Die Frage lautet: Welche Speise kann man aus praktisch jedem Lebensmittel zubereiten und muss man dazu ein Küchenchef sein?

Suppe ist Hausmannskost und zeitlos. Quasi die heile Welt aus dem Topf. ©Panthermedia

Probieren wir es doch einfach mal aus: Gemüse + Suppe = Gemüsesuppe. Dabei ist es egal, oder vielmehr Jahreszeit- und Geschmacksache, welches Gemüse man verwendet (Karotte, Lauch, Sellerie, Rote Rübe, Zwiebel, Spinat, …). Brot + Suppe (eine wunderbare Resteverwertung). Käse + Suppe (deftig aber richtig gut). Es funktioniert auch mit Fleisch, allerdings stimmt dann das einfache Rezept Zutat plus Suppe nicht mehr ganz. Aus Rindfleisch wird eine Kraftbrühe. Aus Geflügel eine Suppe, die gesund macht, aus Lamm wird eine Kärntner Kirchtagssuppe und Schweinefleisch kommt als Geselchtes in Eintöpfe oder auch mal in die Einlage. Und natürlich nicht zu vergessen die Fischsuppe. Selbst Linsen, Reis oder Nudeln werden zu Suppe oder kommen als Einlage in die Suppe. Und sogar Wein und Bier finden sich als Zutat in der Suppe wieder.

Manche mögen’s heiß

Meist wird Suppe heiß serviert, was aber ganz auf den Geschmack ankommt. Für den einen muss sie so heiß sein, dass man sich die Zunge verbrennt und der Gaumen nach dem Genuss wund ist. Für andere wiederum kann ein Süppchen gerne lauwarm sein. Suppe ist in jedem Fall abwechslungsreich. Sie mag es bunt, kann sich aber auch dezent geben. Mal ist sie undurchsichtig und dann wieder lässt sie einen, schiebt man nur ihre Einlage vorsichtig zur Seite, bis auf den Grund ihres Tellers blicken. Auch das wo, also wo man sie isst, kennt kaum Einschränkungen. Vom Familientisch übers Beisl bis ins Haubenlokal ist sie gerne gesehen. Mittags wird sie schnell im Büro oder jetzt im Homeoffice gegessen. Manchmal will sie aber hoch hinaus, dann stärkt sie müde Wanderer oder Wintersportler in Berghütten. Man löffelt sie auch gerne mal alleine bequem am Sofa vor dem Fernseher.

Hausmannsköstlich oder exotisch

Eine Suppe schmeckt mit den gewohnten heimischen Zutaten hausmannsköstlich. Sie ist aber auch zu exotischen Variationen bereit. Mit Erdnüssen, Kokosmilch, Ingwer, Chili, … verfeinert, entführt uns so ein Teller Suppe in ferne Länder. Egal: Suppe ist immer genial und gut. Der Geschmack bleibt trotz der vielfach einfachen und schnellen Zubereitung nicht auf der Strecke. Wer die Zeit zum Kochen hat und diese auch der Suppe geben kann, dem empfehlen wir eine kräftige Bouillon. Die köchelt langsam vor sich hin (man sagt sie lächelt), darf aber nie kochen. Zeitintensiver und küchentechnisch komplexer wird die pure Suppe durch die Einlage: Grieß-oder Butternockerl, Frittaten, allerlei Knödel und Krapfel. Es gibt aber auch sehr aufwändige Suppen, deren Zubereitung selbst ich gerne unseren Produzenten überlasse. Ich sage nur Beuschelsuppe.

Spannende Suppenzeit

Der Frühling bringt aufregend frische Zutaten wie Bärlauch, Brennnessel, Spargel. Die Suppen werden grüner, leichter und kreativer. Eine gute Suppe aus frischen Zutaten ist schnell und ohne viel Aufwand zubereitet. Überraschend, dass die Instant Fertigbrühen, sprich Packerlsuppen, immer noch ihren Weg von den Regalen in die Einkaufswägen bis hin in unsere Küchen finden. Unser Tipp: Nehmen Sie sich ein bisschen Zeit, um sich ihr eigenes Süppchen zu kochen.