Unsere Landwirte haben im Vorjahr eine durchaus gute Feldfruchternte verzeichnet, bei Körnermais und Erdäpfeln hat es sogar Rekorderträge gegeben.

Hand mit Erdäpfeln

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Es gibt auch erfreuliche Meldungen in Virus-Zeiten wie diesen: Die Getreideernte 2020 (inkl. Hirse, Sorghum, Buchweizen etc. und vor allem Körnermais) umfasste eine Produktionsmenge von 5,67 Millionen Tonnen. Damit fiel die Ernte um beachtliche fünf Prozent höher als im Vorjahr aus, womit auch wieder ein überdurchschnittliches Ergebnis erzielt werden konnte, nämlich ein Plus von zehn Prozent im Vergleich zum Zehnjahresdurchschnitt.

Die lange Trockenperiode im Frühjahr 2020 mit teils ungewöhnlich hohen Temperaturen ließ zunächst starke Getreideertragseinbußen vermuten. Ausreichend Niederschlag ab Mai führte jedoch zu einer Entschärfung der Situation, sodass die Bestände letztendlich doch eine deutlich überdurchschnittliche Produktionsmenge hervorbrachten. Lediglich im Burgenland waren die Erträge merklich geringer.

Der Niederschlagsreichtum im Sommer und Herbst wirkte sich auch auf die übrigen Feldkulturen (mehr darüber in einem weiteren bauernladen-Beitrag!) und das Grünland positiv aus, die Nässe erschwerte aber vielerorts die Ernte und verursachte auch höhere Trocknungskosten für das Erntegut.

Ein Blick auf die Details

Die Getreideernte exkl. Körnermais belief sich auf 3,26 Mio. t und lag damit um vier Prozent über dem Vorjahreswert. Im Vergleich zum langjährigen Mittel wurde ebenfalls ein deutliches Plus von acht Prozent verzeichnet.

Die Weizenernte bezifferte sich auf 1,66 Mio. t (+3% zu 2019) und notierte damit auch über dem langjährigen Durchschnitt (+3%). Davon waren 1,58 Mio. t Weichweizen inkl. Dinkel (+4% zu 2019). Dinkel, der eine starke Flächenausweitung erfuhr und ausgezeichnete Hektarerträge erreichte, erbrachte mit 54.100 t ein Produktionsplus von 34% zum Vorjahr, während Hartweizen eine leicht unterdurchschnittliche Ernte von 79.300 t einfuhr (–2% zu 2019).

An Roggen wurden aufgrund hoher Ertragswerte 219.200 t geerntet (+9% zu 2019). 

Gerste ebenfalls im Plus

Ausnehmend gute Erträge ließen sich auch bei Körnermais (inkl. Saatmais) erzielen, wo trotz Flächenrückgangs (–4%) eine Erntemenge von 2,41 Mio. t eingebracht werden konnte, was fünf Prozent über Vorjahresniveau und 15% über dem Zehnjahresmittel lag.

Die Ernte von Silo- und Grünmais belief sich auf 4,28 Mio. t und lag damit über dem Zehnjahresdurchschnitt (+9%), übertraf aber auch den Vorjahreswert um 8%.

Auch bei Gerste stieg die Produktion um vier Prozent auf 869.900 t an und übertraf das Zehnjahresmittel um zehn Prozent, wobei es zu einer weiteren Flächenverschiebung von der Sommer- hin zur ertragsstärkeren Winterkultur kam. Der Anteil von Sommergerste sank somit auf unter ein Viertel der gesamten Gersten-Anbaufläche.

Bei Triticale konnte dank sehr hohen Hektarertrags die Flächenreduktion von 6% kompensiert werden, womit die Produktion mit 330.200 t nahezu auf Vorjahresniveau stagnierte (+1%). Durch massive Flächenausweitung auf 9.000 ha (+49%) vornehmlich in Niederösterreich und im Burgenland konnte Rispenhirse – trotz schwachen Ertragsniveaus – die Produktion um 28% auf 25.500 t steigern.

Fast ein Fünftel mehr, ABER …

Bei Kartoffeln wurde aufgrund der ausnehmend hohen Ertragswerte ein kräftiges Plus zum Vorjahr erzielt (+18%) und eine Produktionsmenge von 885.900 t eingebracht. 

Durch die Corona-Krise bedingt kam es jedoch zu Vermarktungsproblemen speziell bei Speiseindustriekartoffeln, während Speisekartoffel für Privathaushalte sehr gut nachgefragt wurden. Auch Übergrößen und Drahtwurmbefall führten zu Absatzschwierigkeiten.

Klee und Wiesen profitierten vom niederschlagreichen Sommer und Herbst und erbrachten erstmals seit drei Jahren wieder ein überdurchschnittliches Ergebnis. Es wurden 607.500 t Klee, Luzerne und Kleegras (+17% zu 2019; +6% zum Zehnjahresdurchschnitt) bzw. 6,46 Mio. t Wiesen und Egart (+18% zu 2019; +3% zum Zehnjahresdurchschnitt), jeweils in Heumasse gerechnet, eingebracht.