Schokolade ist fassbar, greifbar und vor allem essbar gewordenes Glücksgefühl. Wir lieben sie. Deshalb feiern wir Schokolade nicht nur an einem Tag im Jahr.

Schokolade ist Handarbeit, Herkunft, Nachhaltigkeit, Glück, … . ©Canva

12. September – Tag des Schokoladen-Milchshakes, 13. September – Internationale Tag der Schokolade, 22. September – Tag der weißen Schokolade, 27. September – Tag des kalten Kakaos. Im Oktober gibts dann den Tag der Schokolinsen und Schoko-Cupcakes, im November feiern wir die Zartbitterschokolade mit Mandeln, im Dezember den Tag des heißen Kakaos und der Pralinen. Es gibt aber auch den Schokoladenüberzug-Tag und den Tag der Schokolade-Waffeln. Der World Chocolate Day ist dann am 7. Juli.

Verrückt (nach) Schokolade

Kaum jemand kann sich ihrer Verlockung entziehen. Sie versüsst uns das Leben, gibt Energie und tröstet in allen Lebenslagen. Schon von Klein auf werden wir mit Schokolade beschenkt oder belohnt. Das prägt natürlich. Na ja, um ganz ehrlich zu sein. Meistens brauche ich  keinen Grund um eine süsse Rippe aus dem Papier zu befreien, oder mich von einer hübschen Praline verführen zu lassen. Auf den Anteil an Kakao kommt es mir dabei auch nicht an. Wichtig ist die Herkunft, am besten “Bean to Bar” also die Produktion von der Bohne bis zur Tafel Schokolade. Und es geht um Abwechslung. Da haben unsere heimischen Chocolatiers und Produzenten einiges zu bieten. Uhudler Schokolade zum Beispiel. In der Schokoladenmanufaktur Spiegel im Burgenland werden in liebevoller Handarbeit, aus feinsten belgischen Schokoladen, nach eigenen Rezepturen, edel-süße Köstlichkeiten gefertigt. Die Füllungen setzen sich aus ausgesuchten Produkten der Region zusammen, die so richtig auf der Zunge zergehen. Im Mühlviertel wiederum, kommen die Waxenberger Edelbrände nicht nur in die Flasche, sondern auch in die Schokolade. Also Zirbe oder Gin in Edelbitterschokolade.

Was steckt denn in ihr?

Tatsächlich enthält Kakao einige Stoffe, die uns glücklich machen können. Dazu gehören Koffein und der Pflanzenstoff Theobromin, der rauschähnliche Zustände hervorrufen kann. Auch das Glückshormon Serotonin steckt im Kakao. Allerdings ist die Konzentration dieser Muntermacher und Aufputschmittel zu gering, als dass man sie verantwortlich machen könnte für diese euphorischen Momente die wir beim Schokolade essen verspüren. Das Glücksgefühl beim Naschen hat viele Gründe. Einer davon, der vor allem nach dem Genuss oft für Gewissensbisse sorgt, sind die vielen Kalorien. Die hohe Energiedichte aktiviert das Belohnungsystem im Gehirn und so fühlen wir uns wohl. 

Sie schmilzt so zart auf der Zunge

Ein weiterer Grund, warum wir so “schokophil” sind, ist sicherlich die Konsistenz von Schokolade. Denken Sie nur an das herrliche Gefühl das ein Stück Schokolade am Gaumen hervorruft. Kakaobutter schmilzt bei Körpertemperatur. Sie lässt die Schokolade im Mund so schön zergehen, hinterlässt ein angenehm volles Gefühl. Aromen reizen die Geruchszellen in der Nase und erzeugen einen intensiven Geschmack beim Kauen. Schokolade erweckt in uns positive Erinnerungen. Sie ist Lebensfreude und Sinnlichkeit. Im Film “Chocolat” wird das auf ganz wunderbare Weise gezeigt. Vianne und ihre Tochter lassen sich in einem beschaulichen Dorf in der französischen Provinz nieder, eröffnen eine Chocolaterie und bringen mit ihren geheimnisvollen Schokoladerezepturen Aufregung in das sonst so ruhige Städtchen.  Wundervoll, sehenswert!

Ein Trank der Götter

Schon die Ureinwohner Lateinamerikas schrieben dem Kakao eine gesundheitsfördernde Wirkung zu. Er galt als kräftigend und wirkte als Aphrodisiakum. Es wird vermutet, dass die Früchte des Kakaobaumes bereits um 1500 v. Chr. von den Olmeken, die am Golf von Mexico lebten, genutzt wurden. Sie tranken die Schokolade während Ritualen und benutzen sie als Medizin. Um 600 v. Chr. kultivieren die Maya erstmals die Pflanze. Maya-Schokolade war ein Getränk aus gerösteten und gemahlenen Kakaobohnen, vermischt mit Chili, Wasser und Maismehl. Ein Trank der Götter. Sie gossen diesen Mix von einen Topf in den anderen, um ein dickflüssiges Getränk namens “xocolatl” herzustellen, was “bitteres Wasser” bedeutete. Christoph Columbus kam zwar bei seinen Entdeckungsreisen mit Kakao in Berührung, erkannte seine Bedeutung aber nicht. Spanische Eroberer brachten dann um 1528 den Kakao nach Europa. Daher wurde Schokolade zuerst am spanische Hof als Getränk genossen, ungesüßt fand sie aber keinen großen Anklang. Erst Rohrzucker und Honig machten aus ihr ein beliebtes Genussmittel. Es dauerte aber fast noch ein Jahrhundert bis  die Köstlichkeit das benachbarte Frankreich und den Rest Europas erreichte. Im 17. Jahrhundert wurde Kakao zum ersten Mal in Bremen ausgeschenkt. Der Handel mit grösseren Mengen an Bohnen erblühte jedoch erst im 18./19. Jahrhundert. Kakao war kostbar und teuer, und somit nur für den Adel erschwinglich. Erst das Pressen der Bohnen, das Abspalten von Kakaobutter und das Zermahlen von Pulver veränderte die Herstellung enorm.

 

 

Es gibt Schokolade in unzähligen Variationen und für jeden Geschmack. Von ganz süß bis bitter, scharf und sogar salzig. Aber in welche Form, oder geschmackliche Komposition, sie von unseren heimischen Produzenten auch gebracht wird. Wir lieben sie.

PS: Schokolade ist immer ein gutes Geschenk!