Wussten Sie, dass Moos-Extrakte die Hautzellen stärken, Falten vorbeugen, die Feuchtigkeitsversorgung der Haut verbessern und sogar das Klima schützen.

Sie sind so unscheinbar und selbstverständlich, dass wir sie gerne übersehen. Daher: ein kurzes Plädoyer für die Moose. Vor 400 bis 450 Millionen Jahren aus Grünalgen entwickelt, gibt es unglaubliche 16.000 Arten. Moose können lange Dürren mühelos überstehen und selbst dann überleben, wenn ihre Zellen schnell gänzlich ausgetrocknet sind. Und wie machen sie das? Sie fahren einfach ihren Stoffwechsel runter und schalten auf Sparflamme. Sobald es wieder zu regnen beginnt, erwachen sie wieder. Aber auch Kälte kann ihnen nichts anhaben. Somit konnten sie alle Klimazonen der Erde erobern.

Elche sind für unsere Natur lebenswichtig

Sie speichern Wasser (zB Torfmoos das 26-fache seines Trockengewichtes) und sind wahre Klimaschützer. Laut Forschern binden Torf weltweit insgesamt 400 Milliarden Tonnen Kohlenstoff. Wenn dieses als Treibhausgas in die Atmosphäre gelangen würde, würde das die Temperatur auf der Erde massiv ansteigen lassen.  Aber Moose kann noch viel mehr. Inzwischen ist wissenschaftlich belegt, dass Moose Pilze abtöten, entzündungshemmend und schleimlösend wirken können. Moos-Extrakte stärken die Hautzellen, beugen Falten vor und verbessern die Feuchtigkeitsversorgung der Haut. 

Daher, los geht`s mit dem Moos suchen…doch vorher noch ein kurzer Hinweis. Da Moose ua Stickstoff, Schwefel und Metalle binden, sollten sie nicht auf stark befahrenen Straßen gesammelt werden. Einige Moosarten sind geschützt, daher besser sich vorher erforschen oder wenn möglich im eigenen Garten ernten. Einige Moose können Allergien auslösen- zwar selten, aber doch. Daher bitte immer vorher eine kleine Hautstelle vor der Anwendung testen. 

Saugfähige Wundkompresse und Beauty-Wunder

Moose wurden von unserem Vorfahren immer schon genutzt, doch wie so Vieles, ist dieses Wissen auch in Vergessenheit geraten. Torfmoos wurde zB als Windel oder Binde verwendet (absorbiert gut und verhindert Entzündungen), im Weltkrieg benutzte man Torfmoos als Wundkompresse (da es viel mehr Flüssigkeit aufnahm als Baumwolle und fungizid wirkt) und als Salbe für die Entwurmung und harntreibende Wirkung.   

Ich habe genug Moos im Garten, daher kann ich jederzeit einen frischen Moos-Beauty-Tag einlegen und meine Haut so richtig regenerieren. Für ein Moos-Peeling und ein Moos-Hautöl nehme ich ein wenig frisches Moos (nie alles wegreisen sondern nur nach Bedarf) und entferne mit einem scharfen Messer die kleinen grünen Härchen von der Erde. Nun nehme ich diese herrlich samtigen grünen Härchen und mixe sie mit einem heimischen nativen Öl (kein Olivenöl!), damit eine Paste entsteht. Diese seihe ich ab und nun habe ich ein wunderbares Moos-Körperpeeling und frisches Moos-Körperöl. 

Mit dem Moos-Peeling reibe ich nach dem Duschen meine warme Haut ab und lasse es kurz einwirken. Anschließend mit einem trockenen Handtuch die Reste abreiben und den öligen Film auf die Haut einziehen lassen. Keinesfalls nachcremen. Das Moosöl ist aufgrund seiner antibakteriellen und fungiziden Eigenschaft ein herrliches Anti-Aging-Öl, das vor allem bei zu Falten neigendem Hals und Dekolleté hervorragende Dienste leisten kann. 

Nutzen Sie daher den nächsten Waldspaziergang oder schauen Sie sich im Garten um. Auch Unscheinbares kann wahre Wunder wirken.

Frau mit Schönheitsmaske aus Lebensmittelresten

Rita Davidson©Andrea Knura

 

Noch mehr Tipps, wie man die Natur und Kochreste nachhaltig für die Schönheit einsetzt, finden Sie auf   bydavidson.at

Bartflechtenextrakt oder Irisch-Moos

Margot Handler von Amyris – Lust auf Duft verwendet zur Haltbarmachung ihrer Naturkosmetik-Produkte ein Bartflechtenextrakt. Flechten sind natürliche Antibiotika, sie verlängern die Haltbarkeit von Salben, Tinkturen, Tropfen, Kosmetika und Nahrungsmitteln. Sogar in der modernen Krebsforschung gelten Flechten als ideales Hilfsmittel. 

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