Hauptsache billig und viel Fleisch. So sieht die Realität am heimischen Grill laut einem aktuellem Test leider aus. Dabei gibt es gute, nachhaltige Alternativen.

Auch beim Grillen sollten wir auf die Herkunft der Produkte achten. #nachhaltig Grillen ©Canva

Das Ergebnis des neuen WWF-Grillflleisch-Checks ist ernüchternd. Kaum wird der Grill angeworfen, scheinen Tierwohl und Klimaschutz keine Bedeutung mehr zu haben. Was zählt ist der Preis. Eh klar, denn: Flugblätter des heimischen Lebensmittelhandels setzten auf Lockangebote. Im 4-wöchigen Untersuchungszeitraum waren 90 Prozent der 196 untersuchten Grillprodukte mit Rabatten tierischen Ursprungs, davon 95 Prozent aus konventioneller Tierhaltung. Jedes fünfte beworbene Produkt stammt aus dem Ausland. Nur jedes zehnte Produkt war vegetarisch oder vegan. “Das sind falsche Anreize und Signale: Die Flugblätter sind voll mit Sonderrabatten auf Fleisch, anstatt regionale Bioware und pflanzliche Alternativen zu fördern. Das erschwert eine klimaschonende und gesunde Entscheidung, obwohl sich immer mehr Menschen nachhaltig ernähren wollen”, sagt Pegah Bayaty, Sprecherin für nachhaltige Ernährung beim WWF Österreich.

In Österreich ist der jährliche Fleischkonsum mit im Schnitt 59 Kilo pro Kopf drei bis fünf Mal so hoch wie von Umwelt- und Gesundheitsfachleuten empfohlen. Gefordert wird daher ein grundlegendes Umdenken in Richtung einer nachhaltigen Ernährungswende. Für das stark rabattierte konventionelle Fleisch aus Österreich wird häufig das Futtermittel Soja aus anderen Weltregionen importiert. Zugleich haben die Supermärkte nur sehr selten Bioprodukte (Anteil von fünf Prozent) angepriesen. “Nur bei Bio-Haltung ist die Fütterung ohne Regenwald-Soja garantiert. Hingegen wird zur Fütterung von konventionell gehaltenen Tieren – vor allem bei der Schweinemast – meistens importiertes Soja verwendet, für das weltweit artenreiche Lebensräume wie tropische Regenwälder und Savannen zerstört werden. Dazu kommen deutlich niedrigere Tierwohl-Standards”, so Bayaty abschließend.

Heimisches Grillfleisch kommt mit der Post

Fleischeinkauf direkt beim Produzenten bzw. bäuerlichen Dirketvermarkter geht ganz einfach. Die Lösung liegt direkt vor uns. Online bestellen auf bauernladen.at. Das Fleisch kommt entweder perfekt gekühlt frisch oder wird in Kühlbehältern ohne Unterbrechung der Kühlkette ausgeliefert. Bei Frischfleisch muss man sich vielfach nach den Schlachtterminen richten, eine gewisse Planung ist daher schon notwendig. Aber sagt man nicht auch, dass die Vorfreude die schönste Freude ist und wir ein gutes Stück noch mehr genießen wenn es nicht in Massen, oder aus Massentierhaltung, jeden Tag verfügbar ist?!

Immer schön cool bleiben!

Beim Fleischeinkauf im Sommer ist besondere Achtsamkeit gefragt. Die Kühlkette sollte nicht zu lange unterbrochen werden. Gerade Fleischprodukte sind bei sommerlicher Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit der optimale Nährboden für Mikroorganismen.

Fleisch online direkt beim Produzenten zu bestellen hat Vorteile:

  • Die Kühlkette wird nicht unterbrochen.
  • Bei jedem Bissen weiß man, woher das Fleisch kommt.

Tipps zur Lagerung und Hygiene

  • Fleisch immer auf der untersten Stufe lagern, denn dort ist der Kühlschrank am kühlsten.
  • Vakuumverpacktes Fleisch ist in der Regel länger haltbar. Es sollte etwa 30 Minuten vor der Zubereitung aus dem Kühlschrank und der Verpackung genommen werden.
  • Wer mit Lebensmitteln hantiert, sollte sich davor und danach die Hände gründlich mit Wasser und Seife waschen. Das gilt besonders bei tierischen Lebensmitteln. Vor allem bei Geflügel.
  • Besteck, Teller und Platten, die mit rohem Fleisch in Berührung gekommen sind, nicht weiterverwenden, sondern abwaschen.