber keinen Schluss auf die Herkunft zulässt.

Eine rot-weiß-rote Fahne auf der Verpackung? Bedeutet auch hier wieder einmal nicht automatisch, dass der Honig aus Österreich stammt. Ebenso wenig übrigens wie der Hinweis “abgefüllt in Österreich”, oft auch mit einer rot-weiß-roten Andeutung. Über das tatsächliche Ursprungsland gibt es jedoch keine Information beziehungsweise ist eben “Mischung von Honig aus EU-Ländern und Nicht-EU-Ländern” angeführt.

Was dieses Dilemma nach sich zieht? Da muss man nicht lange nachdenken. Die Schwächung der heimischen Landwirte in der Lebensmittelkette. Es kommt zu Verlusten regionaler Wertschöpfung und zur Irreführung der Konsumenten. Nur wer die Herkunft von Lebensmittel und Rohstoffen klar nachvollziehen kann, der kann sich bewusst für regionale Produkte entscheiden. Hier auf bauernladen.at können Sie das übrigens. Bei uns finden Sie nur Honig-Produkte, die zu 100 Prozent von heimischen Sumsis stammen.