Kochen für’s Klima
“Apfelrotkraut-Quiche mit Ziegenkäse” und “Zartes Rehragout mit Einkorn-Knödeln”: Auch damit lässt sich die Erderwärmung beeinflussen.
Geh bitte, jetzt auch noch klimafreundlich kochen? Klingt anstrengend! Und geht das überhaupt? Mit Sicherheit. Es ist außerdem kein bisschen schwierig und es ergibt sogar besonders viel Sinn: Denn 20 Prozent aller CO2-Emissionen entstehen durch die Lebensmittelerzeugung und unsere Ernährung. Das ist beachtlich, gleichzeitig aber auch eine große Chance für jeden von uns, zur Klimarettung beizutragen. Das jedenfalls sagt der heimische Umweltdachverband, der es allen Hobbyköchen und Küchenfeen mit einem Kochbuch jetzt noch einfacher macht, auf den Klimazug aufzuspringen. Denn tatsächlich ist es nicht “wurst”, in welcher Form – ob in Plastik verschweißt oder unverpackt – Zutaten in unserer Küche landen. Aber auch wie das Essen zubereitet wird, hat enorme Auswirkungen auf unser Klima. Also ab in die Küche und Klima schützen? Genau. Aber worauf kommt es denn jetzt im Detail an? Diese Frage haben Experten des Forschungsinstituts für biologischen Landbau, von Die Umweltberatung und dem WWF Österreich geklärt und die wichtigsten Kriterien definiert. Es folgte ein Rezeptwettbewerb: Wer dabei sein wollte, musste Vielfalt einbringen. Aber nicht nur. Es galt auch noch folgende Kriterien zu erfüllen: Drei Viertel der Zutaten mussten regional verfügbar sein (Gewürze und Öle ausgenommen). Und: Entweder musste auch noch über die Hälfte Obst und Gemüse sein, das Rezept vegetarisch bzw. vegan oder die Hauptzutat Getreide. Angelehnt ist das Ganze übrigens an der “Planetary Health Diet”, über die wir auch bereits berichtet haben.
Aus dem Buch: Apfelrotkraut-Quiche mit Ziegenkäse
Teig: 70 g Butter, 100 g Dinkelvollkornmehl, 100 g Topfen, eine Prise Muskatnuss, Salz Belag: ca. 300 g Rotkraut, 1 Zwiebel, 1 großer (säuerlicher) Apfel, 5-6 Thymianzweige, 30 g Butter, 200 ml Gemüsesuppe, 2 EL Rotweinessig, 100 ml Schlagobers, 100 ml Milch, 2 Eier, Salz, Pfeffer, eine Prise Muskatnuss, ca. 100 -150 g, österreichischer Ziegenkäse, ca. 50 g Walnüsse
Zubereitung: Tarte- oder Springform einfetten. Butter klein würfeln und mit dem Dinkelvollkornmehl und dem Topfen sowie einer Prise Muskatnuss und etwas Salz zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig ausrollen und die gefettete Form damit auslegen. 30 Minuten kühlstellen. In der Zwischenzeit das Rotkraut putzen, waschen und dann hobeln. Zwiebel schälen und klein schneiden. Apfel schälen und klein reiben, dabei Saft auffangen. Thymianzweige waschen, trocken schütteln und die Blätter von den Stielen zupfen. Die Butter schmelzen und Zwiebel darin anschwitzen. Rotkraut und Apfel samt Saft hinzufügen. Mit Gemüsesuppe und Essig ablöschen und mit etwa der Hälfte des Thymians sowie mit Salz und einer Prise Muskatnuss würzen. Etwa 15 Minuten köcheln lassen, bis die Flüssigkeit verdampft ist. Von der Herdplatte nehmen; abkühlen lassen. Den Backofen auf 160°C (Umluft) vorheizen. Schlagobers, Milch und Eier glattrühren und mit Pfeffer, Salz, eventuell noch etwas Muskatnuss sowie dem Rest Thymian würzen. Abgekühltes Apfel-Rotkrautgemisch auf dem Teig verteilen. Schlagobersmischung darauf verteilen, dann mit Ziegenkäse und Walnüssen bestreuen. Im Ofen etwa 30 Minuten goldbraun backen.
Am Ende nahmen 100 Kochbegabte die Herausforderung an. Darunter Lehrer aller Schultypen, die die klimafreundliche Küche in ihrem Unterricht thematisierten und mit Schülern Rezepte kreierten, Hochschulen, das Ländliche Fortbildungsinstitut, Einrichtungen der Kirche, Seminarbäuerinnen, Diätologen, Naturparks, Profiköche und junge Bloggerinnen. Heraus kamen dabei saisonal geordnete Seelentröster wie Sauerkrautsuppe, die gute Laune macht, Wurzelgemüse, das in der kalten Jahreszeit von innen her wärmt oder Apfel-Mohn-Kuchen, der nach Kindheit schmeckt. Fleischiges? Ist auch darunter, aber mit Maß und in guter Qualität. Eine Jury wählte dann 40 Rezepte aus, die es ins Buch schafften, das den erwartungsfrohen Titel „Von wilden Kräutern und beerigen Zeiten – Ein klimafreundliches Koch- und Lesebuch“ trägt.
Darf’s ein bisserl mehr sein?
Es darf. Das Werk ist tatsächlich mehr als nur ein Kochbuch. Zusätzlich enthalten sind viele spannende Informationen rund um nachhaltigen Genuss, Experten-Empfehlungen zu klimabewusstem Einkauf oder Vermeidung von Lebensmittelverschwendung, persönliche Geschichten zu einzelnen Gerichten, praktische Küchentipps und ein anschaulicher Saisonkalender, der dabei hilft, den täglichen Einkaufszettel und damit auch den Alltag ein Stückchen nachhaltiger zu gestalten. Sie hätten es gern genauer? Unter anderem erfährt man, wie man Bienenwachstücher selbst machen kann, welche Wildkräuter sich gut in Speisen machen, oder wie dank “vegetativer Vermehrung” Salate, Zwiebel, Stangensellerie etc. endlos nachwachsen lassen kann. Sie sind jetzt auf den Geschmack gekommen? Gut so. Sie sollten in diesem Fall bei unserem Gewinnspiel mitmachen!
Kochen für’s Klima: Wir verlosen ein Exemplar!
Die gute Nachricht. Sie können das klimafreundliche Koch- und Lesebuch gewinnen! Schreiben Sie uns, warum gerade Sie es brauchen. Wir freuen uns, ihre guten Gründe zu lesen: a.binder@bauernladen.at
Kaufen können Sie es natürlich auch:
Von wilden Kräutern und beerigen Zeiten – Ein klimafreundliches Koch- und Lesebuch
Erscheinungstermin: 28. Oktober 2019, Gebunden, 120 Seiten, 21 x 24 cm, Preis: 12 Euro ISBN 978-3-900717-94-0 www.umweltbildung.at
Viele der regionalen, saisonalen Zutaten für die Rezepte aus diesem Buch erhalten Sie hier bei uns!
Wir wollen wissen, wo es herkommt!
Wenn Sie die oben beschriebene Apfelrotkraut-Quiche mit Ziegenkäse nachkochen wollen, greifen Sie hier zu: