Am 19. August wird der Österreicher liebste Beilage gefeiert. Unser Leben ohne Erdäpfel wäre undenkbar, die Herausforderungen für den Anbau steigen aber.

Erdäpfelanbau steht mit dem Klimawandel vor großen Herausforderungen. ©Canva

Erdäpfelsalat, Pommes, Braterdäpfel, Erdäpfelpuffer, Erdäpfelknödel: Die Liste der Kartoffel-Klassiker der heimischen Küche ist schier endlos. Erdäpfel sind die beliebteste regionale Beilage Österreichs. 40 Prozent der Österreicher essen sie laut einer RollAMA*-Motivanalyse mehrmals pro Woche. Ob gekocht, gebacken, gebraten, gegrillt oder gestampft -Kartoffeln können auf ganz verschiedene Arten zubereitet werden. Die Österreicher verspeisen rund 53 Kilogramm pro Jahr – das ist nahezu ein Kilo pro Woche. “Der Selbstversorgungsgrad bei Erdäpfeln ist in Österreich mit 86 Prozent sehr hoch. Das heißt, wir können uns nahezu das ganze Jahr mit heimischen Erdäpfeln versorgen”, sagt AMA-Marketing Geschäftsführerin Christina Mutenthaler-Sipek.

Niederösterreich als wichtigstes Anbaugebiet

Erdäpfel bevorzugen gemäßigte bis kühle Klimazonen und gedeihen am besten in gut durchlässigen Böden. Die ursprüngliche Heimat der Erdäpfel liegt in den Anden Südamerikas, insbesondere in Peru und Bolivien. Aktuell werden in ganz Österreich auf 18.687 Hektar Fläche Kartoffeln produziert. Das entspricht einer Größe von 26.000 Fußballfeldern. In Österreich ist Niederösterreich mit 15.481 Hektar Fläche das wichtigste Erdäpfelanbaugebiet. 15.313 Hektar werden in ganz Österreich im konventionellen und 3.374 Hektar im biologischen Anbau bewirtschaftet. Die Felder werden jedoch von Jahr zu Jahr weniger. 2023 gibt es bundesweit um vier Prozent weniger Fläche als im Vorjahr.

Facts zur Kartoffel

  • Erdäpfel sind sehr gesund – sie enthalten viele Nährstoffe: Stärke, Eiweiß, Vitamine (B und C) und Mineralstoffe (Kalium, Magnesium, Eisen)
  • Ungewaschene Erdäpfel haben eine bessere Haltbarkeit. Teilweise werden deshalb Bio-Erdäpfel mit Erde dran angeboten.
  • Unförmige Knollen sind geschmacklich und gesundheitlich kein Problem, genauso wie. Knollen mit kleinen Fraßlöchern, wie etwa vom Drahtwurm: einfach Fraßloch wegschneiden und den Rest der Knolle essen.
  • Nach dem Auslagern treiben die Erdäpfel aufgrund der höheren Temperaturen manchmal schon in den Regalen oder dann zu Hause aus. Diese Keime sollten vor dem Kochen entfernt werden und die ausgetriebenen Augen einfach weg geschnitten, dann sind die Erdäpfel immer noch genießbar.
  • Ab März oder April endet die natürliche Keimruhe von Erdäpfeln, sie fangen an auszutreiben. Weil die Kartoffel keine Erwähnung in der Bibel fand, wurde sie auch als Teufelsknolle bezeichnet
  • Die Kartoffel kam erst im 16. Jahrhundert aus Südamerika nach Europa

Klimawandel als größte Herausforderung

Im Rahmen des PestizidReduktionsProgramms kontrolliert GLOBAL 2000 etwa 60 Erdäpfel-Proben pro Jahr. Zunehmende Hitze und Trockenheit sind aktuell die größte Gefahr für die heimische Produktion. „Geringere Erträge und verminderte Lagerfähigkeit sind das direkt sichtbare Ergebnis dieser Entwicklung. Darüber hinaus sind Knollen anfälliger für Schädlinge wie den Drahtwurm“, erklärt Meixner.