Die heimischen Demeter-Höfe öffnen in der Nacht des 18. Mai ihre Türen und zeigen sich, ihre PhiIosophie, ihre Mangalitzas, ihre Kühe, ihre Wildkräuterhühner und ihren Biowein.

Was Demeter nicht bedeutet: Mit Kühen bei Vollmond ums Lagerfeuer zu tanzen. ©Ingimage

Wer Zeit und Muße hat, der könnte sich am nächsten Samstagabend ins steirische Vulkanland begeben. Genauer gesagt zum Weingut der Familie Ploder. Warum? Nun, beispielsweise wegen des biodynamischen Weines, den die Ploders herstellen. Und wenn Sie sich dann ein Glaserl genehmigen, greifen Sie am besten auch gleich beim Käse des Demeterhofs Edler zu. Ergeben sich dabei vielleicht auch noch anregende Gespräche über die Wildkräuterhendln der Familie Rossmann, ist das genau im Sinne des Erfinders der langen Nacht der Demeterhöfe. Man will nämlich zeigen, was es bedeutet, biodynamisch zu arbeiten und mit diesem Event die gängigen Klischees vom Tisch wischen. Oder um mit Nikolaus Mosers Worten zu sprechen: „Der 18. Mai ist eine tolle Gelegenheit, um in die Welt von Demeter einzutauchen und die Bauern kennenzulernen. Demeter – das bedeutet nämlich nicht, bei Vollmond ums Lagerfeuer zu tanzen. Sondern nach besonderen Qualitätskriterien zu wirtschaften und zu leben.” Moser ist Vorstand von Demeter Österreich und rät gern dazu, sich von der Qualität der Produkte vor Ort zu überzeugen.

Vom Waldviertel bis zum Burgenland

17 Betriebe machen bei der Langen Nacht mit.Wer nicht ins steirische Vulkanland pilgern will, der wird beispielsweise auch im Burgenland fündig. Dort könnte man sich beim Weingut Schmelzer in Gols zu einem spannenden Tröpferl pannonische Feuerflecken servieren lassen, um sich später bei Trommel-Workshop auszutoben und dann die Bilder & Keramik von Jugend am Werk zu begutachten. Wer gerade in Kärnten ist, dem könnte das Late Night-Shopping im Hofladen des Wurzerhofs gefallen.

Und Niederösterreich punktet bei der Langen Nacht der Demeterhöfe sowieso besonders. Denn dort gibt es volles Programm mit kurzen Distanzen. Sprich, man kann ohne große Herumfahrerei gleich mehrere Höfe besuchen. Familien empfehlen wir, damit zu beginnen, am Hof der Familie Fink in Kilb Mangalitza-Schweine  zu beobachten, die Kälber zu streicheln und selbst Butter zu rühren. Wer Erwachsenenspaß sucht, der ist am Weingut Sepp Moser bei Naturweinen, einer Grillage und Livemusik gut aufgehoben. Die Bauern servieren aber nicht nur Wein und Mehlspeisen, sondern sind auch bereit, persönliche Einblicke in ihren eigenen Weg zu geben. Schließlich wurde ja noch keiner als Demeter-Landwirt geboren.

50 und kein bisschen leise

Abgesehen davon geht es auch um eine runde Zahl: Demeter Österreich feiert heuer sein 50-Jahr-Jubiläum. Und das mit etwa 230 Landwirtinnen und Landwirte und 40 Verarbeitungsbetrieben. Dabei muss man wissen. Demeter ist der einzige Bioverband, der weltweit nach gemeinsamen Richtlinien arbeitet. Die Stalltüren zu öffnen, auf die Felder und in die Bienenstöcke blicken zu lassen, das ist Teil der Philosophie. Man will Erlebnisse schaffen, die lange in Erinnerung bleiben. „Nur im direkten Kontakt mit Bauern erlebt man am besten, was Demeter-Qualität bedeutet”, sagt Obmann Andreas Höritzauer. Demeter, sagt er, sei noch mehr als ein Qualitätsmerkmal – ein ganzheitlicher Ansatz. Es gehe um den Menschen und seine Beziehungen zu Boden, Pflanze, Tier und Mensch. Und um seine Beziehung zu sich selbst. Demeter-Bauern gestalten ihre Höfe zu lebendigen Hoforganismen. Dabei arbeiten sie mit biodynamischen Präparaten, mit samenfesten Sorten – und mit den „berühmten“ Kühen mit den Hörnern. Wesensgerechte Tierhaltung ist ein zentrales Element.

Die lange Nacht der Demeter-Höfe Am 18. Mai ab 17 Uhr öffnen 17 Demeter-Höfe ihre Tore für Besucher. Bei manchen teilnehmenden Höfen sollte man sich allerdings vorab anmelden. Das volle Programm, alle Teilnehmenden und die genauen Startzeiten gibt’s auf  www.demeter.at/aktuell/langenacht/