Alle Lebensmittel, die seit Jahresbeginn bis zum 26. Mai produziert werden, werden rein rechnerisch verschwendet – also weggeworfen. Das sind 40 %!

Hinter jeder weggeworfenen Scheibe Brot stehen verschwendete Ressourcen und somit auch ein unnötiger Beitrag zur Klimakrise. Denn die gesamte Lebensmittelverschwendung ist für rund zehn Prozent der globalen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. @Canva

40 Prozent aller Lebensmittel werden nicht gegessen.  Das sind 1,2 Millionen Tonnen pro Jahr allein in Österreich. “Angesichts dieser dramatischen Situation braucht es sowohl in der Bundespolitik als auch auf europäischer Ebene mehr Ambition und Konsequenz, um die Lebensmittelverschwendung deutlich zu reduzieren”, sagt WWF-Experte Dominik Heizmann. In einem neuen Aktionsplan zur Rettung von Lebensmitteln fordert der WWF Österreich umfassende Maßnahmen: “Die Bundesregierung hat zwar einige gute Initiativen gestartet, aber es gibt noch viel Luft nach oben. Die Maßnahmen sollten nachgeschärft, ausgeweitet und ergänzt werden”, fordert Heizmann. Neben der Bewusstseinsbildung und Förderung von Lebensmittelspenden braucht es vor allem verbindliche Maßnahmen für die gesamte Lebensmittelkette. Dazu zählt etwa eine Ausweitung der für den Handel bereits gültigen Meldepflicht auf weitere Sektoren wie Produktion, Verarbeitung, Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung. Denn nur mit einer besseren Datenlage und mehr Transparenz können die Ursachen der Verschwendung erfolgreich bekämpft werden.

Die Verschwendung von Lebensmitteln hat verheerende Auswirkungen auf Klima, Umwelt und Gesellschaft: “Neben dem unnötigen Einsatz von kostbaren Ressourcen, entstehen zehn Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen aufgrund dieser sinnlosen Verschwendung. Das können wir uns weder gesellschaftlich, noch hinsichtlich der Klima- und Biodiversitätskrise leisten”, warnt Heizmann.

Pro Jahr werden über 160.000 Tonnen Brot und Gebäck verschwendet

Mengenmäßig fallen neben Obst und Gemüse vor allem Brotabfälle negativ ins Gewicht: Jedes Jahr werden in Österreich über 160.000 Tonnen Brot und Gebäck entsorgt. Der Großteil davon entsteht direkt in den Haushalten. Sie entsorgen jährlich etwa 100.000 Tonnen Brot und Gebäck – das entspricht etwa einer Scheibe Brot pro Person und Tag. “Beim wohl alltäglichsten aller Lebensmittel liegt daher ein großes Potenzial, Verschwendung zu vermeiden“, sagt Heizmann. Private Haushalte können daher maßgeblich zur Rettung von Lebensmitteln und damit zum Schutz des Klimas und der Umwelt beitragen. Es gibt viele Möglichkeiten: Von einer guten Einkaufsplanung über die richtige Lagerung. Das Bewusstsein dafür muss deutlich steigen!

Hinter jeder weggeworfenen Scheibe Brot stehen verschwendete Ressourcen und somit auch ein unnötiger Beitrag zur Klimakrise. Denn die gesamte Lebensmittelverschwendung ist für rund zehn Prozent der globalen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich.

Da mehr als die Hälfte der Lebensmittelabfälle in den Haushalten anfallen, sind Bewusstseinsbildung
und Aufklärung unerlässlich, benötigen aber auch die notwendigen Strukturen. In den neuen
Lehrplänen der Volksschulen, Mittelschulen und Gymnasien wird die “Vermeidung von
Lebensmittelabfällen” zum ersten Mal explizit genannt. Diese Inhalte müssen daher ab dem Schuljahr
2024/25 behandelt werden. Definitiv ein Fortschritt, aber wie dies in die Lehrpraxis übertragen wird,
bleibt abzuwarten. Zudem enthält das Aktionsprogramm „Lebensmittel sind kostbar“ angekündigte
Schulungen und die Integration des Themas in Ausbildungen der Bereiche Landwirtschaft,
Lebensmittelverarbeitung und Gastronomie.

Bewusst einkaufen gegen Lebensmittelverschwendung

Nur wenn wir Lebensmittel wirklich schätzen, werden wir sie nicht wegwerfen. Wenn wir die Produzenten kennen, wenn wir wissen, wo die Lebensmittel herkommen, dann werfen wir sie nicht weg. Jeder von uns ist gefordert. Bei jedem Einkauf.

 

Downloads:
– Weitere Infos und Tipps gegen die Verschwendung von Brot und Gebäck hier.
WWF-Aktionsplan zur Rettung von Lebensmitteln hier.
– Fakten zur Verschwendung von Brot und Gebäck hier.