Die Blaue Wildbacher Rebe, respektive der Schilcher, ist der regionale Star der Weststeiermark. Eine Rebsorte, die sich facetten- und abwechslungsreich gibt.

Schilcher Weinbau Friedrich

Am Weingut Friedrich hat man sich vollständig und ohne Ausnahme dem Ausbau der blauen Wildbacher-Traube verschrieben. Das ist einzigartig unter den Winzern der Weststeiermark. ©️Weingut Friedrich

Man sagt, der Name Schilcher leitet sich von den Worten „schillern“ bzw. „schielen“ oder „schilchen“ ab. So wurde nämlich die oft eigentümliche Farbkomposition des Weines beschrieben. Tatsächlich sind beim Schilcher ja alle Farbtöne, von hellem rosa über gelbliche Zwiebeltöne bis zu einem recht kräftigen kirsch- oder rubinrot möglich. Böse Zungen behaupten aber, dass mit schielen oder schilchen die Auswirkungen von übermäßigem Weinkonsum beschrieben werden. Selbst gründliche Kenner aller europäischen Weinregionen schwärmen vom Schilcherland mit seiner Anbaufläche von nur 460 ha, als dem vielleicht schönsten Rebland unseres Kontinents, mit dem knackig-reschen, säuerlich-beerigen mineralischen Rosé, der an diesen Gneis- und Schieferhängen gedeiht.

Schilcher ist kein Direktträger

Der Schilcher, einer der bekanntesten Weststeirer, ist seit 1976 gesetzlich besonders geschützt.: Laut Verordnung ist die Bezeichnung „Schilcher“ nur für Wein erlaubt, der zu 100 Prozent aus in der Weinbauregion Steiermark gewonnenen Trauben der Rebsorte Blauer Wildbacher hergestellt wird. Der Blaue Wildbacher wurde oft mit dem Hybridwein verwechselt, denn fast bei jedem Schilcherbauern wurden früher auch Direktträger gezogen. Der Direktträgerwein wurde dann vielfach im Haustrunk mit dem „echten Schilcher“ verschnitten. Einige steirische Winzer setzten sich intensiv für die Etablierung des Schilchers als Qualitätswein und der Schutzmarke „Weißes Pferd“ des Weinbauvereins Schilcherland ein. Die Aufgaben des Vereines liegen vor allem in der Qualitätsförderung, sowie im Schutz des Schilchers und in der Erhaltung der Anbauflächen in der Weststeiermark. Erst nach strengen Kontrollen und Verkostung darf ein Wein die Schutzmarke „Weißes Pferd“ tragen. Im traditionsbewußten Weingebiet Weststeiermark hat das weiße Pferd eine besondere Bedeutung, denn einerseits was das Pferd schon das Wappentier der Kelten und zum anderen werden im weststeirischen Gestüt Piber die Weißen Lipizzaner für die Spanische Hofreitschule gezüchtet.

16 Weine aus der Blauen Wildbacherrebe

Auf rund acht Hektar Rebfläche – mitten im weststeirischen Schilcherland – kultiviert Familie Friedrich ausschließlich die Rebsorte “Blauer Wildbacher”. Das Terroir rund um St. Stefan ob Stainz wird geprägt von Tertiär- und Kristallinverwitterungen sowie vom kalkfreien Urgesteinsboden. Die Wurzeln der Reben reichen tief in den Boden und werden durch die Nährstoffe der jahrtausend-alten Gesteinschichten beinflusst. Das etwas kühlere Klima auf einer Seehöhe von durchschnittlich 570 Meter bringt den Weinen der Top-Lagen in Langegg, Kirchberg und Pirkhofberg zusätzlich brilliante Finesse, ein fruchtiges Aroma, überzeugende Säure und eine tiefgehende Mineralik.

„Schilcherlegende“ von Reinhard P. Gruber, Kapitel „Von den weststeirischen Säften“

„Zwei Säfte sind es, die die Weststeiermark durchrauschen, die sie zur unvergleichlichen Weststeiermark machen: Schilcher und Kernöl pulsieren durch die Adern des Landes, der edle rote Saft der Wildbacher Rebe und der edle tiefgrüne Saft des Kürbisses. Noch kein anderes Land auf diesem Erdengrund ist mir bekannt, wo dieses Zweitaktgemisch im Herzen pocht.

Die Begeisterung aus einer blauen Traube ganz besondere Weiß-, Rosé- und Rotweine zu erschaffen und so für jeden Weinliebhaber den passenden perfekten Genuss am Gaumen zu finden, hat Winzerfamilie Friedrich von Anfang an fasziniert. Die großen Unterschiede in Farbe und Geschmack des Schlichers entstehen natürlich auch durch unterschiedliche Kellertechnik. Das heißt: Je länger der Wein auf der Maische vergärt, umso kräftiger wird seine Farbe und gleichzeitig nimmt er mehr den Charakter eines Rotweines an. Aber egal wie hell oder dunkel der Schilcher ist. Er muss jung getrunken werden, denn nur in den ersten ein bis zwei Jahren hat er sein typisches Fruchtbukett und seine lebendige Frische. Obwohl man Schilcher zu den Rotweinen rechnet, paßt ihm eine kühle Trinktemperatur von etwa 8 bis 10°C sehr gut. Schilcher ist bekannt für seinen hohen Säureanteil. Daher ist er auch ideal als Aperitif oder als Weinbegleitung zu einer deftigen Jause oder üppigem Essen. Vom Schilcherweingut Friedrich gibt es übrigens auch das erste Schilcherbier. Wie es kam? Lesen Sie hier.

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