“Tu Dir gut”, “Frauenpower”, …
Oxymel, also Honig und Essig, ist als Hausmittel längst bekannt. Durch die Zugabe von Blüten und Kräutern wird die hohe Wirkung noch gezielt verstärkt.
„Schon in den Medizinbüchern der Antike wurde erwähnt, dass Kräuter in Essig angesetzt und mit Honig gesüßt wurde, um Beschwerden entgegen zu wirken. Pythagoras, Hippokrates sowie Hildegard von Bingen schätzten dieses Getränk. Verdünnt auf nüchternen Magen getrunken startet man wunderbar in den Tag,“ erklärt Dagmar von Lukashof, die auf Oxymel als Gesundheitselixier schwört. Essig enthält Essigsäurebakterien und Honig lebendige Enzyme sowie wichtige Nährstoffe, so tragen beide Komponenten zu einer gesunden Darmflora bei. Die sorgsam ausgewählten Kräuter unterstützen den Körper zusätzlich. Durch seine antioxidativen sowie entzündungshemmenden Eigenschaften wirkt sich Oxymel positiv auf unser Immunsystem aus. Am Biohof Lukashof in Grafendorf bei Stainz wird das Bio Oxymel mit handgepflückten Kräutern und Blüten von den eigenen Wiesen angesetzt um es dann in der Sonne verweilen und „reifen“ zu lassen. Das soll dem Getränk noch ein besonderes Aroma und noch mehr Inhaltsstoffe verleihen. „Die Wirkung des Oxymels hängt von der Zusammensetzung des Rezeptes ab. Allesamt helfen sie uns eine gesunde Darmflora aufzubauen, die Leber zu entlasten, sowie Cholesterin und Blutdruck in Balance zu halten,“ so Dagmar. So haben die Lukashof Oxymel-Sorten auch spannende Namen wie “Vier Räuber”, der aus der Geschichte des Pestessigs entstanden ist. Damals sollen sich Diebe mit einem Kräuterauszug auf Essigbasis selbst vor dieser Krankheit geschützt haben. Enthalten sind unter anderem Wacholder, Knoblauch, Nelken, Lavendel, Zimt, uvm.
Saubermacher und Betthupferl
„Ich gehe mit dem Jahreslauf.“ Simone Matouch, Naturschatz Kräutermanufkatur, fängt mit ihrer Oxymel-Produktion im Frühling an, nämlich mit dem Saubermacher. Das ist Oxymel mit Brennessel und Löwenzahn. In der Volksmedizin wird die Brennnessel ja zur Entgiftung im Rahmen von Frühjahrskuren und Diäten sowie bei Müdigkeit und Erschöpfungszuständen empfohlen. Aufgrund ihres außerordentlich hohen Eisengehalts hat die Pflanze viele positive Wirkungen auf das Blut. Sie reinigt es, fördert die Blutbildung und reguliert den Blutdruck. Außerdem kann Brennnesselextrakt den Blutzuckerspiegel bei Diabetikern auf natürliche Art senken, da es die Bauchspeicheldrüse anregt. Weiters steigert die entwässernde Brennnessel die Harnausscheidung und lässt sich daher wirkungsvoll gegen Harnwegsinfekte einsetzen, um schädliche Bakterien mit dem Urin schneller auszuspülen. Auch gegen Allergien, Prostata und Verdauungsbeschwerden ist die entzündungshemmende Heilpflanze sehr wirksam.
Der Löwenzahn gilt in der Naturheilkunde als verdauungsfördernd, stoffwechselanregend und harntreibend ein. Seine anregende Wirkung auf die Verdauungsorgane und den gesamten Stoffwechselprozess macht Löwenzahn zu einem idealen Begleiter bei Fastenkuren.
Rachenschmeichler und Goldkehlchen
Spät im Mai, aber im hochgelegenen Lesachtal erst im Juni, sind die Fichtenwipfel an der Reihe. Simone Matouch macht daraus ihren Rachenschmeichler. „Fichtenwipfel (auch Maiwipfel, Fichtentriebe) sind in der Volksmedizin bekannt, beliebt und hoch geschätzt bei Erkältungen und Husten, erläutert die Biologin, die derzeit auch eine Ausbildung zur TEM-Ernärhungsexpertin absolviert. Ungefähr Juni kommen Schlüsselblumen und Huflattisch die bei Husten, und Heisterkeit in der Naturheilkunde verwendet werden. „Deshalb Goldkehlchen,“ erklärt Matouch den Namen. Der Sommer ist dann natürlich Erntezeit. Rose, Hopfen und Zitronenverbene sind alle für ihre beruhigende und entspannende Wirkung bekannt. Sie wirken im Oxymel Betthupferl. Antibakteriell, also als natürliches Antibiotikum, wirken Kapuzinerkresse und Kren. Die Große Kapuzinerkresse war übrignes Heilpflanze des Jahres 2013. Vor allem die enthaltenen Senfölglykoside haben eine antibakterielle Wirkung. „Schwarzer Rettich und Thymian sind hingegen bekannt als altes Hausmittel bei Erkältung und Husten! Der Schwarze Rettich wird im Klostergarten Maria Luggau angebaut. Besonders gern verwende ich für dieses Oxymel den “Schweizer Thymian“aus meinem eigenen Garten, der besonders wirksam sein soll. Spitzwegerich, Salbei und Thymian finden sich auch gemeinsam in einem Naturschatz Oxymel wieder. Sie sind für ihre lindernde Wirkung bei Halsweh und Hustenbeschwerden bekannt.Und das Meistertonikum? „Das ist ein altes Rezept, das es in verschiedenen Varianten gibt. Ein echter Imunbooster-Oxymal mit der Kraft von Zwiebel, Knoblauch, Chili und Kurkuma,“ erläutert die Kräuterexpertin.
TIPP von Simone Matouch: Genießen Sie das Oxymel verdünnt mit Wasser als Saft, als Veredelung für Ihr Salatdressing oder pur.