Seit 1970 ist die Hälfte der hiesigen Bauernhöfe verschwunden. Der Berufsstand inklusive Forstarbeiter ist von 23 Prozent auf gut vier Prozent geschrumpft.

Die gute alte Zeit, die meist doch nur in der Erinnerung gut war, gibt es nicht mehr. ©ÖNB

Wenn sich in Österreich etwas in den letzten fünf Jahrzehnten verändert hat, dann ist das die Landwirtschaft. Strukturwandel heißt das im Fachjargon. Die zugehörigen Zahlen lassen aufhorchen: 1970 gab es in hierzulande noch 368.000 Betriebe mit 799.000 Arbeitskräften, 2016 nur noch 162.000 Höfe mit 405.000 Jobs. Auch was die Tiere betrifft ist kein Stein auf dem anderen geblieben. Es gibt heute deutlich weniger Nutztiere, dafür viel mehr Feldfrüchte. Die österreichischen Bauern hielten vor knapp 50 Jahren noch 3,4 Millionen Schweine und 2,5 Millionen Kühe. Die neuesten Zahlen sprechen von 2,8 Millionen Stück Borstenvieh und 1,9 Millionen Hornträgern. Die Maisernte dagegen hat sich verdreifacht, die des Weizens fast verdoppelt.

Ein Bauer ernährt 117 Menschen

“Es ist kein Stand so hoch im Land, dass er nicht lebt von Bauernhand”. Diesen Spruch kann man heute noch im Waldviertel an den Mauern vieler Bauernhöfe lesen. Tatsächlich ernährt ein Bauer immer mehr Menschen im Land. Waren es noch im Jahr 2000 rund 76 Menschen, die ein Landwirt mit Lebensmitteln versorgte, schoss diese Zahl 2017 auf 117 Menschen hoch, sagt das österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo). Was den Selbstversorgungsgrad betrifft, so ist der bei Milch mit 164 Prozent und Fleisch mit 109 Prozent besonders hoch. Dafür liegen wir beim Obst mit nur 27 Prozent besonders schlecht. Wer die Höfe führt, wurde auch wieder einmal erhoben. Zwar sind mit 61 Prozent die meisten Bauernhöfe noch immer fest in Männerhand. Aber rund ein Drittel wird bereits von Frauen geführt (29 Prozent). Je älter, desto stärker ist der Frauenanteil übrigens. Ab dem Pensionsalter liegt er bei 54 Prozent.